Hi!
Nach der ganzen Nagergras-Diskussion habe ich mir gedacht: Jetzt erst recht. Wink
Nun haben wir hier einen ein Meter Kasten voll mit Heimtier- und Ostergras-Saat.
40% Welsches Weidelgras
20% Wiesenlieschgras
40% Deutsches Weidelgras
von floraplus premium. Gibts bei minimal / REWE-Handelsgruppe.
Jetzt stellt sich mir die Frage: Was mache ich mit dem Zeug in ca. vier Wochen, wenn die erste Ernte ansteht?!?
Ein kleiner Teil wird frisch verfüttert, klar.
Aber der Rest?
Was würdet Ihr machen?
Sonnentrocknen? Dann hätte ich ja im Prinzip Heu aus eigenem Anbau. Zwar auch interessant aber nicht wirklich Sinn der Sache.
Was spricht Eurer Meinung nach gegen Einfrieren?
Pros, Contras etc.
B.
HiHo!
Zwischenstand
Es wächst ganz ordentlich.
Sowohl das oben genannte Heimtiergras, als auch unser angepflanztes Mäusefutter (Kanarien-/Wellensittichfutter).
Seit ich den Kasten und den Topf tagsüber auf den Balkon stelle, ist auch keine Pilzentwicklung zu sehen, die sich im Raum immer sehr schnell einstellte bisher.
Bildet sich denn bei -18°C Schimmel? Hmmm...
Wenn es eine gewisse Größe erreicht hat, werde ich ein paar Probe-Halme einfrieren.
Ich würde es dann eh nur portionsweise auftauen. Denke aber weiterhin, dass das Einfrieren negative Auswirkungen auf die Konsistenz haben wird, welche eventuell zur Ablehnung durch die Feinschmäcker führen wird.
B.
PS: Ich warte sehnlichst darauf bei dem Rennerfutter Hanf zu entdecken. -> Chill-Chins...
Hi!
Ich habe das Ernährungskapitel aus zwei Jahrgängen. 60er und 70er.
Soll ich die jetzt wirklich zusammenfassen?
Gerade Bickel schreibt nach meinem Empfinden irgendwie unstrukturiert und natürlich ist er in einigen Punkten nach heutigen Kenntnisstand überholt oder gar falsch.
Wenn Du eine ketzerische Aufzählung von Grün-/Frischfutter haben möchtest, dann mußt Du in Wenzel im "Das Pelztierbuch" 90 schauen, der schießt den Vogel ab. Allerdings gibt er eine weise Angabe: Nicht mehr als ca. 5% der Ration sollten aus einwandfreien frischen Grünfutter bestehen.
Und allein an den 5% wird es bei vielen an der Umsetzung scheitern...
Auch finde ich seine von Zimmermann 62 (Grundriß der Chinchillazucht) übernommene Unterteilung in Grundfutter, Beifutter und Leckerbissen interessant.
- Grundfutter: Heu, Stroh, Körnerfutter, Pellets, Wasser
- Beifutter: frisches Grün, Obst, Hölzer
- Leckerbissen
B.
HiHo!
Ja, den Artikel mit den Kiwis und "Küchenabfällen" habe ich wohl auch.
Stroh. Bohnen-, Erbsen-, Hafer- und Weizenstroh wird gern gefressen. Klee- und Luzerneheu sollte zweckmäßigerweise im Gemisch mit Stroh gegeben werden, da beide Heuarten sehr eiweißreich sind. Manche Tiere fressen nur die Blätter und lassen die zellulosereichen Stengel liegen. Dabei ist häufig das Nährstoffangebot einseitig. Störungen des Magen-Darm-Kanals stellen sich ein.
Fütterung der Chinchilla, Ulf D. Wenzel in „Das Pelztierbuch“ 1990
Das Anfüttern hat übrigens begonnen. Gestern gab es pro Käfig 5-10 Halme aus dem Rennerfutter (=Wellensittich-/Kanarienfutter). Fragt mich jetzt nicht was es war... Confused
Irgendwas, was vier mal so schnell wächst, wie die anderen Pflanzen, so dass es schon zT umknickte.
Ich habe die Lütten selten sich so auf etwas stürzen und drum fast kloppen sehen!
Die Käfigtür war noch nicht mal geschlossen, da war alles weg...
Die haben die Halme weggezogen wie Spaghetti. Smile
B.
EDIT:
So sieht das Projekt aus.
Im Vordergrund das Wellensittich-/Kanarienfutter, im Kasten das Heimtiergras und im Hintergund noch drei Töpfe mit noch nicht gekeimten Wellensittich-/Kanarienfutter -> Für jeden Käfig ein Töpfchen.
Hi!
