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 Betreff des Beitrags: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 20.08.2007, 12:03 
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Hi!

Da andernorts die Foren von CC und Pelletkügelchen-Brei-Mammis kaputt geschrieben worden sind und CC/Pelletbrei und -kügelchen bei jeder Gelegenheit sinnfrei empfohlen und in das Tier appliziert werden, hier mal ein kritischer, murxistischer Beitrag zu CC und Co:

Zitat:
Ich persönlich halte gar nix von RodiCare, Critical Care und wie sie auch immer heißen mögen - es mag sein, daß RodiCare eine bessere Zusammensetzung wie Critical Care hat - zum Päppeln eignet es sich jedoch genausowenig wie Critical Care.

Die Wirkung dieser Breie lassen sich auf den Fakt zurückführen, daß Nahrung mit entsprechend zerkleinerten Fasern länger braucht, um durch den Darm transportiert zu werden. Dadurch hat der Darm vereinfacht gesagt mehr Zeit, Nährstoffe aus den Nahrungsbrei aufzunehmen - der Nachteil jedoch ist in jedem Fall, daß auf die Art und Weise Fehlgärungen gefördert werden! Der Nahrungsbrei hat nämlich durch die verlangsamte Darmpassage nun auch mehr Zeit zum gammeln!

Zudem stellen die meisten Breie eine eklatante Nahrungsumstellung da, was beim kranken Tier zu einer zusätzlichen Belastung der Ausscheidungsorgane und des Verdauungstraktes führt - und genau dies ist zu verhindern!

Noch ein Aspekt möchte ich hier mit einbringen - es kann nicht Sinn und Zweck eines Päppelbreies sein, ein Tier nur noch damit zu ernähren! Dies ist nicht artgerecht für Stopfdarmtiere. Hier muß einfach geschaut werden, ob das Tier überhaupt noch eine Chance hat, irgendwann wieder ohne Päppelbrei auszukommen und wieviel Lebensqualität tatsächlich noch unter der Päppelbreigabe bleibt. Spätestens, wenn ein Tier mit Zwang nur noch mit Päppelbreien versorgt wird und kein Ende von diesem Zustand absehbar ist, kann davon ausgegangen werden, daß die Lebensqualität nicht mehr vorhanden ist und damit die ganze Päppelei einfach nur noch Leiden verursacht ...

Wenn ein Päppelbrei notwendig wird, ist es günstiger wie jeder gekaufte Päppelbrei, sich selbst einen herzustellen. Man nehme das Futter, was man die letzten Monate verfüttert hat, entferne alle problematischen Bestandteile (für den Degu also meist Lauch, rote Beete und Luzerne), mische das Futter mit etwas Wasser und püriere das Futter.
Ist die Bakteriengesellschaft im Blinddarm gestört, kann Blinddarmkot von gesunden Kaninchen oder Kot von gesunden Meerschweinchen, gesunden Degus oder gesunden Chinchillas zugemixt werden. Nur wenn dieses nicht zu beschaffen ist, geht auch Naturjoghurt (möglichst aus dem Bioladen, aber es geht auch Naturjoghurt der Firma Emzett). BB ist Naturjoghurt nach meinen Erfahrungen in den letzten Monaten haushoch unterlegen, es kann Hefen fördern, was Naturjoghurt nicht macht. Eine übermäßige Vermehrung von Hefen belastet den Magen-Darm-Trakt zusätzlich.

Weiterhin können einige Kräuter als Appetitanreger zugemixt werden:
Thymian, Fenchel samt Kraut, Basilikum, Majoran, Dill, Koreander, Wermut (auch als alkoholfreie Tropfen), Oregano und ähnliche sind frisch im Päppelbrei echte Appetitanreger, die das Tier dazu veranlassen, wieder normal zu fressen.

Wird Energie gebraucht, kann über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen auch Haferflocken, Nüsse, Amaranth, Quinoah, Buchweizen und Hanfkörner gemahlen und in den Päppelbrei gemixt werden.

Als Rohfaserquelle geht entweder kleingeschnittenes Gras oder kleingerebeltes Heu, welches mit dem Mixer in den Päppelbrei gemixt wird.

