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 Betreff des Beitrags: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 04.05.2007, 16:45 
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Hi!

Anknüpfend an Körpertemperatur und exemplarisch Bezug nehmend auf:

Terrinav hat geschrieben:

So ab 25°C wird es den Chins etwas zu warm im Fell.
Quelle

hier mal kurz etwas zu Umgebungstemperaturen und Chinchillas.

Chinchillas wird bereits früher warm im Fell...

Chinchillas können bereits ab 20°C in einen (milden) Hitzestreß kommen, welcher sich signifikant auf die Bewegungsaktivität und/oder die Körpertemperatur auswirkt, da zB die mit der Bewegungsaktivität verbundene Wärmeproduktion nicht mehr vollständig an die Umgebung abgegeben werden kann, wie Auke A. Boersma bereits 1994 im Rahmen der Dissertation "Untersuchungen zur Bewegungsaktivität und Körpertemperatur beim Chinchilla (Chinchilla laniger)" festgestellt hat und auch die Angaben älterer Publikationen zur themoneutralen Zone* kritisch hinterfragt.

Zitat1:
"...Die kommerzielle Chinchillahaltung trägt, wenn auch eher auf empirischer Grundlage und aus wirtschaftlichem Interesse, diesen besonderen Verhältnissen beim Chinchilla Rechnung, indem im allgemeinen Umgebungstemperaturen von 15 - 18 °C, also unterhalb der themoneutralen Zone, zur Zucht empfohlen werden (MOSSLACHER, 1981; BICKEL, 1983, SCHREIBER, 1985). Die Vermehrung der Chinchillas, die auch als Hinweis für das Wohlbefinden der Tiere betrachtet werden kann, ist in diesem Temperaturbereich optimal. Die in der Literatur genannten, tolerablen Obergrenzen der Umgebungstemperatur von 26 °C (ISENBÜGEL, 1985) bzw, 28-30 °C (MÖSSLACHER, 1981) liegen unter tierschützerischen Gesichtspunkten bei langen Expositionszeiten eher zu hoch. Auch die zunehmende Verbreitung von Chinchillas als Heimtiere (HARTMANN, 1993), bei denen die Tiere den in - meist nicht klimatisierbaren - Wohnräumen herrschenden Umgebungstemperaturen von oft über 20 °C ausgesetzt sind, sollte vor diesem Hintergrund kritisch beleuchtet werden."

Zitat2:
"In another series of experiments 2 chinchillas were exposed to elevated enviromnental temperatures of 20 øC**, 24 øC*** and 26 øC**** over a period of several weeks. A significant reduction of the mean level of motor acitivity and significant elevation of mean body temperature were observed. In one chinchilla, the circadian rhythm and the ultradian rhythms were seriously disturbed. These results could be due to a higher sensibility of chinchillas to moderately elevated environmental temperatures than were suggested by the data for the thermoneutral zone of chinchillas given in literature. They confirm the range of environmental temperature of 15 - 18 øC for housing of chinchillas proposed by commercial chinchilla breeders and give reason to think critically about the environmental temperatures at which chinchillas are housed as pet animals."
FB Veterinärmedizin

B.

EDIT
* Themoneutrale Zone
Als thermoneutrale Zone wird ein Temperaturbereich der Tierumgebung angesehen, der keine Energie zur Thermoregulation erfordert. In dieser Zone herrschen optimale klimatische Bedingungen für Gesundheit und Leistung In der thermoneutralen Zone befindet sich auch der Bereich des thermischen Wohlbefindens.
Quelle (PDF)

** bei 58% relative Luftfeuchte

*** bei 52% relative Luftfeuchte

**** bei 49% relative Luftfeuchte


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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 04.05.2007, 20:19 
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Vielleicht könnte dich auch das interessieren... ich hatte vor einer Weile mal im Degupediaforum etwas zu Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur geschrieben:
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=457

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 08.05.2007, 16:28 
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Pyramidenspitze
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Würde zumindest für die Haltung in Draußenvolieren mit Schutzhaus sprechen ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 14.05.2008, 14:01 
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Nur mal so zur Erinnerung - der Sommer kommt - und aus Bequemlichkeit zusammenkopiert. ;)

Zitat:
Mal so als allgemeiner Hinweis: Man muß zwischen den Ruhe- und Aktivitätsphasen unterscheiden. Das wird bisher nicht gemacht und es wurde auch nicht verstanden.

