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 Betreff des Beitrags: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 01:21 
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Man sieht, dass ja auch durchaus PHW-Tierchen an komischen Wehwehchen erkranken, die mit Organschäden wie Nieren, Leber assoziiert werden können, was ja eigentlich nur bei schlimmen Mischfutterpäppelfellen sein dürfte...

Jetzt ist mir gerade bei dem Myth-Beitrag zu Albrechts PRO Beifutter folgender Aspekt eingefallen: Hypervitaminosen.

Nehmen wir doch mal den Spitzenreiter des KillCare-Futters:
20.000 I.E. Vitamin A,
800 I.E. Vitamin D3,
140 mg Vitamin E

Ein Futter das kurzzeitig Anwendung finden sollte. Ja, ich weiß, dass manche es wohl auch zwei Jahre lang anrühren... ;)

Und nun Berkel/Ovator:
30.000 I.E. Vitamin A / 15.000 I.E. Vitamin A
2.200 I.E. Vitamin D3 / 1.500 I.E. Vitamin D3
88mg Vitamin E / 82,5 mg Vitamin E
Quelle: http://www.tatti.info/Chinchillas/ernae ... etzung.htm

Wir hätten da also zB
Vitamin A: Leber -> Vergrößerung etc / Haut -> schuppige, trockene Ohren etwa? / Knochenbrüche...
Vitamin D: Nieren... Gewichtsverluste, Verdauung...

Zum groben Überblick und lustigem Symptometransfer: http://de.wikipedia.org/wiki/Hypervitaminose

Nur so eine Idee...


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 Betreff des Beitrags: Re: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 12:05 
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Pyramidenspitze
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Zum Sinn und Unsinn dieser hohen Vitamingaben:

Muskator war ursprünglich eine Firma, die für Nutztiere in Massenhaltung Futter hergestellt hatte, bevor auch sie den Heimtiermarkt entdeckt haben. Berkel ist immer noch spezialisiert auf Pelzerchins, gezüchtet in Massentierzuchten.

Massentierzuchten zeichnen sich durch eine Optimierung auf Wirtschaftlichkeit aus, sprichweg, möglichst viel Produkte, bei möglichst geringem Einsatz an Strom, Futter, Einstreu etc. (Nur ein kleiner Einschub, wenn da die meisten Pelztierfarmen ab und an Kräuter zufüttern, heißt das, daß sie eindeutig weniger Pelz ohne Kräuter produzieren wie mit Kräutern. Das sollte eigentlich bei ein wenig Überlegung erst zeigen, wie wichtig Kräuter offenbar für Chins sind!). Die Tiere werden also mehr oder weniger in Dunkelhaft gehalten! Sie sind nicht in der Lage, Vitamin D3 selbst herzustellen, die hohen Gaben von Vitamin D3 bei den nachtaktiven Chins deuten darauf hin, daß diese offenbar natürlicherweise woandersher ihr Vitamin D3 bekommen als durch Tageslicht induziert, die aber ebenso in den Massentierzuchten nicht möglich sind.
In Pellets sind so gut wie keine Carotinoide, aus denen Vitamin A hergestellt werden kann. Es müssen daher hohe Gaben an Vitamin A im Mineralstoffgemisch sein.

Die Unterschiede der Mineralstoffgemische von Muskator und Berkel entstehen einzig daraus, daß Muskator eine einzige Mineralstoffmischung für alle Tierarten, vom Rindvieh bis Chinchilla, verwendet und für die Meerschweinchen der Mode halber eben noch ein wenig zusätzliche Ascorbinsäure reinschmeist. Derartig hohe Werte, wie Berkel sie verwendet, können Muskator da nicht erreichen, sonst geht die Milchproduktion der Milchrinder den Bach runter und die Kaninchen zeigen erhebliche Gebäudeschäden, sind also nicht mehr so gut auf Ausstellungen. Würden sie generell für die Chins einfach das doppelte oder dreifache an Mineralstoffgemisch reinschütten, würden die Chins an Langzeitschäden durch Menadion und Kupfervergiftung krepieren ... wäre ein wenig auffällig, wenn die Tiere nicht mal alt genug zum Pelzen werden oder vorher schon ihre Haare verlieren ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 12:49 
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...wäre ein wenig auffällig, wenn die Tiere nicht mal alt genug zum Pelzen werden oder vorher schon ihre Haare verlieren ...

