ok, da hier offenbar noch Informationsbedarf besteht, was den ursprünglichen Thread angeht, kommen wir wieder zum Ausgangsthema zurück.
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ging es eigentlich um Ratschläge, um Lösungsansätze zur Kastra zu finden:
Zitat:
{
gewicht; jungtier;op [kastra]
gewicht;jungtier;op [innenohrentzündung]
=Analyse; Vergleiche ziehen; Erfahrungsaustausch;
hoffentliche Hilfe zum Lösungsweges
}
Schöner kann man nicht demonstrieren, daß Laien ohne veterinärmedizinische Ausbildung den Vergleichswert unterschiedlicher OPs nicht beurteilen können ... es also auch, wenn sie wissen, daß ihr TA fehlbar ist, die Beurteilung, wann, wie, warum, weshalb und wieso operiert werden muß, besser dem TA überlassen sollten - ist besser für das Tier.
In dem von dir als Beispiel angeführten Fall wurde ein todkrankes Tier operiert (ich gehe hierbei davon aus, daß die OP tatsächlich notwendig war, also eine durch chronische Innenohrentzündung verursachte Verengung des Hörkanals stattgefunden hat. Hier muß operiert werden, zumindest beim Hund und beim Menschen. Wird beim Chin nicht anders sein ... )
Ein totkrankes Tier kann durch die Belastung einer OP, selbst einer leichten OP, immer so geschwächt werden, daß es nach der OP stirbt. Extreme Gewichtsverluste sind hier eher die Regel wie die Ausnahme. Dabei beeinflußt ein hohes Gewicht bei kleinem Tier die OP sogar noch insoweit, als daß das Tier noch schneller an Gewicht verliert ... es ist also Jacke wie Hose, ob man nun ein 1kg Pelzerchin oder ein 300g Zwergenchin operiert, das Ganze bleibt auch lebensgefährlich nach Durchführung der OP, starke Gewichtsverluste bis zur untersten Gewichtsgrenze, die das Tier gerade so eben noch wegstecken kann, sind fast schon die Regel.
Einzig die Haltung und Ernährung des Tieres vor der OP können dazu führen, daß das Tier stark genug ist, die OP besser zu verkraften. Wurde das Chin vor der OP schon pelletfrei mit so viel unterschiedlichen Kräutern (sowohl getrocknet als auch frisch) und Frischkost ernährt, wie es haben will, ist es nach der OP keine Schwierigkeit, einen leckeren Frischfutterbrei aus Kräutern und Gemüsen zu musen, die in den ersten zwei Nächten (nach 22:00, um die angeborene Hauptaktivitätszeit der Chins voll auszunutzen) für jeweils eine Stunde angeboten werden. Ein solcher Päppelbrei liefert dem Chin genau die sekundären Pflanzenstoffe, die es zur Stabilisierung des Immunsystems und des Verdauungstraktes braucht und ist eine gtue Vorbereitung auf normales Futter. Dazu wirkt ein solcher Brei appetitanregend.
Das Chin geht viel schneller an Kräuter, Heu und Gemüse auf diese Art und Weise.
Wurde das Chin vorher hauptsächlich mit Pellets und Heu gefüttert, hat man hier nicht mehr viel Möglichkeiten - ein Pelletbrei ist für die Katz, CC schädigt mehr, als das es nutzt, ein CC, wie es in den USA verkauft wird, mit Bakterien drin, gibt es bei uns nicht, da müßte man eher BB verfüttern. Dazu kommt der eklige Geschmack von Pellets, CC und BB, welche das Tier nicht gerade zum Fressen animieren. Auch normale Pellets und Heu können keinen Appetit anregen.
Werden getrocknete Kräuter angeboten, können die sekundären Pflanzenstoffe nicht richtig genutzt werden, weil der Darm durch die Pelletfütterung schlichtweg kaputt ist. Die bringen also auch nicht mehr viel. Dazu kommt dann noch, daß Pellets, BB, CC und wie sie alle heißen mögen, stark sättigen - also gar kein Hungergefühl aufkommen lassen.