Wir haben das mal im CI ausgearbeitet, leider sind die Beiträge nicht mehr verfügbar. Deshalb nur kurz.

Während der Ruhephase vertragen die Tiere höhere Temperaturen. 26, 28°C und mehr. Man muß sich nur die Kilmaberichte der Habitate durchlesen.

Problematisch wird es sobald sie aktiv werden, denn dann können sie die Wärme nicht abgeben. Wärme-/Hitzestreß tritt dann schon sehr früh auf. Ab ca. 20°C.

Hier hatte ich es ebenfalls erwähnt: http://www.chin-forum.de/Board/ftopic46 ... ght=#42558

Zitat:
...für alle zum Mitschreiben und Mit- und Nachdenken sogar fett hervorgehoben, damits auch jeder versteht:

Zitat:
Chinchillas können bereits ab 20°C in einen (milden) Hitzestreß kommen, welcher sich signifikant auf die Bewegungsaktivität und/oder die Körpertemperatur auswirkt, da zB die mit der Bewegungsaktivität verbundene Wärmeproduktion nicht mehr vollständig an die Umgebung abgegeben werden kann, wie Auke A. Boersma bereits 1994 im Rahmen der Dissertation "Untersuchungen zur Bewegungsaktivität und Körpertemperatur beim Chinchilla (Chinchilla laniger)" festgestellt hat und auch die Angaben älterer Publikationen zur themoneutralen Zone* kritisch hinterfragt.

Zitat1:
"...Die kommerzielle Chinchillahaltung trägt, wenn auch eher auf empirischer Grundlage und aus wirtschaftlichem Interesse, diesen besonderen Verhältnissen beim Chinchilla Rechnung, indem im allgemeinen Umgebungstemperaturen von 15 - 18 °C, also unterhalb der themoneutralen Zone, zur Zucht empfohlen werden (MOSSLACHER, 1981; BICKEL, 1983, SCHREIBER, 1985). Die Vermehrung der Chinchillas, die auch als Hinweis für das Wohlbefinden der Tiere betrachtet werden kann, ist in diesem Temperaturbereich optimal. Die in der Literatur genannten, tolerablen Obergrenzen der Umgebungstemperatur von 26°C (ISENBÜGEL, 1985) bzw, 28-30°C (MÖSSLACHER, 1981) liegen unter tierschützerischen Gesichtspunkten bei langen Expositionszeiten eher zu hoch. Auch die zunehmende Verbreitung von Chinchillas als Heimtiere (HARTMANN, 1993), bei denen die Tiere den in - meist nicht klimatisierbaren - Wohnräumen herrschenden Umgebungstemperaturen von oft über 20 °C ausgesetzt sind, sollte vor diesem Hintergrund kritisch beleuchtet werden."


Deshalb macht es imo nicht viel Sinn die Klimaanlagen am Tage gegen die Sonne laufen zu lassen und mit anderen Maßnahmen die Tiere eventuell aus dem Schlaf zu reißen. Fliesen, Flaschen, Keksdosen usw. Stattdessen sollte man intelligent Lüften und/oder abends/nachts die Klimaanlage einsetzen, damit die Temperaturen in der Aktivitätsphase erträglich werden.

Im CF sah man das auch im letzten Jahr an ein paar Beiträgen: Da kollabierten die Tiere in den Aktivitäts- und nicht Ruhezeiten.
Was tut ihr gegen die Hitze im Chin-Zimmer?


