Chinchilla-Scientia-Forum.de

Hi,

ich geb alles frisch - und getrocknet.

Allerdings ist langsam dran gewöhnen richtig und auch sehr wichtig - ebenso wichtig wie das langsame Abgewöhnen. Wenn Chins viel frisches bekommen, und dann plötzlich nur noch Pellets, schlägt das auf den Darm wie andersrum, wenn nicht sogar schlimmer.

Hi,

ich gebe auch alles frisch, manchmal auch getrocknet.

Wie Bianca schon geschrieben hat, die langsame Gewöhnung ist sehr wichtig. Meine Chins sind mittlerweile sehr unempfindlich, aber sie bekommen auch schon seit Jahren Frischfutter.

Das CF-Basilikum!

Mal ne Frage: Wie gewöhnt man ein Tier langsam an ein Blatt Basilikum?

Erst 1/4, 1/3, dann 1/2 usw..?

Hmmm... Also wenn man vorhat etwas als Beifutter in geringen Mengen und unregelmäßig zu geben, brauchts keine wochenlange Gewöhnung. Haben wir hier so gemacht, es gab keine Probleme... bis wir dann schließlich bei "jeden Tag gibts was anderes" gelandet sind...

Ok, sollte ein Tier tatsächlich nach 1/2-Blatt Basilikum auffällig anders böllern, dann hat man wohl ein PHW-darmkrankes Tier sitzen...

...aber alle Berichte im Netz, die in diese Richtung gehen, würde ich nicht uneingeschränkt glauben.

Nach ein paar Jahren in Foren und den einen oder anderen Beitrag bestimmter Personen zu Frischfutterversuchen behaupte ich mal:

- entweder haben sie in der Tat Darmwracks sitzen
- oder sie haben in ihrer grenzenlosen Erfahrung den neuen physiologischen Böller für pathologisch gehalten
- oder sie habens selbst Anfüttern vergeigt...
- oder last but not least sie haben gar nichts versucht, schreiben nun aber Horrorstories, um andere abzuschrecken und zu bekehren...

Dito B., das ist mir auch öfter aufgefallen. Hab deine Beiträge auch das eine oder andere mal gelesen. Erst der Selbstversucht (mit den Chins natürlich nicht mit mir selber ) hat mir gezeigt, daß es meinen Chins eigentlich eher besser geht mit abwechslungsreicher Fütterung.



Dann hab ich jetzt auch noch was neues zu berichten:
Ich hab in den letzten Wochen drei Versuche gestartet, Rüben zu füttern. Früher haben wir das den Hasen, Meeries, Ziegen und Schweinen gegeben. Darum dachte ich, versuchs halt einfach mal bei den Chins. Schon deshalb weil meine momentan wenig trinken.

Ergebniss:
Hook ist ganz wild danach (er ist Feinschmecker und Ulli wird das sehr wundern)
Ahab frist sie nur wenn er sie Hook abnehmen kann.

Die Vierergruppe frist sie auch, aber ist nicht ganz so wild drauf.

Zwei der Berliner mögen sie auch.

Felix und Angus (zweiter war früher in der Berliner Gruppe) verschmähen sie und lassen sie auch liegen wenn es das letzte Fressbare ist, was im Käfig zu finden ist.

Ich finde ein PHW Tier sollte langsam an Frischefutter gewöhnt werden.
Ein Tier das ohnehin abwechslungsreich ernährt wird, kippt sicherlich nicht gleich vom Brett, wenn es mal mehr Frischfutter bekommt bzw. unbekannte frische Dinge, aber wenn die Chins vorher nur die Presslinge gesehen haben, sind sie wahrscheinlich schon mit Form und Konsistenz völlig überfordert

Meine bekommen nicht täglich frisches, es kommt immer drauf an was ich im Haus hab. Manchmal gibts auch ne ganze Weile gar nichts , trotzdem kann ich auch ohne Probleme größere Mengen in die Käfige "schmeißen".

