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 Betreff des Beitrags: Re: Hyperaktiv durch Mehlsaaten
BeitragVerfasst: 04.05.2008, 14:17 
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Schlangenbeschwörer
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Murx Pickwick hat geschrieben:
Stellst du bei dir auch fest, daß alles nur ein oder zwei Tage gefressen wird und dann eindeutig was anderes her muß?


Ist bei meinen aber auch so, zumindest momentan. Bis vor kurzem haben sie generell noch recht wenig gefressen. Dann kam der Rundumschlag wo alles vernichtet wurde, auch wenn ich an 2 Tagen das selbe anbot.
Seit 4 Tagen ist es nun so das die Herrschaften sehr wählerisch sind und wehe es ist einen Tag später irgendwas drin was es am Vortag auch gab, das bleibt gänzlich liegen. Selbst angewelkt oder getrocknet wird es nicht gefressen.
Kräuter werden im Moment auch wenig gefressen, aber dafür viel Heu.

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LG Dana


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 Betreff des Beitrags: Re: Hyperaktiv durch Mehlsaaten
BeitragVerfasst: 21.10.2008, 07:33 
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Schlangenbeschwörer
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Registriert: 15.02.2008, 18:36
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Hallo,

um nochmal auf den Hafer zurückzukommen der hier anscheinend Probleme macht, habe ich in Bezug auf das Verhalten bei einer Fütterung von Hafer einen Hinweis gefunden. In dem Buch "Lehrbuch der biologischen Heilmittel
Von Gerhard Madaus" steht:

" Nach Kobert (Kobert, Lehrb. d. Intoxik., S. 571.) steigert ein im Hafer enthaltenes Alkaloid, Avenin, die neuro-muskuläre Reizbarkeit; durch reichlichen Hafergenuß werden Pferde psychisch exzitiert und berauscht. Von anderer Seite wird jedoch das Vorhandensein dieses Avenins bestritten (Weiser, Pflg. Arch. Physiol. 1903, Bd. 98, S. 623.) und nur das Alkaloid Trigonellin (Schulze, Ber. Chem. Ges. 1894, Bd. 27, S. 769.) wie auch in der Fruchtschale ein Vanillinglykosid (de Rawton, Compt. rend. 1897, Bd. 125, S. 797.) als vorhanden erklärt.

Von mir angestellte Versuche ergaben, daß der Preßsaft von jungen grünen Haferpflanzen Mäuse schon nach Injektionen von geringen Mengen tötete. In der Literatur werden nur Saccharose, Secalose, Vitamine, Fructose, Glucose, Albuminoide usw. als Bestandteile (Wehmer, Die Pflanzenstoffe, S. 80.) genannt. Vor kurzem haben Boas und Steude (Boas u. Steude, Angew. Botanik, 18, S. 16, 1936.) in Avena sativa Saponin nachgewiesen. Diese Autoren beziehen die Wirkungen des Hafers auf den Saponingehalt. "

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LG Dana


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 Betreff des Beitrags: Re: Hyperaktiv durch Mehlsaaten
BeitragVerfasst: 21.10.2008, 09:44 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
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Zumindest würden Saponine den eklatanten Widerspruch zu dem Spritzexperiment an Mäusen und meinen Fütterungsversuchen erklären ... junge Mäuse fressen gerne jungen grünen Hafer und wachsen damit (vorrausgesetzt, genügend abwechslungsreiche Körner) besser mit wie ohne grünen Hafer.