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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 14.05.2008, 15:14 
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Das Thema scheint generell wieder interessant zu werden, denn es wird in mehreren Foren diskutiert.

Bei uns geht leider nicht sooo viel - wir haben eine 2-Zimmer-Wohnung von etwa 55qm im Erdgeschoß - also noch einigermaßen kühl. Der Käfig steht in einer Wohnzimmer-Ecke, die nach Nord-Osten gerichtet ist. Also direkte Sonneneinstrahlung auf die Wand (und damit Hitzestau) ist nicht zu erwarten. Trotzdem wird es schon jetzt doch recht warm im Zimmer, da das große Fenster + Terrassen-Tür nach Westen gerichtet sind und die Nachmittagssonne reinscheinen kann.
Wenn die Luft draußen "knochentrocken" (wie derzeit) ist, dann haben wir die Terrassentür geöffnet, um die Raumluftfeuchte auf ca. 40% (oder sogar noch weniger) abzusenken. Dann läßt sich die Wärme noch aushalten.. Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit ist echt schlimm.
Wir lüften hier täglich gut durch, damit noch etwas Luftbewegung im Zimmer ist. Vor allem nachts haben wir die Terrassentür gekippt und zum Schutz vor der Sonne/Hitze am Nachmittag lassen wir die Rolläden runter. Die Temperaturen liegen dann - auch an heißen Sommertagen - meist im Bereich um ca. 26°C.

Ansonsten bieten wir den Mäusen viel Wasser und kühles (NICHT kaltes!) Frischobst an. Der Käfig-Fußboden ist mit PVC belegt und auch schön kühl.

Bei meinem "alten Herrn" Heinrich hat dies bisher ausgereicht - sein Bewegungsdrang war aber auch bei sommerlichen Temperaturen gegeben, auch wenn er dann gern mal mit Bauch und Pfötchen an der Käfigwand lag.
Wie unser Neuzugang Lani die Wärme verträgt, muß sich erst noch zeigen.
Ich werde bei Bedarf mal gekühlte Tücher vor das Gitter hängen und vielleicht auch ein paar kühle Fliesen/Steine anbieten...

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Grüße, Ildiko mit den beiden Turtel-Chins

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 14.05.2008, 15:49 
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Pyramidenspitze
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Lino hat ne merkwürdige Art gefunden, sich abzukühlen ... er stellt sich in den Trinknapf und rennt dann mit patschnassem Bauch und Füßen durch die Gegend ... dabei hab ich es im Chinzimmer erst 16 - 18°C, je nach Nacht oder Tag.

Ansonsten werde ich erstmalig mit künstlicher Wiese experimentieren ... auf richtigen Wiesen ist in Bodennähe selbst dann noch wohlige 20°C, wenn die Sonne bei über 30°C im Schatten draufknallt. Es stellt sich da einfach ein kühles, feuchtes, angenehmes Klima ein. Ich hoffe, daß man sowas auch in Kleinformat anpflanzen kann ...
Sollte das klappen, wäre damit auch noch eine gute Alternative geboten - allerdings müßten die Wiesengefäße dann regelmäßig ausgetauscht werden.

Ansonsten kommen die bei anderen Nager bewährten nassen Steinhäuser, Marmorplatten und ähnliches zum Einsatz und Medo und Lino werden mit leben müssen, daß tagsüber die Fensterläden vor sind (wird interessant, denn Lino bekommt regelmäßig die Panik, wenn die Dinger zu sind und durch den Wind klappern ... )
Sollte ich jemals das Großprojekt Draußenvoliere fertig bekommen, ist es einfacher, dort, wo die hinkommt, ist das ganze Jahr ein feuchtkühles Klima, selbst bei brütender Hitze ist da selten über 18°C. Ich darf da nur die Bäume nicht fällen, denn die machen da viel aus, weil sie die Mittagssonne abhalten und nur Morgen- und Abendsonne durchlassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 14.05.2008, 17:07 
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Lino hat ne merkwürdige Art gefunden, sich abzukühlen ... er stellt sich in den Trinknapf und rennt dann mit patschnassem Bauch und Füßen durch die Gegend ...

