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Lesenswert - fremdes Leben auf der Erde
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Seite 1 von 1

Autor:  davX [ 17.02.2009, 01:34 ]
Betreff des Beitrags:  Lesenswert - fremdes Leben auf der Erde

Huhu,

auch wenn es sich dieses Mal um ein ganz fremdes Thema handelt, das auf den ersten Blick wenig zu tun haben scheint mit Tieren und Co. so gibt es dennoch Parallelen zwischen diesem Text und gewissen Dingen hier.

Er beschreibt nämlich die Suche nach "ausserirdischem" Leben auf der Erde, genauer gesagt geht es um die Theorie dass Leben mehrfach auf der Erde zerstört und entstanden wurde und dass es dabei möglicherweise Überlebende von diesem Crash gegeben haben könnte, die vermutlich in extremen Lebensräumen überlebt haben könnten.
Das klingt jetzt alles sehr spannend und aussergewöhnlich, es geht aber insbesondere um sehr einfache Organismen, Mikroben und dabei geht es auch um die Frage, was ist denn tatsächlich nötig, damit dieses Leben bestehen kann? Bislang waren die Annahmen auf das bestehende Leben auf der Erde ausgerichtet, es könnte aber auch Leben geben, das bisher nicht entdeckt wurde. Damit wären wir bei der Parallele, die ich ansprach. Vergleichen wir diese Situation mit dem Thema Suche nach der optimalen Ernährung unserer Tiere. Auch hier eine sehr unklare Ausgangslage, nach was genau soll gesucht werden, theoretisch wäre ja sehr viel denkbar, mögliche Grenzen sind keine bekannt... oder doch? Beim Beispiel des ausserirdischen Lebens gibt es sehr wohl gewisse Grundsätze, die bekannt sind und die helfen können, z.B. die physikalischen und chemischen Grundlagen, die wohl auch für andere Lebensformen gelten und dabei gäbe es auch konkrete Ansätze, wo gesucht werden könnte, z.B. bei der Biochemie wäre da die Chiralität der Moleküle von terristischen Lebewesen, die ist bei allen Lebewesen gleich, doch es gäbe noch eine andere Chiralität, sprich wenn sich ein Leben neu entsteht, hätte es theoretisch zu 50% die Wahl genau die umgekehrte Chiralität zu wählen.
Ähnlich ist es beim Thema Ernährung, gehen wir nur von dem engen Wissensfeld und akzeptieren nur, was an Chinchillas erforscht wurde, würde wohl vieles im Dunklen bleiben und der Raum für Spekulationen wäre sehr gross, aber auch hier gibt es gewisse Grundsätze, allgemeingültige Dinge und Dinge, wo wir annehmen können, dass es Parallelen gibt zu anderen Gebieten.
Soviel zu der Interpretation des praktischen Nutzens... man kann ihn freilich auch nur durchlesen ohne irgendwelche Hintergedanken... ;)

Hier ist er:
Spiegel.de - Fremdartiges Leben: Forscher suchen Überlebende der kosmischen Crashs

Autor:  davX [ 17.02.2009, 01:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lesenswert - fremdes Leben auf der Erde

Auch interessant und vermutlich gibts gewissen Überschneidungen, bei BBC, zum Thema Leben im Labor herzustellen:

Zitat:
"Is it alive? Well, I can tell you that it is not self-sustaining.
"You have to have a graduate student stand there and feed it from time to time, but it is evolving."

The molecule is essentially a modified version of our own DNA double helix - but with six "letters" in its genetic alphabet, instead of four.
These nucleotides pair up in strands, which can replicate, though only with the help of polymerase enzymes and heat.


Quelle: http://news.bbc.co.uk/go/rss/-/2/hi/sci ... 893414.stm
(Hervorhebungen von mir)

Was sich hier doch teils recht amüsant liest scheint doch eine ernsthaftere Bemühung zu sein, Leben herzustellen, das in einigen Teilen schon funktioniert (kann sich vermehren), aber noch nicht ganz selbstständig.

Das hat allerdings mit der oben erwähnten Interpretation des Textes wenig zu tun (also reiner Wissenshunger), aber um dem eigentlichen Thema sich nochmals zu nähern hier noch eine Ausführung, wie denn das Leben aussehen könnte:

Zitat:
"We don't quite know how weird life would look. It's as wide as the imagination and that's why it's really hard to look for."

If it exists, weird life could be based on DNA and RNA - but with a slightly different genetic code or different amino acids.
At the other end of the spectrum, we could find creatures which have more drastic differences.

"Maybe one of the elements life uses - carbon, hydrogen, oxygen, nitrogen, phosphorus - could be replaced by something else," said Professor Davies.


und noch ein interessantes Beispiel macht der Text von BBC, das interessant zur Veranschaulichung ist (ählich wie das Beispiel der Chiraliät beim Spiegel-Text):

Zitat:
"For example, most of the jobs that can be done by phosphorus can be done by arsenic."

Arsenic may be poisonous to humans, but it has chemical properties which might make it ideal in a microbe's machinery, he said.


Wenn wir das herunterbrechen auf Mensch vs. Chinchilla (bzw. statt Chinchilla beliebiger Herbivore einsetzen), dann könnte das heissen, statt Arsen nehmen wir irgend ein Frassschutzstoff, der für Menschen problematisch/giftig ist und Herbivore eine grosse Toleranz dafür zeigen, z.B. Tannine oder Oxalate. Wobei dennoch bei diesen beiden Beispiele es nicht so extrem wäre, denn da nur die Toleranz erhöht ist bei den Herbivoren, im Gegensatz zum Gedankenexperiment, dass Phosphor durch Arsen ersetzt sein könnte bei fremdem Leben und damit wären wir wieder bei der Ähnlichkeit, welche auch Anhaltspunkt sein kann bei offenen Fragen und Spekulationen.

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