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 Betreff des Beitrags: Vielfraß
BeitragVerfasst: 04.06.2010, 22:21 
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Breifallklatscher

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Hallo,

ich weiß,habe da ne komische Überschrift gewählt aber die trifft momentan haargenau auf Amy und Momo zu.

Amy hat schon immer gern gegessen,es aber nie angesetzt,da sie dafür viel zu unruhig war.
Nach dem Tod von Maus hat sie erst mal weniger gefuttert was für mich völlig normal war.Habe ihr in der Zeit aber auch ein paar Leckereien zukommen lassen,wie 2 Rosinen,Feige und Kolbenhirse.
Letzteres hat sie in einer Nacht eine ganze Rispe verputzt!

Momo war in den ersten Tagen bei mir sehr wählerisch,er fraß seine Pellets,Heu und Brenessel und das wars gewesen.

In der Zeit mit der Halskrause hat er Unmengen an Spitzwegerich,Brennessel,Himbeerblättern,Gänseblümchen,Löwenzahn und Haselnuß verspeist.Zusätzlich zu seiner Apfelspalte und seinen Pellets.

Jetzt nach der erneuten VG langt er erst richtig zu.
Seine Pellets bleiben liegen,die von Amy schmecken ihm wohl besser.*schulterzuck*
Und Amy findet seine besser.
*wiederschulterzuck*
Verstehe einer meine beiden Tiere.

Frischen Löwenzahn inhaliert er momentan.
Ich war die Woche beim Türken gewesen und habe riesengroßen Löwenzahn gefunden.

@Kaktus danke für den Tipp

Frischen Hasel mag nur Amy,Momo findet ihn einfach zu nass.
Dafür schreddert er mir die angetrockneten Äste so schnell kann ich gar nicht schauen.

Aber ihr solltet mal meinen Käfig sehen. Unten stehen 2 Schalen mit Pellets und in der oberen Etage 2 Schalen mit getrocknetem.
Die eine ist gefüllt mit Blüten und in der anderen variiert die Mischung täglich.
Zusätzlich zu dem riesen Heuberg den sie täglich bekommen.

Ist so ein Verhalten normal?
Denn normal sollten sie doch jetzt ein wenig auf Sparflamme fahren,wo es doch wärmer wird und sie im Gewicht eher ein wenig nach unten gehen sollten,also nach oben,oder?

Gut bei der VG haben beide ein paar g verloren,aber die müßten doch schon 3x wieder drauf sein?

Und kann ich bei Momo schon jetzt mit der langsamen Anfütterung von Sämereien beginnen,oder soll ich warten bis er sein altes Gewicht wieder erreicht hat?


Gruß
Bine


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 Betreff des Beitrags: Re: Vielfraß
BeitragVerfasst: 04.06.2010, 23:47 
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Pyramidenspitze
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Den Chinchillas sind die Jahreszeiten in Chile angeboren ... und in Chile ists grad winterliches, naßkaltes Ekelwetter. Also klar, daß da viel gefuttert werden muß, zumal ja nun in Chile auch viel wächst und Chin nicht wählerisch sein muß.

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 Betreff des Beitrags: Re: Vielfraß
BeitragVerfasst: 05.06.2010, 14:06 
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Moderator und Technik
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Huhu,

was du vielleicht auch bedenken solltest, dass während der Frühlingszeit und jetzt im frühen Sommer es wenig energiereiche Futtermittel (Samen, energiereiche Früchte) in der Natur gibt. In Chile ist das ebenso, wobei dort wäre die Frühlingszeit eben um ein halbes Jahr verschoben. Um vom Grünfutter satt zu werden, muss natürlich mehr gefressen werden, obwohl es gerade im Frühling relativ energiereich ist, im Vergleich zu späteren Jahreszeiten. Ich konnte ebenfalls bei den Degus feststellen, dass sie mir diesen Frühling grosse Mengen an Grünfutter verspiesen haben und andere Jahre war mir das ehrlich gesagt nicht so aufgefallen. Sinnvoll ist auf jeden Fall, den Tieren Abwechslung zu bieten, dann können sie sich nicht ab einem Futter/einer Pflanze überfressen und sie können trotzdem genug fressen. Teilweise stellt sich mit der Zeit dann auch eine gewisse Sättigung ein, wenn sie eine Zeit lang von einer Pflanze sehr viel fressen.

Vielleicht könnte es aber tatsächlich auch mit dem Wetter selber zu tun haben. Wir hatten längere Zeit nun eher kühle, teils sehr kalte Perioden, anfänglich lange und viel Schnee, noch bis in den Frühling hinein und dann im Frühling selber regnete es sehr viel und das Wetter war dadurch weniger warm als andere Jahre.