Medikamtente, Supplemente etc, soweit sie sich nach Absprache mit dem TA mit den Bestandteilen des Päppelbreies vertragen, können zugemixt werden. Vitamine sollten niemals vorsorglich, sondern nur nach Absprache mit dem TA zugemixt werden, man kann hier mehr zerstören, wie künstliche Vitamine überhaupt in der Lage sind zu helfen! Selbst Vitamin C kann sich schädlich auswirken und ist, wenn man Frischkost im Päppelbrei verarbeitet, nicht nötig.

Ein solcher Päppelbrei ist je nach Zutaten im Kühlschrank für zwei bis zehn Stunden haltbar, er sollte beim Verfüttern immer Zimmertemperatur haben.
Quelle

Hier etwas explizit zu RodiCare:

Zitat:
Also wenn das Urteil so aussieht, brauchts doch noch mal ne kurze systematische Murxsche Analyse:

Deklaration: Vorbildlich, weil offene Volldeklaration

Sojabohnenschalen* 28 %:
Beschaffungskosten: billig, weil Abfall der Nahrungsindustrie und Nutztierfutterindustrie.
Energiegehalt: Gering.
Verdaulichkeit: Für mehrere Nagerarten (Zwergmäuse, Striemengrasmäuse) bedenklich, eventuell aufgrund der Pflanzenöstrogene sogar leicht giftig. Für Meerschweinchen vollverdaulich, für Ratten Balaststoff, also unverdaulich.
Beschreibung: die Sojabohnenschalen stammen von gentechnisch verändertem Soja, welches sich wiederum in diversen Fütterungstest schon nach kurzer Zeit als Blutschädigend, Leberschädigend und Nierenschädigend herausgestellt hat. Die Fütterungsexperimente haben bei mehreren Arten die gleiche Wirkung gezeigt. Selbst Monsantos Studien haben an Ratten blutbildschäden und Leberschäden nachgewiesen.
Bewertung: Schädlich.

Haferschälkleie 18.8 %:
Beschaffungskosten: Billig, da Abfall der Nahrungsmittelindustrie.
Energiegehalt: Gering.
Verdaulichkeit: Für Meerschweinchen vollverdaulich, für Ratten unverdaulicher Ballaststoff.
Beschreibung: Haferschälkleie ist reich an Mineralstoffen und Saponinen, es fördert die Verdauung.
Bewertung: Gesund.

Luzernegrünmehl 15,8 %:
Beschaffungskosten: Billig, da in großen Mengen zu Futterzwecken industriell angebaut.
Energiegehalt: Hoch.
Verdaulichkeit: Da aufgeschlossen voll verdaulich.
Beschreibung: Enthält einen Trypsinhemmer.
Bewertung: Schädlich für Tiere mit krankem Darm, gestörtem Stoffwechsel oder herabgesetzten Immunsystem.

Weizenkeime 14 %
Beschaffungskosten: Billig, da auf dem Weltmarkt ein nicht verkäuflicher Überschuß an Weizen existiert. Weizen wird in großen industriellen Anlagen mit wenig technischem Aufwand für Futtermittel gekeimt.
Energiegehalt: Hoch
Verdaulichkeit: Zu hoher Gehalt an Glutaminsäure im Protein, für alle Blatt-, Kräuter- und Grasfresser zu kohlenhydratreich, gut verdauliche Stärke.
Beschreibung: Zwar baut sich das Gluten bei der Keimung ab, allerdings wird die GLutaminsäure nur in neue Verbindungen eingebaut. Das Verhältnis von Glutaminsäure zu den anderen Aminosäuren nimmt zwar ab, allerdings nur relativ langsam. Die Weizenkeime kommen mit ca. 8 Tagen in den Handel, also in einem Stadium, wo sich Sproß und Wurzel gerade zeigt - erst nach 14 Tagen ist das Aminosäureverhältnis jedoch ausgewogen.
Die Weizenstärke ist aufgeschlossen sehr gut verdaulich, macht jedoch insbesondere bei Meerschweinchen und Kaninchen Probleme, wenn diese vorher schon ein Darmproblem und damit verstärktes Wachstum an Darmbakterien haben. Bei Stopfdarmtieren führen gemahlene Weizenkeime zu Fehlgärungen, die zu gefährlichen Koliken werden können.
Bewertung: Schädlich für Stopfdarmtiere, zweifelhafter Nutzen für andere Nager

