Ihr werdet mich vermutlich jetzt für total durchgeknallt halten ... erst ist mir Medo zu schreckhaft und ängstlich, nun werden mir die Chins zu zahm ...
Das Problem ist wie immer hausgemacht, ich hatte Medo mit Sämereien aus der Hand dazu gebracht, sich mit all den Düften auseinanderzusetzen, vor denen sie eine maßlose Angst hatte - inzwischen brauch ich nicht mal mehr den Schlehengeist, Medo nach 12:00 nachts rufen reicht aus, und Chin ist bei mir - klappt besser wie mit Hund
Problem ist nun jedoch, daß die Beiden mich schon regelrecht erwarten - und nicht nur das, nachdem ich auch noch getrocknete Apfelringe verfüttert hatte, sind sie jetzt auch noch zu echten Bettelchins geworden, die sogar nach Einbruch der Dunkelheit und weit vor Mitternacht unter Fuß stehen ... ja, richtig gelesen, nicht
bei Fuß, sondern
unter Fuß!
Gut, ich kenn das Problem eigentlich von fast allen anderen Nagern und Kaninchen, deshalb wollte ich ja eigentlich auch keine zahmen Tiere mehr ... ich finde es einfach saugefährlich, man paßt mal nen Augenblick nicht auf und schon steht man auf so einem Winznager drauf, weil diese Fellmonster der Meinung sind, daß man immer aufpaßt, wo man hintritt ... ihr kennt da ja sicherlich diesen Schlurfschritt, den man sich als Kleintierhalter irgendwann angewöhnt ...
Das Problem ist jedoch bei Lino und Medo noch stärker ausgeprägt, weil die Beiden so irre schnell sind, und keinesfalls nur dann, wenn sie sich erschrecken, schnelle Ortsänderungen vollziehen, sondern eben auch, wenn sie der Meinung sind, einfach mal gucken zu gehen, wie Fußsohlen von unten aussehen! Dabei hab ich die noch nie mit meinen Fußsohlen gefüttert, ich bin mir da sicher!
Da die Beiden nachts unterwegs sind und ich die Macke habe, jeden Tag den Gesundheitszustand aller meiner Tiere wenigstens mit Augenkontrolle überprüfen zu wollen, heißt das nun, daß ich oft genug hundemüde ins Chinzimmer komme und sofort von Beiden belagert werde. Meine Koordinationsfähigkeit um Mitternacht ist nicht unbedingt die Beste, ich bin ne alte Frau mit Gelenkschmerzen ...
Gibts da noch mehr, wie nur mit Schlurfschritt das Zimmer betreten oder Chins durch Prügel und Einfangaktionen wieder künstlich scheu zu machen?
(Zweiteres werd ich den Beiden nicht antun ... irgendwie geben die mir nämlich das Gefühl, mir zu vertrauen und dieses Gefühl ist durchaus ein sehr schönes Gefühl, was ich dann doch nicht mehr missen möchte ...
außerdem hat sich Medo ganz kurz gestern nacht an der Seite streicheln lassen!
)
Kann man Chins z. B. dazu ausbilden, solange hinter einer Barrikade oder auf dem Futtertisch zu bleiben, bis man selbst schwerfällig ein Eckchen zum sich Hinsetzen gefunden hat?
Oder kann man durch irgendwelche Bodeneinrichtung das Problem entschärfen?
Tottrampeln wollte ich die Beiden nämlich nicht, nur weil ich sie doch mal übersehen hab oder bei einem Ausweichmanöver gestolpert bin ...