Ich habe bei meinen verwöhnten Herren weniger das Problem der Unverträglichkeit als mit der Akzeptanz. Vieles ist nicht gut genug anscheinend.


Ei ei ei, was Du so denkst

Mit 11 Jahren ist man noch so unbedarft, damals habe ich meinem Chin Eisbergsalat und Apfel in größeren Mengen gegeben ohne sie dran zu gewöhnen. Da kam nicht ein Böller der sich vom anderen unterschieden hat.

Hallo

Ich habe gestern bei meinen mal Physalis ausprobiert.Ich musste echt aufpassen das meine Finger nicht mit weg geknabbert werden .

LG
Andrea

@Andrea,

da hab ich auch einige Kandidaten.



Das konnten wir früher auch bei den jungen Enten und Hühnern beobachten, die nur mit Presslingen gefüttert worden sind.
Die, die bei uns selbst geschlüpft sind, haben von Anfang an eine abwechslungsreichere Ernährung bekommen und bekamen auch sofort Freilauf. Die haben alles vertragen.

Ich hab festgestellt, Medo und Lino fressen auch Guave ... scheint ihnen gemundet zu haben und erstaunlicherweise leben sie immer noch ...
Trotzdem es MEINE Guave war!

Hallo,

ich habe hier mal etwas herum gestöbert und grabe ein altes Thema aus. Das ist ja toll was man so alles geben kann, aber wie sieht es aus mit dem Fruchtzucker? Bekommen Chinchillas keine Diabetes von zuviel Obst?

Liebe Grüße

Luise

Menschen bekommen kein Diabetes von frischem Obst, warum sollten dann Chinchillas von frischem Obst Diabetes bekommen?

Chinchillas werden üblicherweise mit Pellets gefüttert, hat da eigentlich schon mal jemand nachgeschaut, wieviel Fruchtzucker da drin ist?

Weiterhin ... Diabetes entsteht durch eine Überlastung des Insulinsystems, Insulin wird jedoch erst als Antwort auf einen hohen Blutzuckerspiegel ausgeschüttet, kann also nur dann entstehen, wenn der Blutzuckerspiegel zu stark schwankt. Das passiert, wenn zuviel Zucker durch die Dünndarmwand geschleust wird.
Nun ist es jedoch so, daß die Kohlenhydratverdauung im Mund anfängt, im Speichel sind Amylasen zu finden, die Stärke und Mehrfachzucker in Zweifachzucker spalten. Das wird beim Chinchilla nicht anders sein wie bei anderen Säugetieren auch. Es ist also egal, ob Stärke (aus Pellets) oder Zucker (aus Früchten) gefressen werden, im Magen kommen die schon ziemlich gut verdaulich in kleinen Paketchen als Mehrfach- und Zweifachzucker an. Im Zwölffingerdarm werden weitere zuckerspaltende Enzyme ausgeschüttet, die die schon vorgespaltenen Mehrfach- und Zweifachzucker in Glucose, Fructose und Lactose umwandeln ... Im Dünndarm kommt also in jedem Falle Glucose an, egal ob nun oben Stärke reingeschoben wird oder reine Glucose! Wenn also Glucose diabetesfördernd ist, dann ist es auch Stärke, Melasse etc - und das wiederum befindet sich in weitaus stärkeren Maße in Pellets wie in frischem Obst! In den Pellets fehlt zudem auch noch der Verdünnungseffekt durch das Wasser, was in frischem Obst enthalten ist!

Es geht jedoch noch weiter ...
Obst, selbst getrocknetes Obst, wird im Vergleich zu Pellets schnell durch den Darm geschoben, weil es immer noch mehr gröbere Rohfasern enthält wie Pellets. Pellets dagegen kommen als Brei im Dünndarm an und werden entsprechend langsam an den Zuckeraufnahmestellen der Dünndarmwand vorbeigeführt. Die Folge bei Pellets ist es, daß der Zucker vollständig aufgenommen wird - selbst bei getrocknetem Obst, wo der Verdünnungseffekt vom Wasser fehlt, ist dies nicht möglich, dazu ist die Geschwindigkeit, mit der der Nahrungsbrei an den Zuckeraufnahmestellen vorbeigeführt wird, einfach zu hoch.