Leinschrot 5 %
Beschaffungskosten: Nicht ganz so billig, wird direkt als Futter durch grobes Schroten in Schrotmühlen hergestellt.
Energiegehalt: Hoch.
Verdaulichkeit: gut verdaulich, enthält für Ratten einen hohen Ballaststoffanteil.
Beschreibung: Leinschrot enthält, je nach Haltbarmachung, einen hohen Anteil an Fetten, insbesondere ungesättigten Fettsäuren. Das Eiweiß hat eine hohe biologische Wertigkeit. Der Gehalt an cyanogenen Glycoside wird in den Schrotmühlen entfernt. Saponine bleiben.
Bewertung: Gesund, fördert Fellwachstum und Fellglanz, hemmt Ekzeme, Verdauungsfördernd bei Verstopfung. Bei Durchfall nicht geeignet.

Sojaproteinisolat 4 %
Beschaffungskosten: Billig, da in großen Mengen aus gentechnisch veränderten Soja hergestellt. Daß es genverändert ist, muß zumindest in Deutschland nicht kenntlich gemacht werden, da verarbeitet und unter 4% der Gesamtmasse.
Energiegehalt: Hoch.
Verdaulichkeit: Gut verdaulich, wahrscheinlich für Zwergmäuse problematisch bis giftig.
Beschreibung: Sojaproteinisolat wird aus amerikanischem Soja in China in großen Mengen gewonnen, es ist nicht auzuschließen, daß diese Zutat genau solches Sojaproteinisolat ist. Ähnlich wie Weizenlecitin aus China ist auch Sojaproteinisolat bedenklich, regelmäßig werden in Hundefutter und Katzenfutter mit solchen Zutaten giftige Beistoffe nachgewiesen, die bei Hunden und Katzen Nierenschäden verursachen und zum Tode führen. Zumindest Hunde- und Katzenfutter wird erst dann vom Markt zurückgezogen, wenn nachweislich mehrere Hunde und Katzen dran krepiert sind!
Natürlich kann auch hochwertiges Sojaproteinisolat aus biologischer Produktion zugesetzt sein - nur ist dieses sehr teuer, wie wahrscheinlich ist es, daß hier eine teure Zutat verwendet wurde und nicht das Billigste vom Billigen?
Bewertung: Da nicht die Herkunft vermerkt ist, muß es als bedenklich eingestuft werden.

Bierhefe, getrocknet 2,5 %:
Beschaffungskosten: Billig, da Abfallprodukt der Bier-, Wein- und Schnapsherstellung.
Energiegehalt: Mäßig hoch.
Verdaulichkeit: Hoch.
Beschreibung: Hefe gilt als gutes Supplement mit hohem Gehalt an Mineralstoffen, Vitamin B und Vitamin K - nur, warum wurde billige Bierhefe und keine teurere Futterhefe benutzt? Die Futterhefe ist leichter bekömmlich und es ist sichergestellt, daß sie keine Koliken verursacht. Das ist bei der Bierhefe nicht gewährleistet.
Bewertung: Bei gesundem Darm gesund.

Sojaöl 1,5 %:
Es steht nicht bei, ob kaltgepreßt oder vollraffiniert. Vollraffiniertes Sojaöl enthält keine ungesättigten Fettsäuren mehr und ist ungesund, kaltgepreßtes Sojaöl hat ein sehr gutes Verhältnis von ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren. Kaltgepreßtes Sojaöl ist teuer, volldurchraffiniertes billig, weil aus Verwertung von nicht verkäuflichem Soja. Da beides gleich Wahrscheinlich ist, ist eine Bewertung dieser Zutat nicht möglich.

