Mir ist dazu folgendes aufgefallen:
1. Das Fremde Chin - oder auch der mordsgefährliche Hund - wird als Bedrohung gesehen, vor der der Partner geschützt werden muß. Der Partner wird also in die nächste Deckung, möglichst weit weg, gescheucht. Erfahrungsgemäß reichen die Käfigdimensionen nicht aus, das subjektive Gefühl der Sicherheit herzustellen, also wird weitergescheucht. Schließlich ist der Untergebene verstockt und sitzt weiter im Gefährdungsbereich rum.
2. Es gibt einen Punkt, da schlägt Schutz- und Wachtrieb oder Aggression in blinde Wut um. Da wird dann angegriffen, was sich bewegen könnte. Die Situation ist dann derart entgleist, daß nur Trennung hilft, bis der Wüterich wieder 'runtergekühlt ist.
Auslöser, die ich bei mir festgestellt habe:
1. Sichtkontakt. Öha.
> Kann Emma Fritz/Pauli sehen, während Du saubermachst? Balou ist so ein Spezialist, der bei sowas ausgerastet ist. Geht gar nicht.
> Besteht eventuell die Möglichkeit, daß sie zueinanderkönnten? Durch Gitter z.B., oder haben sie nur eine einfache Holzwand zwischen sich? Balou und Wickie haben mich nächtelang wachgehalten, weil sie die Trennwand benagt haben, bis sie ihre Drohschnurrhaare durchbekommen haben und mitten in der Nacht geklappert und gekreischt haben, was das Zeug hielt. Ich habe dann umgebaut. Beide Käfige sind immer noch übereinander, aber dazwischen ist ein "Stauraum" von etwa 20 cm Höhe, wo Futter steht. Beide Chefs haben den Stauraum inspiziert, und seitdem nicht mehr versucht, sich zum anderen durchzunagen.
Für den Auslauf habe ich einen hölzernen Sichtschutz, den ich bei den unten lebenden Jungs ins Gitter hänge, wenn die anderen laufen. Das beruhigt einigermaßen, auch wenn immer noch versucht wird, zu provozieren. Da muß ich noch dran arbeiten.
Eine neue Provokation war der Hund - nachdem ich die Käfigplätze getauscht habe, ist es wieder ruhig geworden. Die nun oben sitzenden brauchten offenbar den Überblick und das Gefühl, sicherer zu sein gegen eine Bedrohung, die von den anderen nicht mal empfunden wird.
Wenn Du die Käfige tauscht, dann bitte sorgfältig mit Essigwasser o.ä. auswaschen, wegen des anhaftenden Gruppengeruchs. Ich habe zusätzlich alle Hüpfbretter mit umgezogen.
2. Geruchskontakt: Du sagst, daß Du sie nacheinander reinigst - achte darauf, daß Du erst einen Käfig vollständig fertigmachst, dann Deine Hände mit Seife gründlich schrubben (neu beduften!) - und niemals Einrichtungsgegenstände vertauschen. Schon gar nicht die Kloschalen!!! Andere Möglichkeit: Zeitlich getrennt, woran Du ja schon selber gedacht hast.
3. Lautkontakt: Ist hier eher kein Problem. Ich habe eher den Eindruck, daß das Streß nimmt. Solange die anderen nciht auch Laute von sich geben, die Alarmstufe rot bedeuten, kann man ja chillen.
4. Leckerchenkontakt: Verfeindete Gruppen bekommen immer grundsätzlich mindestens das dreifache an Leckerchen. Ein Grund mehr, sie zu hassen...