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Moin!

Es geht mir eine Frage durch den Kopf, da es neuerdings stärker betont wird:

Sämereienunverträglichkeit - ja oder doch nur Futterneid?

Einzelne haben ja die Erfahrung gemacht, dass Sämereien zu Verhaltensauffälligkeiten führen können, wie Aggression etc. Doch ist dies immer auf eine Unverträglichkeit zurückzuführen?

Wir haben ja insbesondere in der Umstellungsphase von PHW auf ´täglich gibts was anderes´ die Erfahrung gemacht, dass sie bei scheinbar besonders "leckeren" Sachen zT zickig wurden, mutmaßlich aus Angst zu kurz zu kommen. Ganz offensichtlich war dies zB bei Pollen zu beobachten, gerade den Weibchengruppen hat man sich dann besser nur mit Regencape genähert. Mittlerweile hat sich das aber wieder gelegt.

Außer... außer tatsächlich beim Müsli/Körnerfutter innerhalb von zwei Gruppen (2 von 6 Gruppen, respektive 5 von 17 Tieren). Jedoch tritt da die "Wirkung" nicht nach der Aufnahme auf, sondern schon beim bloßen Erblicken des Futters. Das Problem ließ sich weitestgehend durch mehrere Näpfe beheben...

Meine Überlegung also, dass es nicht immer eine echte Unverträglichkeit sein könnte, sondern Neidverhalten, das sich ggf. aufschaukelt. Ist ja bei Caviomorpha nicht unbekannt...

Bei uns ist es eher so, dass bei zu viel (Öl)Sämereien im Angebot der Kot relativ klein wird, deshalb rationiere ich sie inzwischen.

Anfangs gab es auch mal die eine oder andere Rangelei aus Angst zu kurz zu kommen, aber das hat sich schnell gelegt, da die Schüssel so groß ist, dass bequem beide in Ruhe davon essen können und sie inzwischen verstanden haben, dass sie täglich bedient werden.

Hi Johnny,

interessante Frage! In weiten Teilen kann ich Deiner Vermutung zustimmen, denn bei mir gab/gibt es ähnliche Beobachtungen.

(Futter-)Neid ist sicherlich ein wichtiger Punkt und wenn ein Tier Angst hat, zu kurz zu kommen, dann wird es zur Bestie. Ich sehe das als absolut natürlichen "Selbsterhaltungstrieb", der unbewußt aktiv wird.

Bei mir war/ist es jedoch so, daß meine zwei bestimmtes (besonders leckeres) Futter nicht unbedingt sehen müssen. Meine zwei beginnen schon zu betteln, wenn ich mich nur in Richtung Futterschrank bewege, wo die ganz leckeren Sachen stehen.
Und wenn ich dann noch die Dosen öffne und der verführerische Duft in die Nasen steigt, dann ist alles zu spät. Dann muß ich zusehen, daß ich recht schnell jeweils eine Portion vor beide Nasen halte. Sonst gibt es Ärger, weil Frauchen wieder mal zu langsam ist...

Da gab es mal diverse Versuche, wo Hunde auf ein bestimmtes Signal konditioniert wurden, was ihnen sagte, daß es jetzt leckeres Futter gibt. Nach einer Weile begann den Versuchshunden dann tatsächlich sprichwörtlich "das Wasser im Munde zusammen zu laufen", noch bevor sie das Futter überhaupt sahen.

Der Klassiker, Pawlowscher Hund: http://de.wikipedia.org/wiki/Pawlowscher_Hund

Und ja, das Verhalten ist hier auch zu beobachten. Ich würde sogar behaupten, dass sie auf verschiedene Futtermittel unterschiedlich stark reagieren und unterscheiden können, ob ich nun mit dem Pelleteimer oder der Müslitüte ankomme...

Stimmt, das Klingeln der Pellet-/Saatenmischung im Napf und auch das Rascheln der Kräuter oder das Reibungs-Geräusch, wenn ich die Kräuterdose auf einer anderen Dose entlangziehe, bringt meine zwei auch nicht mehr in Begeisterungsstürme. Das Knistern/Rascheln der Heutüte allerdings schon. Die steht jedoch im "Leckerchen"-Schrank.
Ansonsten ist es egal, mit welcher Dose oder Tüte in der Hand ich vom Futterschränkchen zurückkomme - dann stehen beide parat... und dann muß es auch echt schnell gehen...

Ich muss sagen, das habe ich noch nicht so expliziet beobachten können. Klar, bekommt ein rangniedrigeres Tier mal eher ein Leckerchen wird das vom ranghöheren weggenommen (wenn alle im Gemeinschaftshaus sind). Das ist aber zum Beispiel auch das Einzige, woran ich eine ungefähre Rangordnung festmachen kann, abgeknipste Bathaare haben alle. Aber am Futterplatz konnte ich da keine großartigen Rangeleine beobachten. Im Gegenteil: der Jüngste und nicht ranghöchste ist meist der erste am Futter. Das denke ich kommt aber dank seiner Frechheit. Die anderen warten einfach ab, bis ich wieder verschwunden bin, er sagt sich wahrscheinlich: Frechheit siegt und wer zuerst da ist bekommt das schönste!

