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 Betreff des Beitrags: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 01:50 
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Moderator und Technik
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Huhu,

mich würde interessieren, was eure Erfahrungen sind zum Thema VG von älteren/alten Tieren.
Und zwar konkret geht es mir um die Überlegung, dass ältere Tiere plötzlich alleine da stehen, wenn ihre Artgenossen versterben.

Einerseits würde mich interessieren, ob ihr dem entgegenwirkt durch kontinuierliches Vergesellschaften, so dass ein Tier im Idealfalle nie alleine sein muss oder findet ihr es besser, dass eine Gruppe so bleibt und das verbleibende Tier dann auch erst mal etwas Zeit hat, alleine zu sein, ev. zu trauern?

Andererseits würde mich interessieren, was ihr zur Partnerwahl denkt und welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Eine naheliegende Überlegung wäre Jungtiere anzuschaffen, zumal diese wieder lange leben würden und zudem einfach zu bekommen sind. Auf der anderen Seite können Jungtiere Unruhe in die Gruppe bringen, sind sie im Flegelalter sehr herausfordernd usw. Da wäre die Vergesellschaftung mit älteren, ruhigeren Tieren wohl schon besser. Wobei nicht zuletzt spielt sicher auch die individuelle Situation eine Rolle. Dennoch frage ich mich allgemein, wie steht es um dieses Thema, wie sind die Erfahrungen, wo gibt es Gemeinsamkeiten oder Abweichungen zwischen den einzelnen Erfahrungen?

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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 09:02 
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Pyramidenspitze
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Ich selbst kenn das Problem ja nur von Kaninchen, Meerschweinchen und diversen Mauseartigen. Und hier hat sich fast immer bewährt, Jungtiere hin und wieder mit zuzusetzen, sie wachsen dann in den Familienverband rein und so bilden sich stabile Altersstrukturen und eine stabile Familie.
Bei den Rennmäusen dagegen hatte sich das nicht ganz so bewährt, da war es von den Individuen abhängig, wie sie im Alter reagierten. Es gab da einfach die alten Zausel, die niemanden mehr neben sich akzeptierten, nachdem ihre Gruppe tot war, die alten Zausel, die glücklich waren, nen weiteren alten Zausel aus einer anderen aussterbenden Gruppe zu bekommen, in einem Fall eine alte Rennmaus, die sich einer alten Ratte angeschlossen hatte und dann natürlich auch die alten Tiere, die sich problemlos eben doch mit Jungtieren vergesellschaften ließen. Was extrem schwer war, war die Vergesellschaftung mit mittelalten Rennern.

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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 09:06 
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Pyramidenspitze
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Hallo David,

kommt gerade bei Chinchillas darauf an was du unter alt verstehst.

Ich habe schon zwei acht Jahre alte Chinchillas miteinander vergesellschaftet. Allerdings sehe ich sie mit diesem Alter noch nicht als alt an.

Mein Plan ist folgender: So lange ich das Gefühl habe ein Chinchilla möchte noch Gesellschaft haben ist mir wichtig, dass es diese auch hat. Allerdings suche ich immer ähnlich alte Chinchillas. Ich habe den Eindruck das passt so ganz gut und es hat für uns den Vorteil, dass die Haltung nicht endlos weiter geht bzw. wir frei entscheiden können, ob es bei zwei Gruppen bleiben soll oder nur noch eine oder keine mehr....

Bzgl. Partnerwahl war es bei mir immer so, dass wir einfach ins Tierheim gingen oder aus privater Hand ein ungewolltes Chinchilla holten. Und dann den Chinchillas ihre Zeit lassen bis sie sich Kennen- und Vertrauen lernen.

Selbstverständlich würde ich das Zurückgebliebene Chinchilla erstmal beobachten und schaun was mein Gefühl sagt: Braucht er erstmal etwas Zeit oder ist es wichtig, dass schnell ein neuer Artgenosse dazu kommt? Wenn ein Chinchilla schon wirklich sehr alt ist, würde ich schon auch überlegen, ob eine Vergesellschaftung noch Sinn macht. Aber möglichst aus der Warte des Chinchillas....ich kann leider, leider nicht einfach fragen was sie tatsächlich wollen und somit nur beobachten und auf mein Gespür vertrauen.

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Viele Grüße von Anja

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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 12:25 
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Moderator und Technik
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Registriert: 02.05.2007, 20:50
Beiträge: 7985
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Hallo Anja,

ich weiss dass das Alter gerade bei Chins, die 20 Jahre alt werden können (meistens aber deutlich jünger sterben), so eine Sache ist.