Oh, wenns wieder nachwachsen würde, wäre es nicht das Problem. Es hat ja noch nie einen Züchter gegeben, der seinen Tieren extra n Hormon spritzte, damit sie ratzekahl werden und das Fell somit perfekt gleichmäßig nachwächst. ;)

Die Unterschiede der Mineralstoffgemische von Muskator und Berkel entstehen einzig daraus, daß Muskator eine einzige Mineralstoffmischung für alle Tierarten, vom Rindvieh bis Chinchilla, verwendet...

Mineralstoff- und/oder Vitamin-? Wenn es nur eine Vitaminmischung gäbe müßte dann der Multiplikator nicht immer gleich sein?

Siehe zB Solikanin Basis -> Chinchilla Vital
http://www.muskator.de/mo/de/daten/li_2 ... -basis.htm -> http://www.muskator.de/mo/de/daten/li_2 ... chilla.htm

Vitamin A (i.E.) 10.000 (Retinol) -> x1.62 = Vitamin A (i.E.) 16.200 (Retinol)
Vitamin D3 (i.E.) 1.000 (Calciferol) -> x 1.875 = Vitamin D3 (i.E.) 1.875 (Calciferol)
Vitamin E (mg) 35 -> x2.286 -> Vitamin E (mg) 80

Verstehst was ich meine? Wo ist mein Denkfehler?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 15:12 
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Pyramidenspitze
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Eventuell gar kein Denkfehler deinerseits, sondern einfach nur veraltete Daten meinerseits ...

'Die letzte Anfrage, die ich an Muskator-Werke gestellt hatte, war vor ca. 2 1/2 Jahren, damals hatten sie bei den Meerschweinchen zusätzlich Vitamin C zugehauen, um dem Modegeschmack der Meerihalter zu entsprechen.

Es gibt jedoch noch eine andere Fehlerquelle ... angeblich benutzen Muskator ein besonders vitaminschonendes Preßverfahren, David hatte glaub ich mal irgendwas drüber geschrieben, daß es sowas tatsächlich gibt. Die Muskator-Werke analysieren erst nach der Fertigstellung der Pellets. Damit werden auch Unterschiede in den Mineralstoffmengen und Vitaminmengen erfaßt, die durch die unterschiedlichen Zutaten zustandekommen - und die sind von Charge zu Charge enorm unterschiedlich von den Mengenverhältnissen her ... Muskator-Werke behalten sich sogar vor, ab und an einige Zutaten ganz wegzulassen! Wenn man wissen will, was wirklich drin ist, muß man für jede Charge nachfragen, um die genauen Zutaten zu erhalten.
Man müßte das beim Vergleich von Vitamin B12 und Vitamin A herausfinden, denn beides kommt in Pflanzen nicht vor und wird auch nicht durch den Verarbeitungsprozeß verändert, ist also direkt abhängig von den Mineralstoffvormischungen. Wenn Beides 1,62 x soviel vorkommt, wie in Solikanin Basis, ist es tatsächlich die Fehlerquelle, wenn da Unterschiede im Verhältnis vorkommen, sind meine Daten entweder veraltet oder mir wurde falsche Auskunft gegeben. Zweiteres bezweifel ich, denn Muskator-Werke halten sich an die Futtermittelverordnung.

Eine Besonderheit besteht bei Vitamin E und Vitamin C. Beides darf auch als Antioxidationsmittel zusätzlich zur Mineralstoffvormischung zugesetzt werden. Muskator-Werke hatten vor ca. 3 Jahren ganz stolz angekündigt, BHT mit Vitamin E zu ersetzen. Ich nehme stark an, daß sie das auch getan haben. Dementsprechend ist zu erwarten, daß Vitamin E in ganz kuriosen Verhältnissen, die deutlich von den 1,62 abweichen, auftaucht. Alles andere darf im Verhältnis bei den Chinpellets drüber sein, aber keinesfalls drunter, sonst liege ich falsch.