Pfefferminzblätter 1 %, Kümmelfrüchte 1 %, Bockshornkleesamen 0,5 %, Süßholzwurzel 0,5 %, Kurkumawurzel 0,5 %, Kalmuswurzel 0,5 %, Fenchelsamen 0,5 %, Kamillenblüten 0,5 %:
Beschaffungskosten: teuer.
Energiegehalt: Niedrig.
Verdaulichkeit: Hoch.
Beschreibung: Da vermutlich billigere Kräuter aus osteuropäischem und russischem Anbau benutzt wurde, ist der Wirkstoffgehalt fast Null und die Schadstoffbelastung hoch. In der geringen Menge können sie kaum wirken. Vermutlich sind die Kräuter nur zum Aufpeppen der Deklaration und als Geschmacksstoff drin.
Bewertung: Wenn aus russischem oder osteuropäischem Anbau, dann ungesund, wenn aus Anbau für Apotheken verdauungsfördernd und appetitanregend.


Natriumchlorid 0,5 %:
Beschaffungskosten: Niedrig.
Energiegehalt: 0
Verdaulichkeit: Hoch.
Beschreibung: Wichtiges Elektrolyt bei Durchfallerkrankungen. Bei Verstopfung und genügender anderweitiger Kochsalzzufuhr ungesund.
Bewertung: Mit Leinsaat zusammen eine zweifelhafte Kombination

Calciumcarbonat 0,4 %
Gleicht den hohen Phosphorgehalt aus den Weizenkeimlingen aus, ist also bedingt sinnvoll. Besteht eh schon durch Fehlernährung ein Calciumüberschuß oder es ist zuwenig Mangan in der täglichen Futtergesamtzufuhr, ist das Calciumcarbonat schädlich ...

Fazit: Billig geht auch hier vor Gesundheit, eine Menge Zutaten sind gesundheitlich bedenklich. Der Wert von Rodicare ist nicht sinnvoll und zweifelhaft. Kurzum - genau wie Critical Care ein Mittel, was die Tierheit nicht braucht.
CC und Rodipet können eine gesundheitsstützende Wirkung bei kranken, hauptsächlich pelletgefütterten Tieren haben.
Quelle

Am bedenklichsten finde ich Dental-Aid Herbi. Es scheint in anderen Foren Breifälle zu geben, die dauerhaft auf dem Zeug leben müssen. Man schaue sich mal die Zusammensetzung an - Rohprotein 20,10%, Rohfett 4,60%, Rohfaser 8,70%, Rohasche 5,90%. Da kommt beim kritischen, informierten Halter der leise Verdacht auf, dass die bejubelten Erfolge/Gewichtszunahmen eventuell teuer erkauft werden... Und damit meine ich nicht nur die Zahnsanierung alle 3-4 Wochen...

Aktuell haben wir hier einen Foren-Breifall par excellence... Nur nicht mit mir. Nach all den Erfahrungen anderer mit Brei- und Pelletkügelchen habe ich beschlossen dies diesem Tier nicht anzutun und mich an Schweigart zu halten:

Zitat:
...Die ständige Ernährung mit immer gleich aussehenden und gleich schmeckenden Pellets wird auf die Dauer langweilig und steigert, vor allem im Krankheitsfall, nicht gerade die Freßlust. Besonders bei den recht häufigen Erkrankungen der Maulhöhle ist es wichtig, daß die Tiere auch weichere Futterbestandteile aufnehmen können, an die sie breits gewöhnt sind...
Chinchilla - Heimtier und Patient

Wie bereits hier erwähnt, gibst bei uns eine andere Auslegung von Konstanz und Kontinuität. Und so gibt es für das Tier (und seine Gruppe) eben alles, was es über die Woche verteilt bekam, nun täglich auf einmal in den Napf. Restriktiv. Pellets (ja, die gibts hier ja noch), Sämereien, Getreideflocken, Kräuter... Das Tier hat nicht einen Milliliter Brei bekommen, bei einer schlechten Prognose und Erkrankung der Maulhöhle, mit dem Ergebis, dass es sein Gewicht hält und in der Akte bei den Nachfolgeuntersuchungen/-eingriffen "Tier ist super fit" vermerkt wurde. Nach den zwei unter Narkose erfolgten Eingriffen verlor es zwar jeweils zu Beginn der Erkrankung an Gewicht, was imo jedoch verstädlich und normal ist und dieser Gewichtsverlust nicht kopflos mit CC oder anderen Breien aufgeholt werden müsste, wie es bei den Brei-Mammis üblich ist.

