Bohnenkraut und Liebstöckel dürfen sie fressen, sie sind unproblematisch.
Was nicht verfüttert werden sollte, sind logischerweise alle giftigen, stark giftigen und tödlich giftigen Pflanzen. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Chins an solchen Kräutern vergiften, relativ klein, aber nicht klein genug - einige Kräuter sind so giftig, daß schon ein Probebiß ausreicht, um ein Chinchilla schwer erkranken zu lassen, andere wiederum enthalten Gifte, die erst nach mehreren Tagen zu irreversiblen Schäden führen oder sich im Körper anreichern und so zu Schädigungen führen. Sowas kann nur schwer von Tieren eingeschätzt werden, ein Irrtum kann tödlich ausgehen.
Es gibt nur wenige Kräuter, die in diese Kategorie gehören, unter anderem zählen dazu Jakobs-Greißkraut (Senecio jacobaea) und andere zur gleichen Gattung gehörenden Kräuter, Fingerhut, Engelstrompete (wobei die vermutlich bei Chins nur nen ordentlichen Hallutrip erzeugt ... was jedoch auch nicht so unbedingt das Wahre ist ... ), einige Schierlingsarten, Herbstzeitlose etc dazu.
Einige Pflanzen lassen sich nur schwer abschätzen ... Natternkopf zum Beispiel liegen keine mir bekannten Erfahrungen vor, ob sie von Chins vertragen werden oder nicht. Er gilt jedoch giftig für Weidegänger, also ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß er auch für Chins giftig ist. Jede Schaumkrautart (Cardamine) wirkt anders, etliche sind nur für wenige Tierarten giftig, für alle anderen Tierarten bekömmlich. Hier kann man nicht mal sagen, nur weil Ziegen eine bestimmte Schaumkrautart vertragen, werden sie auch von Chins vertragen - es ist bei den Schaumkräutern durchaus möglich, daß ausgerechnet diese eine Art nur Chins tötet.
Dann wieder gibt es einige Pflanzen, die normalerweise einem gesunden Tier nix tun - ist jedoch irgendwas im Magen-Darm-Trakt nicht 100% in Ordnung, können diese Kräuter tödlich wirken oder zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Dazu zählt beispielsweise der Sumpfschachtelhalm ... da man jedoch seinem Tier nicht unbedingt ansieht, ob es nun 100% in Ordnung ist oder eventuell doch irgendwo ne kleine Entzündung oder was weiß ich hat, tut man bei solchen Kräutern auch gut dran, es eben nicht drauf ankommen zu lassen.
Es ist also schon notwendig, wenigstens die wichtigsten Giftkräuter und deren Wirkung seiner Umgebung zu kennen, um diese eben vorsichtshalber nicht in den Käfig zu schmeißen. Kennt man diese nicht, heißt es halt, nur verfüttern, was bekannt ist und wo man weiß, daß es nicht zu den besonders giftigen Kräutern gehört.
Wenn es dumm kommt, und das Chin aus welchen Gründen auch immer vom falschen Kraut zuviel frißt, kann man es nicht mehr rückgängig machen. Wenn man anfängt, leicht giftige Kräuter zu verfüttern, oder Kräuter, wo noch keine Fütterungserfahrungen vorliegen, sollte man wenigstens die Vergiftungssympome kennen und wissen, wie man im Falle des Falles zu reagieren hat - auch wenn man es vermutlich nie in seinem Leben braucht, wenn das Tier eben auf genau dieses Kraut empfindlich reagiert, kann man schnell reagieren und die notwendige Behandlung einleiten oder dem TA auf die Sprünge helfen, daß er das richtige tut ...
Ein weiteres Problemfeld sind halt Futtermittelunverträglichkeiten im weitesten Sinne ... die müssen erkannt werden und dann halt die Pflanze, die die Unverträglichkeit auslöst, gemieden werden. Solange man das Futter aus Einzelpflanzen selbst zusammenstellt, ist das ja kein Problem, es wird halt nur zum Problem, wenn ausgerechnet ne Unverträglichkeit auf Hafer vorliegt und man unbedingt Pellets füttern will - in den meisten Pellets ist Hafer enthalten und den kann man da nicht mehr rauspolken!
_________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka
|