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Skinny (kurzlebige Mutation bei Degus) http://degupedia.de/board/viewtopic.php?f=26&t=2597 |
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Autor: | davX [ 04.01.2011, 19:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Skinny (kurzlebige Mutation bei Degus) |
Huhu, von den Meerschweinchen oder auch Ratten sind nahezu haarlose Mutationen ja schon bekannt, die sich offenbar abgesehen vom fehlenden Haarkleid guter Gesundheit erfreuen. Nun bin ich im Deguforum über Fälle gestossen, wo Degus nur spärlich behaart sind, eine Mutation die jedoch offenbar nicht so gesund zu sein scheint... Hier war die Diskussion kürzlich: http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =7&t=33798 Und etwas älter hier eine Diskussion und Bericht von Degus die wenig Haare hatten und eine relativ kurze Lebenserwartung hatten (ich glaube sie wurden nur 2 Jahre oder so): http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... 08#p309608 Und hier noch ein Foto, das ich wirklich extrem fand: http://imageshack.us/ Da liegt für mich die Überlegung nahe, dass es ähnliche Phänomene auch bei Chinchillas gibt. Wisst ihr was zu diesem Thema? |
Autor: | Murx Pickwick [ 04.01.2011, 21:17 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Skinny (kurzlebige Mutation bei Degus) |
Bei Ratten kenne ich keine Mutation, die sich bester Gesundheit erfreut - im Gegenteil, je nach Mutation leiden diese Tiere unter Allergien, Hautekzemen, teilweise ist das Gleichgewichtssystem gestört, sie haben eine eingeschränkte Lebenserwartung, leiden unter Fettleibigkeit oder andere Begleiterscheinungen, die jeweils typisch für die jeweilige Mutation sind. Die harmloseste Mutation davon wird in den USA als Rasseratte gezüchtet und bei der AFRMA ausgestellt - aber selbst diese Ratten zeigen erhebliche Einschränkungen, da ihre Tasthaare fast immer gekräuselt sind, sehr oft verkürzt sind oder sogar gänzlich fehlen - Ratten ohne Tasthaare können weniger gut klettern, können sich in Labyrinthen kaum orientieren und haben Schwierigkeiten bei der Orientierung im Dunklen. Die NFRS duldet Nacktratten dagegen auf ihren Ausstellungen nicht, da diese Ratten ihrer Meinung nach kälteempfindlich sind und ihre Haut sich leichter verletzt, wie die Haut haariger Ratten. Also problemlos ist selbst diese Nacktmutation bei Ratten definitiv nicht ... Anders bei Meerschweinchen, zumindest die Skinnies unterscheiden sich von behaarten Meerschweinchen offenbar tatsächlich nur durch die Abwesenheit ihrer Körperbehaarung. Meerschweinchen sind nicht auf ihre Tasthaare angewiesen, so daß keine Orientierungsstörungen auftreten. Skinnies können genauso wie ihre behaarten Artgenossen gehalten werden, brauchen keine besondere Ernährung, zeigen keine ihnen angedichtete Hyperaktivität, sind nicht häufiger an der Haut verletzt, wie behaarte Meerschweinchen und sind nicht kälteempfindlich. Vermutlich gilt das auch für die Baldwins. Skinnies sind also ebenso viel oder wenig Qualzucht wie langhaarige Meerschweinchen, Kräuselhaarmeerschweinchen oder Wirbelmeerschweinchen. |
Autor: | owl [ 04.01.2011, 22:09 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Skinny (kurzlebige Mutation bei Degus) |
Oh? Ich meine, im Kopf zu haben, daß nackige Meerschweinchen eine geringere Lebenserwartung haben sollen, lasse mich da aber gerne korrigieren. Grund soll eine vermehrte Anfälligkeit für Hauttumore sein, aber auch ein erhöhter Grundumsatz wegen der Haarlosigkeit. Wobei mir letzteres nicht wirklich einleuchtet, gebe ich ja zu. Meine Vermutung geht eher in Richtung Organ- oder Nervensystemschädigung. Für die Bildung von Knochen und wohl auch von Gewebe sind ja häufig dieselben oder gekoppelte Gene zuständig, so daß ich mir vorstellen könnte, daß bereits in der Anlage der entsprechenden Gewebe ein fataler Fehler eingebaut wird. |
Autor: | Murx Pickwick [ 05.01.2011, 00:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Skinny (kurzlebige Mutation bei Degus) |
Skinnies werden normalerweise in engen Boxen zu zweit mit Körnerfutter ad lib und bei über 20°C gehalten ... haarige Meerschweinchen bekommen bei einer solchen Haltung Darmschäden, welche zu einem erhöhten Grundumsatz führen. Nun die Gretchenfrage, weshalb sollten da Skinnies anders reagieren, wie haarige Schweinchen? Die ersten Halter haben Skinnies aus üblen Verhältnissen aufgenommen und halten sie bei normaler Zimmertemperatur, teilweise unter 18°C, mit normalem Frischfutter ... und die Meerschweinchen verhalten sich genau wie andere Meerschweinchen auch. Die bei SOS Meerschweinchen aufgenommenen drei Skinnies sind zwar tatsächlich hyperaktiv, allerdings hat man diese Art der Hyperaktivität auch bei haarigen Schweinchen ab und an. Andere Erfahrung macht hier eine Privathalterin, die durch Zufall an ein Miniskinnie gekommen ist. Siehe auch: Die ersten Skinnys in der Vermittlung Es gibt inzwischen noch mehr Erfahrungsberichte aus dem Netz, die unabhängig von den Skinnyzüchtern und Skinnyhaltern sind - ausnahmslos alle Berichte deuten daraufhin, daß Skinnies sich wirklich nur durch das fehlende Fell von andern Meerschweinchen unterscheiden und die ganzen Eigenschaften, welche von den Skinnyzüchtern verbreitet werden, nur auf die dortigen Haltungsbedingungen zurückgeführt werden können. |
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