Zum Sinn und Unsinn von CC-Brei unter dem Aspekt, dass damit Gewichtszulagen angestrebt werden, siehe nochmal Futtermenge Zwangsernährung... Wer meint, dass von 10-15-20ml CC das Tier an Gewicht zulegt, ist selber doof... ;)

B.


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 16.03.2008, 17:42 
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Ich hol das hier mal hoch...

Sagt mal: Springen immer mehr Firmen auf den Brei-Futter-Zug auf? Scheint ja recht lukrativ zu sein und die TÄ machen es sich auch immer einfacher? Der Halter hat einen einfachen Instant-Brei und über diesen betreibt man auch gleich langfristige Kundenbindung und sichert sich stetigen Cashflow, wenn man bei einem Kleinnager mit nachwachsenden Zähnen den Zahnabrieb mit dem Päppelfutter auf Null runterfährt...

Wir hätten also den Klassiker Oxbow Critical Care. Die bereits erwähnten Rodicare und Dental-Aid Herbi. Dann gibt es noch Herbi Care Plus wohl von der Wirtschaftsgenossenschaft Deutscher Tierärzte.

Es scheint also immer mehr Päppelbreie zu geben, der Markt nicht gesättigt...

Kennt Ihr noch mehr?

Und wißt Ihr was mich wirklich wurmt? Dass es diese Spezialisten, die 20-40g Gewichtsverluste, am besten noch nach OPs oder mehrmaligem Zum-TA-Schleifen eingetreten, mit Breimengen jenseits von Gut und Böse und den Herstellerfütterungsempfehlungen wegzupäppeln versuchen, dass diese Spezialisten irgendwann mal meinen Beitrag Futtermenge Zwangsernährung (ursprünglich im CH gepostet, über 660x aufgerufen...) gelesen haben und ich nun ein schlechtes Gewissen habe, da meinereiner somit an so manch einem Internet-Päppel-Leiden indirekt beteiligt und schuld ist...

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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 16.03.2008, 21:05 
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Also CC / Rodicare und Dental-Aid Herbi gibts schon seit geraumer Zeit, stammen aber alle ursprünglich nicht aus dem Päppelwahn im Heimtierbereich ... die Entwicklung geht hier komischerweise den Weg von hochspezialisierten Päppelbreien für bestimmte Problemfälle und nur wenigen Arten zur eierlegenden Wollmilchsau, während die Fertigfuttermittelbranche eher sich auffächert von einem Fertigfutter für Alles in 1000nde Spezialfutter für jede Lebenslage und jede Tierart.

Herbi Care Plus kenn ich noch nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 00:50 
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Sie stammen nicht aus dem Päppelwahn im Heimtierbereich? Du meinen sie haben alle ihre Indikation und wurden nur von den Wahnpäpplern vereinnahmt? Ja, gut, ok, so sehe ich es zumindest. Habe mir heute just wieder Vorlesungsunterlagen von Vet-Meds angeschaut und so gedacht, ob die Hoarder und Münchhausener wohl im Rahmen des Studiums mal angesprochen werden? Erkennen, Handeln...

Nun, ja... Jedenfalls ist mir auch aufgefallen, dass sich das Dental-Aid Herbi entweder verändert hat, oder auf der vetdiscount-Seite ein Fehler ist. Diese gibt die Zusammensetzung ja wie folgt an: Rohprotein 20,10%, Rohfett 4,60%, Rohfaser 8,70%, Rohasche 5,90%. Für mich somit von diesen Werten her ein unsinniger Brei für Chinchillas. Diese Seite http://www.animal-life-web.com/pdf_data ... ts_id=2417 macht folgende Angaben: Rohprotein: 14,9 %, Rohfett: 4,7 %, Rohfaser: 14,3 %, Rohasche: 5,1 %.

Die Preise sind ja der Hammer! Zum Teil +30€/100g für die Pulverchen?!?!? Ich glaube ich fange wirklich an Berkel zu mahlen und verticker das als "Healthy Chinchilla Critical-Rodi-Dental-Aid-PRO Plus"...