Nachdem ich gestern nochmal meine gesammelten Werke überflogen und über die Erfahrungen mit Baily und Frischfutter nachgedacht habe, steht nun ein weiterer Kasten auf dem Balkon...
Im Moment präferiere ich die von Funny bei ->senhen praktizierte Variante:
Ihnen den Kasten/Topf beim Auslauf hinzustellen, nachdem sie angefüttert wurden und ihnen so einen ->"Weidegang" zu ermöglichen.
Auch wenn ein Weidegang bei drei Grassorten, deren Menge und so kleinen Töpfen in diesem Zusammenhang Humbuk ist, ich weiß. Wink
Da ich an anderer Stelle weitere Ausführungen für sinnlos hielt, hole ich es hier nach.
Hier sind einige Passagen aus der deutschen Chin-Literatur, in denen Gras-Fütterung erwähnt wird.
Ohne Gewähr auf Vollständigkeit.
...Ebenso muß im Futter Eisen vorhanden sein, da es ein Bestandteil der roten Blutkörperchen und anderer Gewebe ist. Chinchillas können durch Gras und Gemüse einen genügenden Eisenvorrat erhalten...
...Pflanzen, die sich in Kanada und den USA als äußerst gut zur Fütterung erwiesen haben, sind Alfalfa, Timothy, Orchardgras, die blauen Gräser und das gemeine Präriegras. Diese Gräser kann man sich in grünem Zustand oder als Heu im Handel verhältnismäßig leicht beschaffen...
...Alles Gras und Grünfutter sollte sorgfältig ausgewählt und vor der Verfütterung auf Fäulnis oder Schmmel untersucht werden...
Das große Handbuch der Chinchillazucht, H. Eckardt 1972
...Vermutlich brauchen sie doch auch etwas frisches Grünfutter. Erfahrene amerikanische Chinchillazüchter sind ebenfalls dieser Ansicht und geben ihren Tieren täglich etwas frisch gemähtes Gras...
...Das beste und billigste Grünfutter ist gewöhnliches, aber unbedingt trockenes Gras, also auf keinen Fall durch Regen naß gewordenes. Das ist nämlich für die Verdauungsorgane gefährlich und erzeugt bei Kaninchen oder Meerschweinchen, auch bei Pferden und Rindern, Blähungen, die Darmverschlingungen, Kolik und Tod verursachen können. Daher muß man dafür sorgen, dass es zum Füttern trocken ist, aber auch nicht verwelkt...
Südamerikanische Chinchillas, E. Bickel 1977
...Die Liste möglichen Grünfutters ließe sich weiter ergänzen. Wer nun fragt, ob Chinchillas auch Gras fräßen, dem kann ich gerne noch die Antwort geben: Jawohl, sie fressen. Da jedoch zu diesem Thema noch keine Erkenntnisse vorliegen, rate ich davon ab.
Zuchtanleitung für Chinchillas, G. Schreiber 1993
Gras
Nun wird so mancher Züchter sich insgeheim fragen, ja wenn die Chinchillas schon so gerne und unbeschadet Löwenzahn und Äpfel und anderes Grünzeug fressen, fressen sie dann eigentlich auch Gras?
Jawohl, sie fressen Gras. Sie fressen es bei weitem nicht so gern wie Löwenzahn, und ich glaube, sie fressen es getrocknet noch lieber als frisch, aber sie fressen durchaus das eine oder andere Hälmchen, und es schadet ihnen keineswegs, wenn es bei einigen Hälmchen am Anfang bleibt. Wer nun aber meint, er könne seine Chinchillas wie Kaninchen mit Gras füttern, der irrt gewaltig.
Chinchillas haben einen besonders langen, auf karges und trockenes Futter ausgelegten Darm. Das heißt aber nicht, dass sie in der Natur nur trockene Vegetation in Form von dürrem Gras, dornigen Gezweig usf. gefressen haben...
Grünfutter als Zusatzfutter von I. Ulbricht, ChinchillaPost 5/99
Außerdem fast die komplette Dissertation:
Wenger, Anita K.
Vergleichende Untersuchungen zur Aufnahme und Verdaulichkeit verschiedener rohfaserreicher Rationen und Futtermittel bei Zwergkaninchen, Meerschweinchen und Chinchilla
1997
Hi!
Gestern habe ich den Topf mit Rennerfutter in den Käfig von Baily´s zukünftigen Partner gestellt.
Ergebnis:
Für ca. 3-4 Minuten graste er den Topf ab, nachdem er sich recht schnell mit so viel Natur angefreundet hatte. Hier mal ein Bissen, da mal ein Halm. Er schien richtig zu suchen. Je jünger und kürzer, desto schmackhafter so schien es.