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 Betreff des Beitrags: Re: Vielfraß
BeitragVerfasst: 05.06.2010, 14:51 
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Pyramidenspitze
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Bei mir war das letztes Jahr schon genauso - und da war es nun bei weitem nicht so naßkalt ... bei den Kaninchen kann ich dagegen solches jedoch nicht beobachten, im Sommer sind sie recht futtergenügsam. Sie sind eine europäische Art. Dabei hätten nun die Kaninchen allen Grund, wie die Blöden alles in sich hineinzuschaufeln, was geht, schließlich sind sie im Sommer nur noch mit Fortpflanzung beschäftigt. Trotzdem ist die Zeit momentan noch sehr angenehm vom Sammeln her, wirklich aufwendig wird sie erst im Herbst, wenn sich die Kaninchen bereit für den Winter machen. Die Chins werden dann richtiggehend genügsam, die Kaninchen dagegen fangen an, zu fressen, wie die Scheunendrescher - dabei ist für sie die Fortpflanzungszeit fast vorbei - aber, es geht halt zur naßkalten Winterszeit hin, wo eben Futter so viel, wie nin sich wünschen kann, angesagt ist (nagut, in Mitteleuropa und Nordeuropa ist das nicht ganz der Fall, aber halt im Ursprungsgebiet der Kaninchen, Spanien und Nordafrika. Für den Winter in Nordeuropa und Mitteleuropa ist so ein Verhalten allerdings nicht von Nachteil - im Gegenteil, es hilft in diesem Fall, die Magerzeit zu überstehen.)

Auch die Meerschweinchen fressen nicht wirklich mehr, im Gegenteil, mom sind sie wundersamerweise sehr futtergenügsam - ihnen ist allerdings aufgrund entweder der langen Domestikationszeit oder auch vom Ursprung her die Jahreszeiten in Chile und Peru nicht angeboren. Sie fressen gleichmäßig durchs Jahr, nur abhängig von der Verdaulichkeit des Futters, und die scheint für deutsche Wiese im Sommer recht hoch zu sein.

Degus kommen im selben Gebiet vor wie die Chins, ich kann mir gut vorstellen, daß auch ihnen die chilenischen Jahreszeiten angeboren sind, auch wenn ich das so noch nicht an meinen Degus beobachten konnte - vermutlich, weil ich damals nicht bedacht hatte, daß ja in Chile Sommer = Winter und Winter = Sommer war ... ich müßte hier die Dateien zu dem, was die Degus gefressen hatten, wiederfinden, um hier was definitives sagen zu können ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Vielfraß
BeitragVerfasst: 05.06.2010, 17:46 
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Mir war nur aufgefallen dass sie gut Grünzeug fressen, wobei ich auch sagen muss, es kann natürlich auch verfälscht sein:
Ich hatte letztes Jahr wahlloser gefüttert als dieses Jahr. Ich füttere nun mehr gezielt energiereiches Futter und das wird gerne genommen. Würde ich wohl wie letztes Jahr füttern, hätte ich möglicherweise keinen Unterschied, abgesehen davon, dass sie letzten Herbst fast schon wie blöd Nüsse frassen.
In etwas mehr als einem Monat hatten die zu viert etwa grob geschätzt 50-100 Nüsse gefressen, vielleicht waren es noch mehr... ich hab die verbliebenen Schalen teilweise gesammelt, aber so richtig nachgezählt hab ich sie bislang noch nicht. Sollte ich vielleicht mal tun? *schulterzuck*

Mit anderen Worten, um nochmals auf das Thema zurückzukommen, würde ich sagen, bevor wir voreilige Schlüsse ziehen, sollten wir vielleicht die Tiere noch etwas genauer beobachten. Es könnte jedoch letztlich auch sein, dass die Tiere einfach auch Individualisten sind und einige von ihnen einfach auf den Frühling in sich rein stopfen was passt. Bei mir zumindest ist die Datengrundlage für solche Schlüsse noch zu wackelig.

Wobei was vielleicht noch interessant wäre, was andere Chinhalter für Erfahrungen gemacht haben bezüglich saisonalem Fressverhalten. Haben sie auch solche Vielfrass-Perioden beobachten können? Gäbe es vielleicht noch andere Erklärungsmöglichkeiten/Zusammenhänge?