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 07:33 
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Pyramidenspitze
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Wieso willst du denn derartig teure Rohstoffe einkaufen?
Nimm doch Chinchillaköttels + Einstreu + Futterreste in der Einstreu, preß das Ganze, trockne es im Ofen und hau ne Billigvitaminmischung für Schweinemastbetriebe rein ... also diese 25kg Säcke für acht Euro, du weißt bestimmt, welche ich meine ...
Das Ganze kostet dich dann nur noch die Stromkosten zum Pressen und Trocknen und bei einem Kilopreis von 300 Euronen hast du einen Reingewinn von locker 299 Euronen!

Deklaration:
Strukturierte Rohfaser, Cellulose, {genaue Auflistung aller Sämereien und Kräuter, die eventuell runtergefallen sein könnten}

Wenn du einmalig den Chinchillakot analysieren läßt auf die enthaltenen Bakterien, und die Bakterienanzahl bestimmen läßt (Kostenpunkt: 60 Euro), kannst du die auch noch gleich mit auflisten - tut sich immer gut, ein paar Streptococcus und Bifidus mit aufführen zu können *g*

Ärgerlich ist nur die gesetzlich vorgeschriebene Weener-Analyse, denn dafür mußt du leider auch noch mal 25 Euro pro Charge löhnen - aber wenn du die Chargen groß genug machst, läßt sich auch hier eine Menge optimieren ... :twisted:

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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 11:13 
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Apropos Weender-Analyse... teuer ist die ja nicht, wie ich hier mal festgestellt hatte:
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=3759

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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 11:31 
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...also diese 25kg Säcke für acht Euro, du weißt bestimmt, welche ich meine...

Für ca. 4€ mehr habe ich doch hochwertiges Berkevator Futter hier, dass ich nur noch durch die Kaffeemühle jagen muss. Da ist mir der ganze Aufwand mit Pressen, Backen, die Tiere zum Abführen anspornen und das ganze für schlappe vier Euronen echt zu hoch. ;)

Wenn du einmalig den Chinchillakot analysieren läßt auf die enthaltenen Bakterien...

Muß ich? Ich habe doch Cecal and Fecal Bacterial Flora of ... the Chinchilla. :D


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 11:10 
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Ich muß mal eine Frage stellen:

Sieht sonst noch einer einen Zusammenhang zwischen Darmmykosen und Breifütterungen über Wochen?

Ich meine gerade in der jüngsten Zeit 2-3 Fälle gelesen zu haben, in denen nach ein paar Wochen des Breianrührens und permanenten Abwrackens des Tieres der gute Doc schließlich eine amtliche Darmmykose diagnostizierte. 2-3 Fälle innerhalb kürzester Zeit bei der überschaubaren Internet-Chinchilla-Population ist imo nicht wenig... und sicherlich lassen sich noch mehr Fälle finden...

Aber ich irre mich sicher... Kann ja gar nicht sein, schließlich geben die Docs Breipulver ja kiloweise mit und die Foren-Experten haben auch noch nichts negatives festgestellt...


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 12:54 
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Ich versteh sowieso nicht, weshalb das niemandem auffällt ... gerade bei den Chins ist der Zusammenhang so deutlich, daß das auch ein Blinder mit Krückstock sieht ...

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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 13:56 
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Ich befasse mich selten mit diesem Breifallbeiträgen, aber mir erscheint der zusammenhang logisch. Schließlich verderben diese Breie sehr schnell, die sind ein Idealer Nährboden für Pilze und Bakterien.

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gruß Sabine

Niemand und Nichts ist Perfekt. Den Perfekt bedeutet das es nichts mehr zu verbessern und zu lernen gibt. Wer glaubt alles zu können und zu wissen ist dumm.


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 15:24 
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Dann liest Du aktuell nicht in den Gesundheitsecken? Gibt ja kaum ein Tier, dem es nicht empfohlen wird. :D

Der Verderb wäre eine Möglichkeit, wenn man bedenkt, dass der Hersteller eine Lagerung im Kühlschrank nur für 24h empfiehlt und es nach Möglichkeit aber frisch angerührt werden sollte. Viele rühren es aber abends an - ob CC oder Pellet-Brei - stellen ein Tellerchen in den Käfig und holen den am nächsten Morgen oder Abend wieder raus... 24h bei ca. 8°C vs. +12h bei +20°C, wie da wohl die Entwicklungskurve der pathogenen Bewohner ausschaut? Kann der Brei eigentlich im Tier weiterschimmeln?