...immer wieder erstaunlich wie schlau die Tiere doch sind, wenn man sie nur läßt...

...und jetzt wo Du es schreibst, hier hat schon lange keiner mehr mit den Flaschen gespielt und sich von oben bis unten nass gemacht, mal schauen, ob es bald wieder anfängt. Manchmal fallen einem die banalsten Zusammenhänge nicht auf...

Und noch was: Ein Hitzschlag ist ein Haltungsfehler und ein Notfall, ein akuter gar. Tatsächlich mal einer, auch wenn in anderen Foren mit "Notfall" recht inflationär umgegangen wird. Was ein Hitzschlag ist, sollte einem der gesunde Halterverstand sagen. Da heißt es also Notfallmaßnahmen - haben wir die hier irgendwo stehen? - ergreifen soweit wie möglich und ab zum TA. Und nicht irgendwelche Notfall-Telefonnummerchen wählen und auf selbsternannte Äppelchinchin-Helfer warten. Gerade die Berliner sind da besonders gefährdet und es ist schon nicht nur ein Tier über den Hitzschlag-Regenbogen mit Rescue-Tropfen behandelt worden...


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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 14.05.2008, 18:29 
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Pyramidenspitze
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Zitat:
Gerade die Berliner sind da besonders gefährdet und es ist schon nicht nur ein Tier über den Hitzschlag-Regenbogen mit Rescue-Tropfen behandelt worden...

Du meinst, die Tiere werden mit Rescue-Tropfen behandelt, anstatt zum TA zu fahren?

Die korrekte Anwendung von Rescue-Tropfen ist, dem Opfer welche zu verpassen, damit er die stantepede darauffolgende Höllenfahrt zum TA, Arzt oder Krankenhaus trotz Durchschüttelns noch heile übersteht ... zu was anderem taugen die Dinger nicht und in genau solchen Fällen werden sie nicht schaden, da es letztendlich egal ist, ob man dem Opfer noch ein paar Tropfen hinter die Ohren schmiert oder nicht. Hilft der Voodoozauber, ist ok, hilft er nicht, gut, dann hat er halt nicht geholfen, aber man hat halt alles probiert ... (wobei erstaunlich viele Feuerwehrleute und Sanitöter auf die Rescue-Tropfen schwören - allerdings NUR in genau dieser Situation)

Oder meinst du damit, die Tropfen werden großzügig ins Maul des schon halbtoten Chins geträufelt?

Da sollte eigentlich schon der gesunde Menschenverstand sich einschalten, daß das nun wirklich nicht geht, da auch Chinchillas als Säugetiere eine gekreuzte Luftröhren-Speiseröhren-Führung haben, genau wie alle anderen Säuger auch ... da kann dann schnell was in die falsche Röhre gelangen, wenn man einem Bewußtlosen was ins Maul träufelt!

Aber ok, beim Thema Pelletbrei über Nacht bei Chin stehen lassen, meldet sich ja bei gewissen Leuten auch kein gesunder Menschenverstand ... ich glaub, ich geb auf!

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 14.05.2008, 18:54 
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Johnny99 hat geschrieben:
Und noch was: Ein Hitzschlag ist ein Haltungsfehler und ein Notfall, ein akuter gar. Tatsächlich mal einer, auch wenn in anderen Foren mit "Notfall" recht inflationär umgegangen wird. Was ein Hitzschlag ist, sollte einem der gesunde Halterverstand sagen. Da heißt es also Notfallmaßnahmen - haben wir die hier irgendwo stehen? - ergreifen soweit wie möglich und ab zum TA. Und nicht irgendwelche Notfall-Telefonnummerchen wählen und auf selbsternannte Äppelchinchin-Helfer warten. Gerade die Berliner sind da besonders gefährdet und es ist schon nicht nur ein Tier über den Hitzschlag-Regenbogen mit Rescue-Tropfen behandelt worden...

