Es mag für Menschen, die die Situation nicht kennen zunächst etwas merkwürdig anmuten, daß gleich nach einem Streit ein "VG-Versuch" gestartet wurde...
Aber - mal wieder meine Kritik anbringend - wer genau gelesen hätte, hätte bemerkt, daß es sich nicht um einen VG-Versuch, sondern lediglich testweise um den ersten Schritt dazu gehandelt hat...
Ein paar Minuten Freilauf im bekannten Zimmer mit einem bekannten Artgenossen sind für die Tiere nicht sooo dramatisch, denn sie kennen diese Situation. Außerdem hat der "verletzte" Tscharlie Hook sofort freundlich begrüßt. Ich versteh hier also nicht so ganz die Aufregung...
Die Verletzungen belaufen sich offensichtlich nur auf ein paar kleinere Blessuren am Hintern und an den Ohren. Das kommt in den harmonischsten Gruppen mal vor... Tscharlie wurde ja bei Weitem nicht so übel zugerichtet wie Mucki, also kein Vergleich.
Ob dieser Schritt richtig war? Was ist falsch und was ist richtig?
Murx hat ja schon sehr treffend geschrieben - das kann nur beurteilen, wer die Situation und die Tiere kennt.
Ich kenne Conny und ihren Zoo schon sehr lange - gefühlte tausend Jahre
Ein Teil (fast alle eigentlich fällt mir grad auf) ihrer Chins lebte ursprünglich bei mir, ich kann also durchaus behaupten, auch die Tiere recht gut einschätzen zu knnen. Es gab schon oft VGs, die Conny mir "gebeichtet" hat und wo ich innerlich im ersten Moment die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen habe
Aber - Conny hat die Gabe und die Erfahrung, intuitiv die passenden Entscheidungen zu treffen. Denn ihre VGs, die oft so völlig unorthodox stattfanden und von denen ich nie geglaubt hätte, daß sie funktionieren könnten, haben immer funktioniert. Ich habe gelernt, auf ihr Bauchgefühl zu hören, denn es hat recht. Und damit hab ich auch gelernt auf mein Bauchgefühl besser zu hören - und seitdem deutlich weniger Probleme mit unharmonischen Gruppen oder schiefgelaufenen VGs...
Ja, es sind auch Gruppen wieder zerbrochen und ja Hook sitzt allein (aber nicht einsam!). Das Leben ändert sich, Lebensumstände ändern sich und auch Tiere ändern sich und es kann immer wieder zu Rangordnungsproblemen kommen. Dann muß man durch Beobachtung und Verlassen auf das Bauchgefühl Entscheidungen treffen...
Ich kenne das aus eigner Erfahrung - die Weihnachtszeit ist für Menschen im Dienstleistungsbereich immer eine sehr harte Zeit. Auch bei mir zerbrachen in der Zeit von Oktober bis Dezember regelmäßig teilweise sehr harmonische Gruppen. Dieses Jahr ist das erste ohne Probleme *dreimalaufholzklopf*.
Zitat:
Ich glaub gerade das unvorhersehbare ist eine der wenigen Konstanten bei der Vergesellschaftung.
Damit hast Du ein sehr komplexes Thema perfekt auf den Punkt gebracht David