Vergleicht man also Pellets mit Obst, wird auf jeden Fall mehr Glucose über Pellets aufgenommen, wie durch Obst ...

Also ... bekommen Chinchillas Diabetes von zuviel Pellets?

Hallo,

hätte ich die Antwort gewusst, hätte ich nicht gefragt. Ist es denn nicht so, dass z. B. Degus wenig Obst bekommen dürfen, weil sie zu Diabetes neigen oder bin ich falsch informiert?

Die Pelletfrage habe ich mir nicht gestellt, ich habe (noch) keine Chinchillas. Wie ich schon erwähnte, ich informiere mich erstmal.

Liebe Grüße

Luise

Ach so ... ich geh inzwischen derartig von der Chinchilla-Pelletfront aus, ich kann schon gar nicht mehr normal denken

Mit den Degus ist halt das Kuriosum, laut Standardforenmeinung darf man getrocknete Möhre verfüttern, die beim Menschen im Verdacht steht, Diabetes zu fördern, frisches Obst dagegen, was beim Menschen nicht im Verdacht steht, Diabetes zu fördern, ist baba ...
Degus gelten als sehr diabetesgefährdet, Chinchillas nicht.

Was nun stimmt und was nicht, weiß vermutlich niemand, da es vermutlich immer noch keine Studien zu dem Thema gibt. Es könnte jedoch sein, daß sich irgendwann die Diabetesgeschichte beim Degu als ein Myth herausstellt und die Erblindung von Degus eher auf Nierenschäden durch Fertigfutter zurückzuführen sind ... oder aber eine genetische Ursache hat, die über Futter nicht beeinflußbar ist.
Kurzum - nix bekannt!

Menschliche Diabetiker und Obst/ Gemüse: http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/ ... extID=2094

Fruktose wird übrigens gerne von Diabetikern als Süßstoffersatz genommen, weil bei der Verdauung wohl kein Insulin nötig ist.

Apropos Degus:
a) man weiss es nicht so genau was wirklich stimmt... ich halte die extreme Diabetesanfälligkeit für einen Myth, bis mir jemand was anderes beweisen kann, ansonsten hier: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=893
b) gibts kaum Studien, die was aussagen zu Diabetes bei Degus. Und diejenigen, die was aussagen wegen Diabetes haben keine glaubhaften Gründen dafür sondern man muss annehmen, dass sie sich auf Vermutungen und Gerüchte stützen. Insbesondere TA-Literatur gehört in diese Gattung. Die anderen Quellen sprechen von Linsentrübungen ohne zu erwähnen, dass diese von Diabetes ausgelöst werden, noch gar Belege dafür geben... mit anderen Worten, die Quellenlage für die Diabetes-"Lüge" ist sehr dürftig und zumal sie so schlecht ist, müssen wir davon ausgehen, dass sie vermutlich falsch sein könnte.
Ganz anders bei Sandratten. Dort wird sogar in diversen Publikationen von Diabetes gesprochen und dass es durch inadäquates Futter leicht ausgelöst werden könne. Ob das tatsächlich stimmt, kann ich freilich nicht beurteilen, aber die Faktenlage ist da wesentlich deutlicher, dass es hier sinnvoller ist, dem Glauben zu schenken, zumal die Quellen hier seriöser sind.

Und zu guter Letzt, Fruchtzucker oder Fructose wird nicht mit Insulin verstoffwechselt, also wird es wohl kaum Diabetes auslösen können noch darauf einen Einfluss haben. Es ist und bleibt der Traubenzucker bzw. wird er auch Glucose genannt, welcher von Bedeutung ist und damit natürlich auch die Stärke (Getreideprodukte!!), welche aus Gucosemolekülen bestehen und bei der Verdauung in diese wieder zerlegt werden.

Hallo,

danke für die Infos.

Liebe Grüße

Luise