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Beschäftigungstherapie
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Seite 1 von 3

Autor:  quinschy [ 27.09.2007, 12:09 ]
Betreff des Beitrags:  Beschäftigungstherapie

Hi,

ich hatte in den letzten Wochen etwas Sorge wegen zwei meiner Jungs.
Poldi und Joshi sind tagsüber ein Kuschelhaufen, aber nachts haben sie sich immer wieder gerupft. Anfangs dachte ich es liegt einfach daran das Joshi (12 Monate) geschlechtsreif wird und die Beiden ein bisschen „diskutieren“, aber es wurde nicht besser. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die Beiden nicht miteinander können, die VG verlief problemlos (Auslauf VG) und auch charakterlich passen sie gut zueinander.

Da ich vor einem Jahr schon mal die gleiche Situation mit Poldi und Filou hatte, war ich besonders aufmerksam.
Also hieß es Überstunden im Chinzimmer machen und die Beiden beobachten.
Tja, wenn ich in der Nähe war haben sie natürlich nichts gemacht. Also habe ich versucht ihnen einfach mehr Auslauf zu geben, damit sie sich austoben können. Das hat allerdings keine wirklich Besserung gebracht, vielleicht weil Poldi kein Auslauftyp ist. Er geht kurz raus, guckt sich ein bisschen um und verschwindet dann wieder im Käfig und beobachtet Joshi der draußen rumflitzt.

Letzte Woche habe ich mir dann etwas anderes überlegt. Ich habe den Käfigboden mit Stroh ausgestreut und einen Teil des Futters dort verteilt. Der erste Blick in die Näpfe zeigte erstmal pures Entsetzen, weil die Zwei sich nicht vorstellen konnten, dass das alles sein soll. Also haben sie sich auf die Suche nach dem Rest gemacht und sind dann unten auch fündig geworden. Sie sind ganz aufgeregt hin und her und haben gewühlt und umgeräumt.
Es gab bisher 3 positive Veränderungen die ich feststellen konnte. Poldi und Joshi rupfen sich nicht mehr, sie sind viel ausgeglichener und benutzen den Laufteller wesentlich weniger und Poldi ist aufgeschlossener geworden. Er hat sich von mir eigentlich nie anfassen lassen, mittlerweile hüpft er auf mir rum während ich den Käfig abends bestücke.

Jetzt streue ich alle 4 Käfig ein und verteile das Futter am Boden und es war die friedlichste Vollmondnacht seit Monaten - bei allen Gruppen!

Es ist natürlich nur ein Versuch und wenn sie sich doch wieder rupfen, muss ich neu überlegen wie es weiter geht, aber zumindest bin ich froh, dass meine Jungs ein bisschen mehr beschäftigt sind. Schaden tut es auf jeden Fall nicht.

Eine Gruppe pinkelt relativ viel ins Stroh, alle anderen tun das zum Glück nicht. Und Spike (mein Senior) findet diese Unordnung am Käfigboden unbegreiflich. Er ist jeden Abend am umräumen und schiebt Grisu (der versucht zu fressen) von einer Ecke in die andere um ein bisschen für Ordnung zu sorgen. :D

Autor:  happychins [ 27.09.2007, 12:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Es ist einfach schön, sowas zu lesen.

Und vor allem zu sehen, dass sich jemand Gedanken und Arbeit macht - wie viele würden das nicht machen wollen, weil sie dann mehr zum putzen haben?

Glückwunsch! Ich finde die Idee sehr gut - ich denke, ich werde da mal "klauen".

PS: Sag mal, ich hatte bei Feivel und Mäusl ja kurz mal Stroh drinnen, weil Mäusl doch so viel pinkelt und meine Schüsseln ab und an meidet, so dass ziemlich viel danebengeht. Feivel fiel über das Stroh her, zerfetzte es, fraß es bedingt und baute komische Berge damit. Fressen Deine das nicht?

Autor:  Johnny99 [ 27.09.2007, 12:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Und wieviele würden den Tieren einen Waschmaschinen-Ritt schenken, weil sie sich nicht so gut verstehen?

Wenn die Tiere eben auf Futtersuche und beschäftigt sind, können sie sich in der Zeit nicht auf die Nerven gehen. Einer der besten Tipps der letzten Zeit kam imo von Baumhexe: Futter nicht im Napf sondern in die Streu, oder im Käfig verteilt/versteckt. So naheliegend und seit Jahren bei den Rennern um Hamstern praktiziert, nur bei Chins hatten mit den PHW-Schaden... So eine Futtersuche ist für einen Kleinnager höchst befriedigend, in freier Wildbahn macht er ja fast nichts anderes...

Meine Annahme: Nicht wenige Tiere zerlegen sich aus Langeweile. (Kraft-)Futter ist schnell gefressen, dann hat man noch viel Zeit im kleinen Käfig sich auf die Nerven zu gehen... ;)

Autor:  quinschy [ 27.09.2007, 12:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Es nimmt natürlich etwas mehr Zeit in Anspruch, jeden Abend das Stroh wieder verteilen, das Futter reinstreuen und das putzen natürlich auch, aber was tut man nicht alles :D

Doch meine fressen das auch, besonders Spike (so hat er weniger wegzuräumen :D )
Aber ich habe mich da bezüglich Strohfütterung mal erkundig :wink: Es ist kein Problem, man muss nur besonders drauf achten das es nicht schimmelig ist.

Autor:  happychins [ 27.09.2007, 12:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Ich halte Stroh nicht für schlechter als so manches im Zooladen angebotene Heu...