Die Notfallmaßnahmen bei Hitzschlag hab ich hier irgendwie nicht gefunden... Entweder habe ich falsch gesucht, oder die sind wirklich nicht vorhanden.
Hab bisher - glücklicherweise - noch keinen Chin mit Hitzschlag gehabt, wäre daher im Notfall nicht gut genug vorbereitet

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 16.05.2008, 11:27 
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Wenn ich mich richtig an den einen Fall erinnere - leider nicht mehr auffindbar - haben Halter, anstatt selber zu handeln und sofort zum Doc zu fahren, 30-45min mit platt liegenden Tieren auf die Rescuechins Registered Association gewartet, die dann den im Schockgeschehen entschlummernden Tieren Rescuetropfen und Vitamintropfen einflößte... Der TA, den man dann nach +1h aufgesucht hatte, konnte dann wohl nur noch den Tod der Tiere feststellen... Ohne Gewähr...

Notfallmaßnahmen? Da gibt es imo nicht viel zu schreiben. Kühlen. Auf welche Weise auch immer. In feuchte, kühle Handtücher einwickeln, mit diesen das Tier zB an eine kühle Wasserflasche fixieren, Tier in den Kühlschrank legen, Läufe/Ohren kühl/feucht halten, wenn man nicht das ganze Tier nass machen möchte... sowas halt... Viel kann man da nicht machen und da die Prognose beim Hitzschlag immer als ungünstig ausfallend angenommen werden muss, sollte besser präventiv gehandelt werden. Dh. zB auch Symptome eines eventuell (kurz) bevorstehenden Hitzschlags erkennen (können). Wenn die Tiere also zB bei 28-30°C im Raum unruhig im Käfig poltern, dann wahrscheinlich nicht weil sie so gut drauf sind und unbedingt Auslauf haben wollen, sondern weil sie die kühle Höhle suchen, in die sie den Temperaturen entkommen wollen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 17.05.2008, 18:50 
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Huhu,

Faszinabel... in Degukreisen wurde zumindest früher Jahr für Jahr eindringlich vor Hitzeschlägen gewarnt - bei Chins nicht? Erstaunt mich schon etwas.
Entsprechend der Warnungen gabs dann auch gleich eine Menge Tipps, kalte, nasse Tücher aufhängen (Verdunstung -> Abkühlung), kühle Steine (in Kühlschrank abkühlen), etc.

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 17.05.2008, 19:00 
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...nasse Tücher aufhängen (Verdunstung -> Abkühlung)...

Ach, ja? Den Lötzinn gibts also auch in Degukreisen? Schon mal die Temperatur signifikant mit Wäschetrocknen gesenkt und nicht nur einzig die Luftfeuchte erhöht? Das wäre doch eine gute Maßnahme gegen den Treibhauseffekt: Am Autofreien Sonntag trocknet Deutschland kollektiv Wäsche... Ich sehe schon förmlich die Pro7-Aktion! Und um 20h machen alle für 5min das Licht aus... Oder funktioniert das mit den Tüchern nur unterirdisch und deshalb ists in Kellern so kühl?