Was sind sonst wohl die Ursachen?

- Mangelhafte Struktur der Rohfaser
- Mangelhafte Qualität der Rohfaser
- Zu viele Kohlenhydrate, aufgeschlossene Stärke, Zucker etc...
- Fütterung außerhalb der natürlichen Freßphasen

Was alles zur Verzögerung der Darmpassage und somit zum Kippen der Darm-Flora und Fauna führt...

- Sollten die Tiere doch noch was selbständig fressen - die Chance bekommen sie im Moment immer seltener - Unfähigkeit des adäquaten Zermahlens von Futter, weil nach ca. 4 Wochen Brei und Zahnabrieb gen Null die Zähne ca. 4-8mm gewachsen sind, und somit der Darm mechanisch durch unzerkautes Futter geschädigt wird...

Korrekturen, Anmerkungen, Ergänzungen?


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 15:35 
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Gesundheitsecken sind mir ehrlich gesagt ein Graus. Mir reicht da was ich sonst mitbekomme.
Dass aber viele nicht in der Lage sind Zusammenhänge zu erkennen hängt wohl damit zusammen, dass man das gar nicht will.
Denn wer möchte schon die ach so gute Breifütterung anzweifeln? Kritik am System? Vergiss es! Lieber bastelt man sich da eine Erklärung um das bisher aufgebaute Weltbild auf, das ist dann auch Foren-approved.

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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 16:07 
Was sollte man denn noch bemittleiden, wenn die zu Breifällen gemachten Tiere wegfallen würden? Wo sollte das vom Bock zum Gärtner gemachte Krokodil dann hin?

Wozu nachdenken und Zusammenhänge herbeiführen, die ein logisch denkender Mensch auch ohne Chin-Erfahrung erkennt, wenn man dabei doch die Aufmerksamkeit verlieren würde?

Was ist schon so ein Chinleben wert, wenn man doch danach von mindestens 15 Leuten hört, dass man sein Bestes versucht hat?


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 16:11 
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Beiträge: 349
Wohnort: Dresden - Freiberg
Huhu,

beim Kaninchenbereich ist es mittlerweile so, dass man vom CC abgekommen ist und sich selber was zusammenmatscht. Das betrifft eigentlich nur Tiere, die irgendwelche Eitergeschichten im Mäulchen haben und kurz nach der OP nicht fressen. Bei Tieren die das mal ein paar Tage betrifft wird gematscht was gefällt, hauptsache es ist bischen was drin. Das können auch einfach nur mal Schmelzflocken mit Karottenbrei und bischen Heucobs sein. Alles was das Tier gern mag - hauptsache es frisst. Bei längeren Breifällen wird da gern auf Pseudogetreide + selbstgemachte Gemüsebreichen + klein gemahlene Kräuter/Heucobs zurückgegriffen bzw. püriertes frisches Gemüse + Rohfaser je nachdem wie es der Patient mag aber etwas mehr mit dem gesundheitlichen Aspekt im Hinterkopf.

Tiere die länger Breichen bekommen bekommen schon alleine auf grund des mangelnden Einspeichelns der Nahrung, weil nicht gekaut wird und der recht konzentrierten (energetisch) aber geringen Nahrungsmenge Probleme. Wenn dann noch ungeeignetes Futter drin ist.....