Nach 3-4 Minuten war er dann fertig. Die in der Zeit gefressene Menge war natürlich winzig, so dass ich keine Überraschungen erwarte. Sollte es heute nach der Passage doch wider Erwarten Auffälligkeiten geben, werde ich berichten.
B.
Hi!
Update
Ich würde ja "gerne" etwas Negatives berichten, aber es gibt bisher nichts offensichtliches.
Das Rennerfutter hat Snooples noch zwei Tage für fünf Minuten in den Käfig gestellt bekommen, dann habe ich es geschnitten und in jeden Käfig (2-4 Tiere) eine Prise davon gelegt - mehr gibt ein Topf nach der kurzen Zeit nicht her. Es wurde in allen Käfigen schnell und fast gierig und tatsächlich von allen Tieren aufgefressen.
Jetzt müssen sie warten, bis die anderen Töpfe so weit sind.
Von dem Heimtiergras bekommen nun jeden Tag 2-3 Tiere 2-3 Halme, da ich die überstehenden und abknickenden abschneide, ohne Probleme.
Am Freitag gab es hier ein Gewitter. Danach war das Gras auf ca. 10cm Länge verknotet und platt. Diese 10cm habe ich dann gekürzt und es gab pro Käfig einen ordentlichen Bund Halme. Also im Prinzip die erste nennenswerte "Großmenge".
Wiederum keine negativen Auffäligkeiten.
Das Gras war trocken (->Gewitter), da Bickel ja schreibt ...aber unbedingt trockenes Gras, also auf keinen Fall durch Regen naß gewordenes...
Obwohl ich glaube, dass man das mit der Nässe differenzierter sehen muß, wie zB im "Das große Buch vom Kaninchen" nachzulesen ist:
Grünfutter allgemein...
Nasses Futter kann, frisch verabreicht, unbedenklich verfüttert werden. Bei einer Lagerung verdirbt es jedoch schneller als trocken geerntetes Grünfutter
In dem neuen Kasten habe ich Löwenzahn-Samen entdeckt! Praktisch.
B.
Hi!
Hier gibt es nun täglich für 2-3 Käfige einige Nagergras-Halme, da nun täglich welche aufgrund der Länge und des Wetters abknicken.
Selbst wenn ich wollte, könnte ich keine Veränderung der Ausscheidungen oder des Gesundheitszustandes hineininterpretieren.
Dann gab es noch 2x „Großmengen“. Beim zweiten Nagergraskasten trat das selbe Phänomen auf, so dass ich ca. 10cm korrekturschneiden mußte.
Und dann habe ich noch die Rennmausfutter-Töpfe gekillt, um wieder neues auszusäen.
Hiernach war der Kot jeweils schön groß, wohlgeformt und fest. Naturgemäß war er „feuchter“, was aber keinesfalls als Durchfall oä zu werten ist, sondern als ernährungsbedingte logische Erhöhung des Wassergehaltes in den Böllern.
Keine Aufgasungen oder Koliken.
Ich bin stolz auf unsere gesunden und robusten Tierchen, die nicht bei jedem bißchen Abwechslung gleich an Wehwehchen leiden... Wink
Die Akzeptanz ist weiterhin sehr gut. Sobald sie das Nager-Gras im Käfig entdecken, stürzen sich alle Insassen sofort drauf und es wird in wenigen Augenblicken verputzt.
Nur beim Rennerfutter haben sie selektiert und nicht alles sofort gefressen.
B
Hi!
Ich habe gerade zufällig das folgende schöne und zum Thema passende Zitat gefunden:
Übermäßige Gaben von Grünfutter führen zu weicher Losung, doch vertragen manche Tiere oder Bestände erheblich größere Mengen Grünfutter, ohne dass bei ihnen Durchfall oder auch nur weiche Losung auftritt.
Die Chinchilla, Josef Zettl, 1957
Fette Hervorhebung von mir.
Wenn man alle Berichte, Züchterliteratur etc. so durchließt, fragt man sich, wie es die Tiere, bis zur Erfindung des Trockenfutters, geschafft haben in Gefangeschaft zu überleben... Aber das ist ein anderes Thema. Wink
Hier gibt es seit fünf Tagen täglich für alle Tiere eine Portion Gras. Circa 16-30 Gramm - ich wiege nicht jede Portion - auf 4-5 Käfige bzw. 12-14 Tiere verteilt. Optisch eine imposante Menge...
Aufs Tier umgerechnet und auf das Gewicht bezogen ein "Witz", wenn man auch noch berücksichtigt, dass Gras nur zu ca. 20-40% (je nach Untersuchung/Autor/Art) aus Trockensubstanz besteht.
Akzeptanz weiterhin ungebrochen.
B.