Nach einer solchen OP ein Tier auf Frischfutter umstellen zu wollen, um ihm einen Frischfutterbrei anbieten zu können, wird das Chin hoffentlich boykottieren - wäre nämlich kontraproduktiv, wenn nicht sogar tödlich.
Bleibt also nur noch ein Brei aus Haferflocken und eingeweichter Leinsaat ... und auch das wäre dann eine Futterumstellung, also erstmal belastend für das Tier. Immerhin würde ein solche Brei genügend Energie bereitstellen und appetitanregend genug sein, daß das Tier nicht total verhungert.
Ein weiterer Weg wäre, einfach zu warten, bis das Chin wieder kräftig genug ist, an getrocknete Kräuter und Heu zu gehen - das braucht Nerven.
Eine Kastra wird (hoffentlich) nur an einem rundum gesunden Tier durchgeführt. Einzig, wenn bei einer eh schon nötigen OP nun auch die Hodensäcke ausgeräumt werden, oder aber aufgrund einer Erkrankung der Hoden die Hoden ausgeräumt werden müssen, haben wir es also mit einer problembehafteten OP an einem eventuell totkranken Tier zu tun.
Die Vorraussetzungen sind also schon zu dem von dir aufgeführten Beispiel absolut unterschiedlich, die Gewichtsverluste nach der OP absolut nicht miteinander zu vergleichen - ein gesundes Tier wird normalerweise nur wenige Gramm nach einer Kastra verlieren und bei richtiger Behandlung unabhängig vom Ausgangsgewicht nicht bis zur Überlebensgrenze abmagern!
Das Aufführen eines Beispieles eines totkranken Tieres, was zudem auch noch aufgrund dem, wie Vorgeschichte, Behandlung und OP verlaufen ist, ein Sonderfall ist, bringt also in der Entscheidung, 300g schweres Jungtier kastrieren oder nicht kastrieren absolut gar nix! Eine Analyse aufgrund dieser Daten ist nicht möglich. Vergleiche ziehen auch nicht ... bleibt also nur der Erfahrungsaustausch - und der ist in dem Falle etwa so, wie meine Diskussion über artgerechte Rinderhaltung in einem Thread, wo es um einen Bug in einem Onlinespiel ging.
Klar - waren meine Erfahrungen mit Rindern, die ich da einbrachte, nur diese Info war bestenfalls unerwünscht, schlimmstenfalls sogar verwirrend und könnten zum falschen Lösungsansatz führen! Im Forum eines Onlinespiels ist das noch ganz witzig, in einem Forum, wo es um lebende Tiere geht, jedoch nicht!
Verstehst du nun die Reaktion der hiesigen Leute?
Gerade die undifferenzierte Betrachtungsweise und Herangehensweise an die Haltung von Chinchillas ist etwas, was hier im Forum nicht gern gesehen wird - es sind schon zuviele Chins aufgrund einer solch undifferenzierten Betrachtungsweise zu Tode gequält worden. Das ist einfach etwas, was nur sehr schwer zu ertragen ist, wenn man Chins liebt.
Noch ein Tipp eines ehemaligen Trolles und Edelspammers:
Wenn du in einem Forum nicht nur schreiben willst, aufgrund des Schreibens willen, sondern auch deine Erfahrungen einbringen willst und verstanden werden willst, dann schreib ruhig längere Texte. Selbst häufigere Wiederholungen unter mehreren Gesichtspunkten deines Standpunktes kann helfen, dich richtig zu verstehen. Du kannst die Texte offline schreiben, also in Word z. B. und dann die Rechtschreibprüfung drübergehen lassen. Sind sie fertig, dann kannst du sie ins Forum kopieren. So bekommst du Texte, die weitaus leslicher sind, wie deine jetzigen Texte.
Damit wird es auch für jeden, der das liest, einfacher, dich zu verstehen ... und es ist sogar echten Legasthenikern möglich, auf die Art und Weise lesbare Forentexte zu verfassen. Der Zeitaufwand lohnt sich!