Unsere Kaninchenjunge hatte im Februar eine mehrwöchige schlimme Phase in der er fast nix gefuttert hat. Er hat damals eigentlich nur getrocknete Kräuter freiwillig zu sich genommen. Damit habe ich ihn auch schön auf Gewicht halten können. Aber das was hinten raus kam war katastrophal. 2x musste ich doch ein bischen zufüttern um ihn wieder anzuschubbsen, weil er fast 24h gar nix gefuttert hatte. Das war dann eine Mischung aus getrockneten Kräutern, Heucobs mit Wasser bzw. Möhrenbrei. Ich fand es einfach nur schrecklich.... Die Verzweiflung über die Zwangsernährung in den Augen des Tieres.... Seit kurz vor Ostern turnt er wieder mehr als munter hier herum. Es hat sich gelohnt... Langfristig - also gar über Monate find ich das nicht händelbar. Ich frage mich insbesondere seitdem, wie einige Pflegestellen es schaffen mehrere Breikandidaten abzufüttern. Ich war mit einem eigentlich ganztägig im Einsatz und war heil froh, dass ich zu der Zeit gerade daheim war. Berufstätig wär das zeitlich gar nicht gegangen - so viel Liebe und Aufmerksamkeit wie er verschlungen hat......

_________________
Viele Grüße,

Christina


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 Betreff des Beitrags: Re: CC / Rodicare / Dental-Aid Herbi
BeitragVerfasst: 03.04.2008, 17:09 
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Beiträge: 2807
Na, der KrokoDoc mußte ja kommen, der jeden Fall verbockt, an dem er dran ist... Wärme bei Tympanie ist gaaanz wichtig neuerdings, weil der Chin... Aktuell sind da wieder mind. 2 Tiere zu Krüppel beratschlagt worden, die hoffentlich schnell und nicht nach langen Qualen über den Regenbogen hopsen... aaahh! *amok*

Bis es bei Chinchillas so weit ist, wie von Christina bei Kaninchen beschrieben, wird noch viel Zeit vergehen und dann wahrscheinlich nur bei einer Minderheit ankommen...

Die Grundhaltung ist ja noch immer PHW - das breite gelegentliche Leckerlie-Spektrum macht noch keine abwechslungsreiche Ernährung - und Berichte wie von Ulli über Kräuter bei Konvaleszenz werden dann abseits der großen Mainstream-Foren mit einem *doof* gewürdigt und ins Lächerliche gezogen. Dass jeder selbständig gekaute Bissen, ob Getreideflocke, oder Erdnuss, oder Kraut, besser ist, als im Grunde abschluckbarer Brei, lassen sie nicht gelten. Man braucht ja eine Beschäftigung und einen Lebensinhalt...

Wir haben neulich ein Tier kastrieren lassen. Ich habe mich an Schweigart gehalten - s.o. Ernährung mit immer gleich aussehenden und gleich schmeckenden Pellets wird auf die Dauer langweilig - und nach der OP alles angeboten, was es sonst über die Woche verteilt gibt. Was blieb liegen? Pellets... und Früchte. Tja, anscheinend hatte er keine Lust auf die Bestandteile in den Preßlingen, und die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme über Früchte wollte er vermeiden. Und was wäre das Standard-KrocDoc-Vorgehen? Nach einem Tag der verminderten Futteraufnahme - er hatte nur 12g gefressen, wenns nur Pellets gewesen wären vielleicht gar Null - hätte ich ihm den Fraß, den er nicht haben wollte + massig Flüssigkeit reingezwungen, die wahrscheinlich unter Schmerzen wieder rausgemußt hätte...

Im letzten Jahr hatte ein Tier einen Kieferabszess trotz 1a Gebiß, der auch noch wie ein Tumor streute - shit happens. Drei Abszesse, drei OPs/Narkosen in drei Wochen. Pro Eingriff nahm sie ca. 50g ab. Doch sie fraß selbständig! Also gab es auch hier alles ad libitum und 0ml Brei. Standard-KrocDoc-Vorgehen hier? Brei rein! Noch und nöcher, so dass kaum Raum für selbständige Aufnahme bleibt, denn der Gewichtsverlust muss aufgeholt werden, besser gestern als heute. Unser Tier hat mehr als drei Monate gebraucht um den Verlust wieder auszugleichen, den es in nur drei Wochen erlitt. Tja, und nun wiegt es bald mehr wie früher und frißt und frißt... und muß nicht alle 4 Wochen zum Doc zum Zähneschleifen. Denn das wäre ihr widerfahren, wenn wir sie hirnlos auf Brei gesetzt hätten, denn ein krankes Tier mit ungünstiger Prognose darf ja nicht abnehmen... dafür dürfen ihm die Zähne 1-2mm pro Woche Brei ins Maul schießen...


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