Solange es genügend Versteckmöglichkeiten und Platz gibt, wird es keinen Hund, keine Katze und keinen Marder der Welt geben, der in der Lage wäre, ein gesundes, gut gefüttertes Chinnie zu erbeuten!
Chinchillas sind weitaus intelligenter wie Meerschweinchen und im Garten freilaufende Meerschweinchen schaffen es schließlich auch, sich vor Marder und Co in Sicherheit zu bringen!
Mit der direkten Sonneneinstrahlung versteh ich nicht ganz - warum soll man den Chinnies denn nicht, wenn man sie schon frei laufen läßt, einen Sonnenplatz gönnen?
Wenn Mucki mal wieder abgehauen war, hat man ihn am Besten einfangen können, wenn er sich nen Sonnenplatz gesucht hatte und sich dort so richtig wohlig von allen Seiten hat braten lassen - der sah aus, wie irgend son Touri am Sandstrand unter Floridas Sonne!
Daß es natürlich auch einen kühlen Schattenplatz geben muß, wo sich das Chin zurückziehen kann, ist selbstverständlich ... das gilt eigentlich für jede Tierart, ist also nix besonderes.
Meiner Meinung nach sollte es gehen, wenn man eine chinsichere Voliere baut, die durch eine Katzenklappe mit der Chininnenvoliere verbunden ist, so könnte das Chinnie jederzeit raus und kann sich aussuchen, ob es nur Nachts bei Mondschein spazierengehen will oder tagsüber sich die Sonne auf den Pelz brennen lassen will.
Was die wechselnden Temperaturen angeht, wird es wie mit jeder anderen Haustierart sein, sie wirkt als Stimulanz für das Immunsystem, welches dadurch besser arbeitet. Auch Wind (nicht Zug, wie er in der Wohnung bei engen Käfigen entstehen kann) hat eindeutig eine positive Wirkung auf fast alle Säuger - er pustet die Lungen frei, regt zum tiefen Einatmen an und sorgt damit dafür, daß weniger Atemwegserkrankungen erst entstehen können. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie gut speziell so ein friesisches Lüftchen bei Erkältung wirkt!
Was Besseres gibt es einfach nicht!
Man müßte Chinchillas theoretisch auch mitten im Winter rauslassen können - besonders warm ist es in ihrer Heimat jedenfalls nicht immer ... und dort müssen die Chinnies sogar gegen ihren Willen ihre schützenden Unterkünfte verlassen, um Nahrung zu suchen. Durch das dichte und sehr wärmeisolierende Fell sollten sie sogar mit den Riesentemperaturunterschieden von Wohnung zu winterlicher Kälte zu Wohnung klarkommen können - unter der Vorraussetzung allerdings, daß sie wählen können, ob sie raus wollen oder nicht!
Luftfeuchtigkeit wird von so gut wie keinem Chinhalter wirklich überprüft - sitzen die Chinnies in der warmen, trockenen Heizungsluft, müssen sie damit genauso gut klarkommen wie wenn sie in ner feuchten Bude bei über 60% Luftfeuchte sitzen ... sie managen auch das.
Bleibt also nur noch die feuchte Kälte und Regen ... und das ist leider nicht herzuleiten, wie gut Chinchillas damit umgehen können, ich habe auch bisher noch keinen Erfahrungsbericht drüber gelesen.
Ich vermute zwar, das Chinchillas selbst damit klar kommen und bei Regen genau wie andere Tiere, die Feuchtigkeit nicht ab können, sich zurückziehen und die trockene Wohnung wieder aufsuchen, aber das bleibt erst einmal eine Vermutung - es gibt einzelne Tierarten, die diese Fähigkeit nicht mitbringen, wie zum Beispiel Wüstenspringmäuse - die bleiben in ihrer Heimat im Regen sitzen und lassen sich einregnen, sobald es aufhört zu regnen, nutzen sie ihr nasses Fell, um ein oder zwei Stunden länger wie normal Nahrung suchen zu können ... ist bloß ein bischen blöd, wenn sie dieses Verhalten im feuchten Deutschland machen und sich da bei um die 0°C einregnen lassen ... da kommt am nächsten Morgen keine wärmende Sonne, die sie trocknet!
Bei einer solchen Möglichkeit muß auch besonders drauf geachtet werden, daß nicht ein Tyrannenchinchilla in der trockenen Wohnung sitzt und den Eingang bewacht, so daß das andere Chin nicht mehr zurück kann. Ich denke, das dürfte bei Chins die größte Gefahr sein.
Was anderes ist es, die Chinnies einfach so in eine Voliere nach draußen zu setzen, ohne daß sie, wann sie das möchten, wieder zurück in die Wohnung in ihr gewohntes Revier können. Das kann sehr leicht in Tierquälerei ausarten ... aber auch das kann man nicht mit Sicherheit sagen, denn es gibt keine Erfahrungen zu dem Thema - Mucki jedenfalls fand es nicht so dolle, jeden Tag aus seinem Käfig geholt zu werden, auf den Schoß der Nachbarin gesetzt zu werden und mit Schokolade und Kuchen gefüttert zu werden ... er hatte sie dafür gehaßt, nur hat sie das nie so recht begriffen (bis er dann doch mal zubiß! Muß arg schlimm gewesen sein, denn Mucki wurde von meiner Mutter von Hand aufgezogen, der hat nicht gebissen!)
Andererseits kam Mucki sofort an, wenn mein Bruder oder ich kamen, er kam dann sogar freiwillig auf unseren Arm, um endlich Freilauf im Vorraum zum Keller zu bekommen. Er hat allerdings auch sehr deutlich gezeigt, wann er wieder zurückwollte und wir beide hatten das dann auch akzeptiert.
|