Ich beziehe mich beim Thema Alter darauf auf das Alter, wie alt sich die Tiere fühlen, sprich wenn Alterserscheinungen auftreten, sie aber noch fit sind.

Verstehe ich dich richtig, dass du vorbeugend vergesellschaftest, wenn du merkst, dass das Thema Neuvergesellschaftung durch Verlust von Artgenossen aktuell werden könnte? Und nur wenn unverhofft ein Tier verstirbt, würdest du erst mal warten, beobachten und dann das Tier vergesellschaften?

@Murx
Ok, aber wie ist das mit den Jungtieren? Die leben in einer eigenen Gruppen und dürfen zwischendurch zu den alten Tieren?
Rennmäuse scheinen deinen Ausführungen zufolge wirklich schwierig in der Vergesellschaftung zu sein, eigentlich auch das was man sonst häufig über Rennmäuse hört.

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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 13:13 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
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Rennmäuse waren mal sehr einfach ... du nimmst zwei oder mehr Jungtiere, Herkunft egal, und setzt sie zusammen, ist der Käfig groß genug, erweitert sich die Gruppe, bis der Käfig überquillt, danach bleibt die Gruppe, bis ein Tier nach dem andern stirbt ... kann halt passieren, daß dann ein Tier überbleibt ...
Und mit dem hast du dann Probleme ...
Bei den "Wildmongolen" soll das noch anders sein, hier soll die VG von zwei alten Tieren genauso verlaufen, wie bei anderen Mauseartigen auch ... aber ich hab da keine eigenen Erfahrungen.

Jungtiere kamen bei mir immer in die bestehende Gruppe, idealerweise sollte die Unterkunft so groß und so gut strukturiert sein, daß sich die ruhigeren Tiere zurückziehen können, während die aktiven Tiere spielen können. Auffällig ist dabei, daß es durchaus auch ruhige Jungtiere gibt, die mit den Alten zusammen chillen und Uralttiere, welche sich ausgiebigst mit den Jungspunden beschäftigen. Insgesamt sind solche gemischtalterlichen Gruppen bei Meerschweinchen und Mauseartigen sehr ausgeglichen und harmonisch, im Gegensatz zu gleichaltrigen Gruppen.
Bei Ratten hatte ich eine klein wenig andere Politik gefahren, die jedoch vermutlich eben nicht das Ideal ist:
Jungtiere kamen in die normalen Gruppen, ab ca. plusminusdaumengepeilten drei Jahren kamen die Ratten in die Seniorengruppen und blieben dort bis zum Schluß. Sie hatten also immer mind. zwei VGs hinter sich zu bringen, einmal, wenn sie zu mir kamen, einmal, wenn sie in die Seniorengruppen kamen.

Kaninchen selbst haben kein Alter ... hier gibt es nur die Unterscheidung Jungtier vor Geschlechtsreife, Adulttier, Handicaptier ... Jungtiere werden von den Adulttieren nicht beachtet, Handicaptiere dagegen müssen raus aus der Gruppe und in eigene Gruppen unter sich, die werden sonst nur hoffnungslos bis zum Exitus gemobbt.
Adulttiere mit 7 Jahren und älter dagegen, welche gesund sind, verhalten sich exakt wie zweijährige Kaninchen, nur die Erfahrung, die sie im Laufe ihres Lebens angesammelt haben, bringt ihnen oftmals die besseren Rangplätze und Reviere. Bei wildlebenden Kaninchen kann man hier oftmals beobachten, daß ranghohe Altkaninchen sich sehr oft bevorzugt mit Jungkaninchen zusammentun und ein Revier halten - aufgrund ihrer Erfahrung können sie sich so aus jedem Kampf heraushalten und die Jungspunde machen lassen - die wiederum haben den Vorteil, ein excellentes Revier für die Jungenaufzucht zu bekommen, auch wenn sie nun den zweitbesten Platz für die Wurfhöhle nehmen müssen, weil der erste Platz in der Regel vom Altkanin beansprucht wird. Der zweitbeste Platz ist in solchen Revieren immer noch besser, wie der beste Platz eines weniger guten Revieres.