Saponine werden nur sehr schlecht über den Darm aufgenommen, sie gehen meist genauso, wie sie oben reinkommen, hinten wieder raus. Der Saponingehalt von Hafer dürfte recht gering sein, Menschen reagieren recht empfindlich auf Aufnahme von Saponinen über den Darm - Rohköstler nutzen den Preßsaft aus grünem Hafer als Energietrunk. Dies geht jedoch mit stark saponinhaltigen Pflanzen nicht, übersteigt die Saponinkonzentration einen gewissen Schwellenwert, werden eben doch auch Saponine über die Darmwand aufgenommen und können giftig wirken.
Kurzum, beim Füttern sollten Saponine aus dem Hafer keine Rolle spielen, weil sie schlichtweg unverdaut ausgeschieden werden - werden sie allerdings gespritzt, reichen schon geringe Mengen aus, um Säuger umzubringen, was den Mäuseversuch erklärt.

Avenin wäre hier ein weitaus hilfreicherer Hinweis - aber auch das stellt sich schnell als Sackgasse heraus. Kobert berichtet über ein Alkaloid, welches von Swanson 1883 Avenin genannt wurde - das Swanson'sche Avenin konnte bisher nicht nachgewiesen werden, das gibt es also nach momentanen wissenschaftlichen Konsens gar nicht.
Als Avenin wird inzwischen ein Prolamin (also ein Eiweiß) bezeichnet, welches Bestandteil des Haferglutens ist. Es ist immer noch in der Diskussion, ob Zöliakiepatienten eine Unverträglichkeit darauf entwickeln können oder nicht. Weiterhin git es ein weiteres Krankheitsbild, welches immer wieder in der Diskussion mit Avenin auftaucht, die Dermatitis herpetiformes. Dabei scheint es auf das einzelnen Avenin anzukommen, Avenin ist also eine Stoffklasse mit unterschiedlicher Ausprägung und leicht unterschiedlichen Eigenschaften.
Neue Hoffnung für Zöliakie-Patienten
C. Hardman, L. Fry, A. Tatham, and H. J.W. Thomas (1999): Absence of Toxicity of Avenin in Patients with Dermatitis Herpetiformis; The New England Journal of Medicine, Massachusetts
Kilmartin, C, Lynch, S, Abuzakouk, M, Wieser, H, Feighery, C (2003). Avenin fails to induce a Th1 response in coeliac tissue following in vitro culture. Gut 52: 47-52
Janatuinen, E K, Kemppainen, T A, Julkunen, R J K, Kosma, V-M, Maki, M, Heikkinen, M, Uusitupa, M I J (2002). No harm from five year ingestion of oats in coeliac disease. Gut 50: 332-335
... und weitere - die Studien dazu sind von ihrer Anzahl her einfach erschlagend ... (und nein, ich habe bisher nicht die Zeit gefunden, all das, was ich bisher drüber gesammelt habe, auch zu sichten ... vieles hab ich ungelesen wieder in der Bibliothek abgegeben.)
Nun kommt Avenin nicht nur im Hafer vor, sondern findet sich auch in einer Reihe von Hülsenfrüchten wieder ... allerdings nicht, wie im Hafer, als ein Glutenkomplex, sondern als Einzelstoff. Wenn es also das Avenin wäre, was hier die Reaktionen hervorruft, müßte demzufolge bei den betroffenen Tieren auch eine Reaktion auf Hülsenfrüchte vorhanden sein.
Cancerweb - Avenineintrag im dortigen Lexikon

Ich hab jetzt spaßeshalber meine Bibel befragt - und bin erstaunlicherweise fündig geworden:
Frohne und Pfänder verweist gleich auf zwei Literaturhinweisen zum Thema Avena, auch wenn er selbst Tiervergiftungen durch Avena selbst nicht behandelt. Es handelt sich um:
Everist, S. L.: Poisonous plants of Australia, Angus & Robertson Publischers, London, Sydney, Melbourne, Singapore, Manila 1981
McBarron, E. J.: Poisonous plants, Handbook for farmers and graziers, Inkata Press, Melbourne, Sydney, London 1983
Wäre beides interessant zu dem Thema, sich mal zur Gemüte zu ziehen, nur werde ich die nächsten Jahre vermutlich nicht dazu kommen, zu schauen, wo man diese Literatur herbekommt ...

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zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka


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