Eine Frage, die mich mit meinen Pinklern interessiert: Wenn sie mal verstanden haben, dass sie ihr Futter da drin suchen müssen, pinkeln sie dann da trotzdem noch hin?

Wie oft reinigst Du dann alles?

Autor:  Johnny99 [ 27.09.2007, 12:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

quinschy hat geschrieben:
Aber ich habe mich da bezüglich Strohfütterung mal erkundig :wink: Es ist kein Problem, man muss nur besonders drauf achten das es nicht schimmelig ist.


Glaub nicht alles, was man Dir per PN erzählt! :D

_________________
Zitat des Tages: Und wenn ich schon lese Pellets sind keine beschäftigung für Chins *muhaha* sry - aber isst du damit du beschäftigt bist??

Autor:  Murx Pickwick [ 27.09.2007, 12:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Warum sollte Stroh ein Problem darstellen, wenn es gefressen wird?
Es sind doch nur getrocknete Grashalme in moderner Riesenform nach der Fruchtreife - also rohfaserreicher und nährstoffärmer wie normalerweise getrocknetes Gras gereicht wird (Ausnahme hiervon ist wohl Maisstroh). Normalerweise gibt man ja die anderen, kleineren Zuchtgrasarten vor der Blüte, wo sie noch eiweißreich sind ... wo sollte da ein Unterschied sein? *g*

Ich persönlich bin zu dem Futter - ab in die Einstreu gekommen, weil ich zufaul war, jeden Tag bepißte und bekackte Futtergefäße schrubben zu müssen ... Mäuse und ihre Verwandschaft sind da einfach nicht so reinlich wie Chins. Dazu kommt, daß die meisten Nager, die ich gehalten hatte, eine tiefe Einstreu oder aber direkt Sand zum Buddeln brauchen. Und da ist es absolut nicht mehr Arbeitsaufwand, wenn ich nun einen Haufen Dreck mit absichtlich eingestreutem Futter oder Dreck mit verstreutem und verbuddeltem Futter rausschaufel und wieder neu reinschaufle ...

Autor:  quinschy [ 27.09.2007, 12:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Tja, rate mal welche Gruppe den Käfigboden jetzt als Megaklo ansieht? Natürlich Filou und Toni! Warum nun gerade wieder die Beiden eine Ausnahme sein müssen weiß ich nicht %)
Spike und Grisu sind auch so Pinkelspezialisten und machen überall hin wo 2 Sägespäne übereinander liegen, aber in das Stroh machen sie nicht, bzw. nur sehr selten..kann ja mal passieren. 3 Gruppen haben kapiert das sie dort Fressen finden und machen nicht hin, 1 Gruppe macht es trotzdem.

Bei den Gruppen die nicht reinpullern verteile ich das Stroh vom Vortag wieder auf dem Boden und mache ein bisschen frisches dazu, komplett gewechselt wird es dann wenn ich den Käfig sauber mache. Bei Toni und Filou muss ich jeden Tag große Teile Stroh auswechseln.

Autor:  happychins [ 27.09.2007, 12:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Blöde Frage: Wo entsorgst Du das?

Hab ich ja schon Probleme hier mit unserer Tonne. Kommt nun auch noch Stroh dazu, wird es eng.

Autor:  quinschy [ 27.09.2007, 12:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Bisher entsorge ich das noch in der Mülltonne, aber das dürfte bald Diskussionen mit Christian geben. Was ich dann mache weiß ich nicht so recht.
Ne Freundin von mir entsorgt alles im Feld :wink: Wobei ich keine Lust hätte immer mit nem Sack Streu abends ind Feld zu fahren :)

Autor:  happychins [ 27.09.2007, 12:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Kenn ich auch jemand. Find ich aber zu anstrengen und ich wäre auch nicht begeistert, wenn mir jemand seinen Müll auf mein "Feld" kippt.

Ich diskutiere da ja auch rum, deswegen frag ich. Anzünden? Geht das nicht?

Autor:  quinschy [ 27.09.2007, 12:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

happychins hat geschrieben:
Ich diskutiere da ja auch rum, deswegen frag ich. Anzünden? Geht das nicht?

:shock:
Bei Euch vielleicht, hier in der Stadt eher nicht. :?
Hase würde mir was husten, der ist Feuerwehrmann und das Feuer wäre schneller aus als ich gucken kann.

Autor:  Murx Pickwick [ 27.09.2007, 13:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Außerdem brennt benutztes Stroh nicht gut, raucht, als würde ne Chemiefabrik abbrennen und stinkt ...
Ich kokel wahnsinnig gerne, aber Stroh gehört nicht mehr zu den in meiner Nähe brenngefährdeten Sachen. *g*

Die Streu kann auch in vielen Gemeinden für kostenlos auf die Mülldeponien oder in die Kompostwerke gefahren werden. Oder man frägt einen Bauern oder Pferdestallbesitzer in der Nähe, ob man bei ihm das Zeug auf den Mist kippen kann, die meisten Bauern sind damit einverstanden.

Autor:  davX [ 27.09.2007, 13:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beschäftigungstherapie

Bei uns kann man sie bei einer Gärtnerei abgeben. Die machen daraus vermutlich dann Kompost.

Autor:  Iceangel86 [ 01.10.2007, 09:29 ]
Betreff des Beitrags: 

Hy zusammen,

ich habe mal die letzten beiden Tage ausprobiert wie meine Zwerge darauf reagieren... und sie finden es klasse. Teddy hilft mir beim verbuddeln und dann suchen sie zusammen! :P

Sie sind richtig ausgeglichen... mal sehen ob das so bleibt. :D

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