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 Betreff des Beitrags: Re: Vielfraß
BeitragVerfasst: 05.06.2010, 18:37 
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Pyramidenspitze
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Dann sind hier Degus tatsächlich anders wie Chinchillas ... denn was wir alle an unseren Chins mehr oder weniger feststellen können, ist die vermehrte Aufnahme an Sämereien im Winter (trockene Sommerzeit in Chile) und vermehrte Frischfutteraufnahme im Sommer (naßkalter Winter in Chile).
Wenn ich wieder anfangen würde, Nüsse ad lib zu füttern, würden meine tatsächlich innerhalb von einer Woche kaum Nüsse mehr fressen, auf 50 - 100 Nüsse im Monat kommen die im Sommer nie und nimmer ... im Winter dagegen könnte das, was sie freiwillig an Nüssen fressen, sogar deutlich mehr sein, wie 100 Nüsse, aber das hab ich bei meinen bisweilen noch nicht ausprobiert.

Das beobachte nicht nur ich ... les dich doch mal hier durch die Futterthreads durch, das zieht sich nun schon seit zwei Jahren wie ein roter Faden durch dieses Forum und seid die Chinchilla.info existiert, auch dort durchs Forum, wenn Chinchillas naturnah ernährt werden, hast du früher oder später einfach diese Sommer-Winter-Unterscheidung, und das ziemlich deutlich bei fast jedem Chinchilla.

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 Betreff des Beitrags: Re: Vielfraß
BeitragVerfasst: 05.06.2010, 21:58 
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Moment, aber da habe ich jetzt ein Problem damit, das richtig einzuordnen. Gemäss Studien von Yates, Zunino und Saiz, die ich kürzlich studiert habe, sollen die Honigpalmen die Nüsse zwischen März und Mai verfügbar machen, sprich sie reifen, fallen dann ab den Bäumen und bleiben den Tieren eine gewisse Zeit lang zur Verfügung, bis diese sie verschleppt und gefressen oder gebunkert haben. Die Begründung, die Nüsse seien genau dann verfügbar wenn andere Nahrung rar werde:

Zitat:
Más aún, Zunino et al. (1992) proponen que los frutos de J. chilensis, recurso especial y relativamente abundante en esta área, -y que está disponible en el suelo fundamentalmente en los meses de marzo, abril y amyo, época en que el resto de la oferta troófica del hábitat es muy reducida o ausente- , proporcionaría energía y nutrientes a la población adulta de O. degus los que serían importantes para superar los rigores del invierno y respaldar la etapa reproductiva que se indicia en mayo con el apareamiento.

Quelle: Yates et al 1994. Octodon degus: Valor nutricional y preferencia del recurso trofico en el Palmar Ocoa, Parque Nacional La Campana, Chile. RCHN 67: 89-99.


Übersetzt, ganz grob, die Früchte (=Coquitos) von J. chilensis (Honigpalme) seien im Gebiet ziemlich häufig und - verfügbar im Boden während den Monaten März, April, Mai, eine Zeit während dieser andere Nahrung im Lebensraum knapp oder gar nicht verfügbar ist - ... (die folgende Passage kann ich ohne gross nachzuschlagen nicht so genau übersetzen, aber so sinngemäss:) die Früchte sind vom Energie- und Nährstoffgehalt wichtig für die Degupopulationen und die erwachsenen Degus um die strengen chilenischen Winter (=Südwinter) zu überleben und sich fortzupflanzen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich solche Dinge auch immer wieder etwas aus dem Tritt bringen. Ich habe, soweit ich mich richtig erinnere auch noch andere Studien, die etwas andere Daten liefern oder täusche ich mich da? Ich müsste da mal nachhaken. Soweit ich weiss pflanzen sich die Degus zur Trockenzeit fort und die Jungen kommen dann zum Beginn der Regenzeit auf die Welt. Die Fortpflanzung der Degus findet, soweit ich das richtig im Kopf habe irgendwann zwischen Juni und September statt (also von der Paarung bis Geburt) mit Option auf Postpartum-Oestrus und einem zweiten Wurf der dann bis zum Dezember ebenfalls geworfen wird. Und dann irgendwann wenn wir dann Frühling haben geht die Regenzeit zu Ende und alles trocknet aus... so hab ichs im Kopf jedenfalls.
Ich glaube da müssten wir nachhaken, einerseits wegen den Studien, andererseits mit Klimatabellen überprüfen, wann fallen die Niederschläge, wie sind die Unterschiede zwischen Santiago und Umgebung (bei 33° S) und La Serena/Fray Jorge und Umgebung (ca. 29° S) - Aucó/Illapel läge da irgendwo dazwischen.

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