:)


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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 17.05.2008, 20:19 
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Pyramidenspitze
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Nun ... zumindest fühlen sich Tiere, die diesem Lötzinn ausgesetzt werden, wohler, wie ohne diesem Lötzinn ...
Wie stark tatsächlich die Luft nur allein über die Verdunstungskühle heruntergekühlt wird, oder ob da nicht vielmehr auch der Schatten, den die nassen Tücher verursachen, eine Rolle spielt, ist dabei eine andere Sache. Der Effekt der Ausnutzung der Verdunstungskühle nutzt unser Körper, indem er schwitzt. Auch hier wird Wasser auf der Haut dem Verdunsten ausgesetzt. Ist die relative Luftfeuchte zu hoch, klappt das jedoch nicht, der Mensch stirbt an Hitzschlag, trotzdem er schwitzt. In der Wüste dagegen klappt das sehr gut - zumindest genau solange, wie der Mensch noch genügend Wasser im Körper für die ganzen anderen wichtigen Stoffwechselprozesse hat, denn sobald er den Luxus des Schwitzens einstellen muß, stirbt er an Hitzschlag.

Der physikalische Hintergrund der ganzen Geschichte ist, daß man einen Sättigungsgradienten aufbaut - die trockene, heiße Luft enthält sehr viel weniger Wasser, wie die feuchten Tücher oder die naßgeschwitzte Haut. Demzufolge geht das Wasser vom flüssigen Zustand in den gasförmigen über, um hier einen Ausgleich zu schaffen. Moleküle streben stets danach, überall die gleiche Konzentration zu erreichen. Man nennt diesen Effekt Verdunstung.
Nun ist jedoch für den Übergang vom flüssigen in den festen Aggregatzustand Energie notwendig - und diese Energie stellt die Luft wiederum in Form von Wärme bereit.

Deshalb funktioniert das Ganze auch nicht bei schwülwarmen Wetter - die relative Luftfeuchte enthält nur wenige Wassermoleküle pro definiertem Rauminhalt weniger wie die nassen Tücher oder die schwitznasse Haut. Also verdunstet auch so gut wie kein Wasser und somit wird der Umgebung auch keine Wärme entzogen.

Ein Nebeneffekt der Geschichte ist bei trockenheißem Wetter, daß die Luft angefeuchtet wird - das ist angenehmer zum Atmen, da durch die höhere relative Luftfeuchtigkeit weniger Wasser der Nasenschleimhaut entzogen wird. Hängt man die nassen Tücher dagegen so auf, daß die heiße Luft von unten nach oben durch die Tücher steigt, und somit die Luftfeuchte nach oben hin abgegeben wird, hat man nur den leichten Effekt der Kühlung. Die Luftfeuchte nach unten dagegen wird nicht erhöht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 17.05.2008, 20:26 
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Moderator und Technik
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Wie wäre Plan B: man grabe draussen ein Loch, hänge ein nasses Tuch darüber, welches von der Sonne beschienen wird. Darin hast du bestimmt ein kühles Klima, solange die Sonne auf das Tuch scheint und dieses feucht bleibt. Da Kälte bekanntlich sinkt, bleibt es im Loch erhalten... obs den Tieren gut tut in dieser "Kältefalle" ist dann aber eine andere Frage... %)

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 Betreff des Beitrags: Re: Umgebungstemperatur
BeitragVerfasst: 17.05.2008, 20:35 
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Nun ... zumindest fühlen sich Tiere, die diesem Lötzinn ausgesetzt werden, wohler, wie ohne diesem Lötzinn ...

Na, dann frag mal Angelika, wie sich ihre Tiere so gefühlt haben, nachdem sie den Masterplan in die Tat umgesetzt hatte. ;)

http: //forum.chinchillahilfe.de/board/viewtopic.php?p=26647#26647
http: //forum.chinchillahilfe.de/board/viewtopic.php?p=23648#23648

Und ich habe hier in unserem Wohzimmer die Temperatur mit Wäschetrocknen noch nicht senken können...

Apropos Verdunstungskälte: Halter, die diese 60-80 Euronen "Klimaanlagen" auf Grundlage des Verdunstugsprinzips gekauft haben, berichten ähnliches wie owl... Dann scheinbar doch lieber das Geld sparen und Lappen nach marxistischer Theorie und murxistischer Praxis aufhängen...


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