Nun weiß ich auch wieder, weshalb ich mich hier so gerne aufhalte ...
In jedem anderen Tierforum hätten die Leute meinen Post mit offenen Mündern gelesen und nicht hinterfragt ... mag zwar im ersten Moment unangenehm sein, bei einem Fehler ertappt zu werden, aber wie soll ICH denn weiterkommen, wenn meine Posts kritiklos übernommen werden und auswendig weiterverbreitet werden?
Da lern ich ja nie dazu, weil mir meine Fehler erst gar nicht auffallen!

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 Betreff des Beitrags: Re: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 15:44 
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Paßt auch als Antwort auf: http://www.degupedia.de/board/viewtopic ... 2445#12445

Das "Problem" mit Deinen Beiträgen ist, dass man sich nach fast jedem einzelnen für 2-3 Tage an den Bibliotheken der Medizinischen und Tierärztlichen Hochschule einbunkern müßte, um sie zu verifizieren. ;)

Hmm... Zufällig läuft der alte Rechner... Meine Antwort von Muskator zur Deklarationspraxis beim Chinchilla-Futter, vom 1.9.06 - da wird vor dem Vermischen gerechnet, nicht danach gemessen:

Sehr geehrter Herr Johnny99,

die deklarierten Werte ergeben sich aus dem berechneten Futter.
Die Rohstoffe dazu werden regelmäßig untersucht und ins Berechnungsprogramm eingepflegt.
Alle Angaben zum Futtermittelrecht stehen in - Grüe Broschüre 2006, Das geltende Futtermittelrecht -

Mit freundlichen Grüssen
Ihr Muskator Team


Sie berechneten also das Futter immer wieder neu, deshalb die wechselnden Deklarationen. Gefiel aber den Leuten nicht... D.h. möchte die IG/der Pelztierzüchter konstante Nachkommastellen, weil sie sich gerne gleichbleibende Qualität/Zusammensetzung vorgaukeln lassen möchten, werden die Zutaten nun eben Prozentzahlen-Ergebnisorientiert vermischt. Das %-Ergebnis am Ende bleibt also gleich, bei variierender Zusammensetzung des Futters...


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 Betreff des Beitrags: Re: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 18:31 
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Zitat:
Es gibt jedoch noch eine andere Fehlerquelle ... angeblich benutzen Muskator ein besonders vitaminschonendes Preßverfahren, David hatte glaub ich mal irgendwas drüber geschrieben, daß es sowas tatsächlich gibt.

Du meinst das "Rohkost"-Pelletpressverfahren? ;) Bei dem die Pellets mit höchstens 40 °C gepresst werden?
Ja das gibts tatsächlich, wo es aber angewendet wird, da habe ich allerdings keine Ahnung.

Zitat:
Das "Problem" mit Deinen Beiträgen ist, dass man sich nach fast jedem einzelnen für 2-3 Tage an den Bibliotheken der Medizinischen und Tierärztlichen Hochschule einbunkern müßte, um sie zu verifizieren. ;)

Oh jaaa :D. Dem kann ich nur beipflichten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 18:37 
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Ja das gibts tatsächlich, wo es aber angewendet wird, da habe ich allerdings keine Ahnung.

Nicht Rohkost, Vollwert. ;)

Zitat:
Wie alle St. Hippolyt-Produkte wird auch dieser Pellet unter 40°C hergestellt. Auf Binde- oder Konservierungsmittel wird vollständig verzichtet.

http://www.hippolytshop.com/Hauptfutter ... ellets.htm

Die Zuckerrübenmelasse soll bei denen nicht als Bindemittel fungieren...


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 Betreff des Beitrags: Re: Hypervitaminose und Pelletfutter...
BeitragVerfasst: 28.02.2008, 18:56 
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Frag Murx, bei Rohkost darfste bis 40 °C die Ware erhitzen, daher der Name ;).
...und was über 40 °C erhitzt wird ist Schande an der lebendigen Ware, denn wie wir wissen, gekochtes Essen ist totes Essen.

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