Bei Wickies erstem Silvester war ich zufällig zuhause. Es war schlimm für ihn. Zuerst versuchte er, durch Fluchtverhalten zu entkommen. Da er damit keinen Erfolg erzielen konnte, hat er sich irgendwann in Angststarre hingekauert und sich nicht mehr gerührt. Die ganze Zeit über war er unansprechbar.
Seine Kumpels hat das wenig bis überhaupt nicht interessiert, Jerry Chefmaus hat währenddessen sogar geschlafen.
In den nächsten Wochen danach hat Wickie sukzessive Gewicht verloren. Der damalige TA sprach sogar davon, daß sich wegen des Schocks ein Organversagen andeuten könnte. So schlimm war es denn doch nicht, aber es war klar, daß das so nicht geht.
Ich habe eine CD mit Feuerwerksgeräuschen besorgt (ursprünglich für Hunde gedacht), und Ende Oktober mit dem Training angefangen:
Leise abgespielt im Nebenzimmer, immer so, daß kein Streß zu erkennen war. Dabei auf Wickie eingeredet und mit Leckerchen abgefüllt. Und immer ein bißchen lauter.
Silvester war er immerhin so weit, daß er zwar nervös war, aber von allen Sorten Leckerchen gefuttert hat: Papaya, bis Papaya bäh, dann Ananas, dann... Die schlimmste Angst war also überwunden.
So richtig den Erfolg gesehen habe ich im Sommer drauf. Im Sommer gibt es zum Stadtfest ein großes Feuerwerk. Wickie hatte gerade Auslauf und preschte in Richtung Käfig, als wären sie hinter ihm her - da fiel ihm auf halber Stecke auf der Rampe ein: "Da war doch was?!"
Er machte sofort kehrt, baute sich auf dem Tisch auf: "HAAAALLO!" und verlangte energisch das Leckerchen.
So ist es eigentlich geblieben. Feuerwerk macht ihn immer noch ein wenig nervös, aber die Verknüpfung Lärm > Leckerchen ist stärker. Keine Fluchtversuche, und vor allem keine Angststarre. Und keine Folge"erkrankungen" wie unklare Gewichtsabnahme.
Lustig war beim letzten Mal eher der Hund - es hatte geheißen, daß er sich schlimm fürchtet. Und was war? Rico hat sich mit Aussicht auf den Balkon postiert und den bewacht, damit nicht eins der bunten Fliegedinger frech hier einbricht!!!