Geht man von Kaninchen aus, ist Heu eindeutig krankmachend, denn wenn die Kaninchen mit frischer Wiese ad lib gefüttert werden, lassen sie meist Heu liegen ... und sind deutlich gesünder wie die Kaninchen aus der Heufütterfraktion.
Für ein gutes Pferdeheu ist die Faserfraktion ebenso wichtig, wie sie in den französischen Studien für Kaninchen beobachtet und postuliert, wenn ich mir Heu bestellt hatte, hatte ich immer mir die Analysewerte durchgeben lassen - erweiterte Weender-Analyse mit inzwischen standardmäßig Fructanwerten ... apropos Fructanwerte, auch wieder ein enorm wichtig gewordenes Qualitätsmerkmal eines guten Pferdeheues, der Fructanwert soll möglichst niedrig liegen.
Die erweiterte Weender-Analyse gibt immerhin nicht nur die allseits bekannten Rohfett, Rohfaser, Roheiweiß und diese komische stickstoffreihe Irgendwas Fraktion aus, sondern auch ADF, NDF und NDL nach Soest.
Läßt immerhin Rückschlüsse zu, wieviel Lignin, Cellulose, Hemicellulose etc ich wirklich im Heu hab ... naja, zumindest son bischen ...
Seit
Vanselow setzt sich nun noch ein weiteres Qualitätsmerkmal durch, die Zusammensetzung des Heues, ein gutes Pferdeheu soll einen möglichst kleinen Weidelgrasanteil haben und frei sein von den Alkaloiden Lolitrem B und Ergovalin ... - dies steckt jedoch in Deutschland noch in den Kinderschuhen, es wird nur in den USA daraufhin untersucht.
Außerdem ist langsam die Artenanzahl im Heu wichtig, es sollten nach Möglichkeit mehr wie fünf Grasarten und mehr wie 10 Kräuterarten sein - aber bitte dennoch giftkräuterfrei!
Daß noch zusätzlich gleich noch Sporenzahl und der Aflatoxinwert ermittelt werden, ist inzwischen Standard und bekommt man kostenlos noch nebenher ... auch wichtiges Kriterium eines guten Heues, Schimmelpilzsporen und Aflatoxin sollten gar nicht im Heu feststellbar sein.
Heißluftgetrocknetes Heu ist eigentlich ein Heu, welches mit trockner Warmluft bei 30 - 40°C schnellgetrocknet wird - das ergibt ein qualitativ hochwertiges Heu, dessen Eiweiße noch nicht durch Gärprozesse, wie sie bei der Wiesentrocknung und Ballenpressung vorherrschen, abgebaut wurden. Auch haben diverse eventuell auf dem Gras existierenden Schimmelpilze keine Chance sich zu vermehren, erst werden sie durch Ausscheidungen des lebenden Grases in Schach gehalten, kurz nach Schnitt werden sie trockener Luft ausgesetzt - nix gute Bedingungen für Schimmelpilze. Auch ist der Anteil an Chlorphyll und Carotinoiden höher. Das in Auspuff hängen bei über 100°C ist eine Unart von gewissen Futtermittelfirmen, die ne billige Einnahmequelle von heißluftgetrocknetem Heu entdeckt haben - denn sie können nun ungestraft über diese Gasnebel alles mögliche ins Heu bringen, ohne daß sie irgendwelche Angaben dazu machen brauchen, so wäre es rein hypothetisch möglich, Farbstoffe, Fungizide, Aromen, Additive, Herbizide und sonstige leckeren Zutaten ins Heu zu bringen, die man natürlich niemals dem Heu zusetzt (tut man ja auch nicht, ist ja nur im Qualm der heißen Luft drin ...)
Eigentlich sollte ein solches Heu nicht Heißluftheu, sondern eher Räucherheu heißen ... aber das wäre nicht so verkaufsfördernd und überhaupt ist der Name Heißluftheu nicht geschützt.
Was die knappe Nahrung angeht ... man erzielt bei Ratten (und nicht nur bei ihnen, sondern auch bei jeder Säugerart, die daraufhin untersucht wurde oder die Selbstversuche dahingehend angestellt hat) überdurchschnittlich hohe Alter, allerdings auch nachlassende Fruchtbarkeit bis hin zur Unfruchtbarkeit und diverse Stoffwechselstörungen ... bei Magersüchtigen beim Homo sapiens ist dieser Effekt allerdings nicht sehr gut zu beobachten, da diese dazu neigen, sich mit harten Gegenständen und durch große Fallhöhen das Leben zu nehmen ...
Also mag zwar sein, daß ich mit hungernden Chins 20jährige Methusalem mir ranziehen kann - aber sonderlich gesund scheint das dann wohl ja doch nicht zu sein, betrachtet man zusätzlich die Lebensqualität ...