Was Chinchillas und Degus angeht, hab ich einfach zuwenig Erfahrung ... das sind keine Mauseartigen, die haben ein weitaus komplexeres Gruppenverhalten, was allerhöchstens noch mit dem komplexen Gruppenverhalten der Rennmäuse zu vergleichen ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 19:49 
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Pyramidenspitze
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Hallo David,

nein, vorbeugend vergesellschafte ich nicht, da wäre mir die Gefahr zu groß, dass sich nachher alle verstreiten. Wenn ein Chinchilla stirbt, schaue ich nach ähnlich alter Gesellschaft. Im Moment sind ja alle von 10-12 Jahre alt. Nach dem Tod eines Partners würde ich eben sehen wie sich das Übriggebliebene verhält und ob ich ihm etwas Zeit alleine lasse oder möglichst schnell nach einem Artgenossen suche. Und ansonsten könnte es schon sein, dass ich bei einem z. B. 16 J alten Chinchilla, das sowieso schon schlecht dran ist und evtl. nicht mehr lange leben wird, auf eine erneute Vergesellschaftung verzichte. Aber das kann ich nur dann entscheiden,w enn es so weit ist, je nach Chinchilla und dem Eindruck, den ich in der jeweiligen Situation habe. Auf jeden Fall halte ich Gesellschaft für wichtig und versuche ihnen diese auch längstmöglich zu geben.

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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 22:10 
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Moderatorin

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Beiträge: 2768
Wohnort: Im schönen Mittelfranken
Ich hab ja erst Fabi in meine Gruppe reingebracht und Lady, die vorher immer die Chefin war, hat den Posten an die jüngste, Cindy, verloren.
Bei den ganzen anderen VG-Versuchen war Lady eine der ruhigen. Sie hat Fabi relativ schnell akzeptiert.

Als damals Lady´s Tochter überraschend starb, Lady war fast 10 Jahre alt, hat sie sehr getrauert. Ich hab dann in einem kleinen Zooladen einer Freundin Tinka und Finja ( ca. 4 Monate alt) gesehen und die beiden genommen. Lady hat sich aufgeführt wie ein wildgewordener Besen.
Jetzt, wo sie so alt ist, war sie wesentlich entspannter.

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Lg Angel

Wer mit der Herde geht, kann nur Ärschen folgen
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Beim Weltall bin ich mir aber nicht ganz sicher"

Albert Einstein


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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 18.04.2011, 08:51 
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Grüne Fee
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Registriert: 07.08.2010, 10:43
Beiträge: 434
Als 2009 die damals 10 jährige Dolly ihren Partner verlor stellte ich mir auch die Frage, ob ich nochmals ein Partnertier kaufen soll. Nachdem die erste VG wenige Tage nach dem Tod von Pinto scheiterte, war ich nicht sicher ob sie nochmals jemanden akzeptiert. In den darauf folgenden Wochen hat sie sich aber sehr verändert, sie war richtig anhänglich und man hat gemerkt, dass ihr der Sozialkontakt halt einfach fehlt. Da ein Mensch dies schlichtweg nicht ersetzen kann, machten wir uns auch die Suche nach einem Partnertier. Eigentlich wollten wir damals Gingers Mutter für Dolly als Partner, die wären dann beide schon "gut" erwachsen gewesen. Leider verstanden die sich gar nicht und ich entschloss mich spontan die Tochter, also Ginger mitzunehmen.
Ginger und Dolly verstehen sich bis heute wirklich gut und ich bin froh, dass ich Dolly nicht alleine liess. Denn sie führt sich manchmal auf als wäre sie im 10ten Frühling :)
Von dem her bin ich schon dafür, dass mein auch ein altes Tier unbedingt wieder vergesellschaften sollte, sofern das Tier natürlich einen neuen Partner akzeptiert. Ob jung oder alt kommt denke ich nur bedingt draufan, schlussendlich ist es doch eine Charaktersache... Allerdings muss einem auch bewusst sein, dass das Jungtier irgendwann dann ebenfalls alleine dastehen wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: VG von alten Tieren?
BeitragVerfasst: 18.04.2011, 09:04 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 07.05.2007, 14:21
Beiträge: 1430
Wohnort: Bayern
Hallo,

ich habe unseren "alten" Tieren bis jetzt immer einen passenden Partner gesucht und gefunden.

Allerdings habe ich(wir) immer erst geguckt wie es läuft, wie sich das Tier verhält.
Auch wenn für mich nicht die Ideallösung war (ein weiteres Tier), für die Tiere war es immer die Beste Entscheidung.

Einzig unsere letzte verbliebene Rennmaus musste die letzten Monate ihres Lebens alleine verbringen da ein VG nicht möglich war.

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LG
Brigitte


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