Ich denke, daß man den Grund der Aggressionen schon recht präzise bestimmen kann.

Aggressionen wegen Futterneid treten eigentlich nur dann auf, wenn es dazu den Anlaß gibt: maus muß sich um das bißchen Leckerfressi, das einem so zugestanden wird, kloppen. Ist hier auch schon passiert, besonders beeindruckend beim Thema Chicoree-Einführung...

Was anderes ist es, wenn die Aggressionen auch unabhängig von der Futtergabe auftreten, der Empfindling also rund um die Uhr gereizt ist - und dann noch Hautsymptome hinzukommen wie stark schuppige Ohren. Oder auch Verdauungsprobleme.

Da ich diverses Futter quer durch den Käfig verteile und bei einigen Futtermitteln trotzdem Auffälligkeiten beobachten konnte, denke ich, es ist doch eher Unverträglichkeit, wie von Angelika beschrieben.

Ja, ich glaube Euch ja und möchte das gar nicht anzweifeln.

Wollte nur die Unterscheidung eingeworfen haben, denn Ihr wißt ja, wie es so läuft. Napf rein -> oh, sie kloppen sich ja! -> dann werden sie es wohl nicht vertragen -> also ist dies und jenes unverträglich... und schon haben wir den Beweis, dass Körner/Sämereien für die gesamte Chinchilla-Population nicht gut sind, das ist Fakt...

Ja, da hast Du natürlich Recht. Ich ging jetzt davon aus, dass das durch Beobachten ausgeschlossen wurde

Hallo,

ich muss das Thema noch mal rauskrammen.
Ich konnte in den letzten Tagen bei der Fütterung von Sämereien auch masssiven Futterneid in einer Gruppe beobachten. Bei der anderen Gruppe keinerlei Anzeichen von Neid oder dergleichen. Bis vor kurzem haben sie Sämereien nur begrenzt und in Abständen bekommen. Als ich anfing Sämereien jeden Tag anzubieten (noch immer nicht unbegrenzt, sondern ca. 1,5 EL pro Tier, ca. 4 Sorten) gab es Ärger. Selbst als ich 2 Näpfe in den Käfig stellte (mit Abstand dazwischen), hörte das nicht auf.

Hat jemand evt. Erfahrung, wie lange es dauert, bis Chin begreift, das es das jeden Tag gibt? Gut, ich kann dem Abhilfe schaffen, indem ich die Sämereien einfach im Käfig ausstreue. Da ich aber erstmal sehen wollte, wieviel ca. pro Tag weg geht, wollte ich es erstmal im Napf anbieten.

Neulich hat doch meine Jüngste (Boss der einen Gruppe) mich zurechtweisen wollen, wer Chef ist. Ich lag bei ihnen im Auslauf und las Zeitung. Diese muss etwas besonderes gewesen sein, weil alle drei ständig ankammen und die Zeitung fressen wollten. Normalerweise lassen sie sich nicht lange anfassen und ärgern. Da jedoch konnte ich sie wegschieben, ärgern, kraulen usw., die Zeitung war um einiges wichtiger und es wohl wert, sich betatschen zu lassen. Irgendwann wurde es mir dann aber doch zu bunt und ich wurde energischer mit wegschieben und lauter mit dem "NEIN".
Da fing die Jüngste an mir mit Lauten zu drohen, wich auch nicht mehr vor mir zurück und ging in Drohpose. (Sie schaut dann richtig böse und man glaubt Zornesfalten über den Augen zu erkennen). Dem konnte ich erst ein Ende setzten, indem ich mich vollständig aufsetzte und dann auch aufstand und mich "groß" machte. Allerdings bekamm ich den restlichen Abend Madames Missgunst zu spüren.
War das Futterneid wegen der Zeitung oder evt doch eine Unverträglichkeit (Aggresivität)der Sämereien, die ja da seit paar Tagen gerreicht wurden?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen schon mal gemacht?

So, jetzt ist Schluss. Schönen Abend noch.

Nur meine Erfahrungen mit Medo und Lino ... sie haben ja eigentlich ihre Sämereien ständig zur Verfügung, aber wenn ich aus der Hand füttere, geht das nur, daß Medo zuerst bekommt und dann, wenn Madame gnädiglich die Erlaubnis gibt, auch Lino in aus der Hand fressen darf. Wird das nicht eingehalten, gibts richtig böse Zoff.

Es ist offenbar was Besonderes, aus der Hand fressen zu dürfen, da muß einfach die Rangordnung eingehalten werden ...

Hallo,

nun, bei mir gabs das nicht aus der Hand. Am Napf könnte ich es mir auch noch mit Rangordnung erklären, aber bei 2 Näpfen und vorallem bei der Zeitung gegen mir dan die Argumente aus.

Aber scheint hier auch niemand weitere Erfahrungen gemacht zu haben.

Auch mit zwei Händen funktioniert das mit dem Zoff wunderbar - Lino darf einfach ohne Erlaubnis von Medo nicht aus der Hand fressen, auch wenn sie ihre eigene Hand hat.

Vielleicht ist das bei dir so ähnlich, nur daß die Verknüpfung nicht wie bei mir die Hände sind, sondern direkt die Körner?