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 Betreff des Beitrags: Futter-Präferenzen in Abhängigkeit von der Jahreszeit
BeitragVerfasst: 30.11.2007, 12:45 
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ehemaliger Moderator
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Registriert: 01.05.2007, 22:24
Beiträge: 2807
Moin!

Ist Euch bei Euren Tieren sowas aufgefallen?

Denn abgesehen davon, dass unsere im Moment allgemein deutlich mehr vom Grundfutter Heu fressen, werden zB auch Früchte, die im Sommer liegen blieben, restlos weggeputzt.

Ich glaube wir hatten schon eine ähnliche Beobachtung im CI im Zusammenhang mit Gras/Heu, Sonnenschein und Vit-D?

Und die vermehrte Nahrungsaufnahme gibt mir neben der Jahreszeitentheorie (->Tageslänge etc) noch weiter zu denken... Ist es vielleicht auch das Wohlbefinden? Im Moment liegen die Temperaturen im Raum bei 17-19°C... nachts vielleicht gar weniger. Gehen die 20-21°C sonst doch schon auf den Appetit? Siehe hier: http://www.degupedia.de/board/viewtopic ... highlight=

Zitat:
Chinchillas können bereits ab 20°C in einen (milden) Hitzestreß kommen, welcher sich signifikant auf die Bewegungsaktivität und/oder die Körpertemperatur auswirkt, da zB die mit der Bewegungsaktivität verbundene Wärmeproduktion nicht mehr vollständig an die Umgebung abgegeben werden kann...

...Die kommerzielle Chinchillahaltung trägt, wenn auch eher auf empirischer Grundlage und aus wirtschaftlichem Interesse, diesen besonderen Verhältnissen beim Chinchilla Rechnung, indem im allgemeinen Umgebungstemperaturen von 15 - 18 °C, also unterhalb der themoneutralen Zone, zur Zucht empfohlen werden...


Milder Hitzestress tatsächlich schon bei 20°C auch bei akklimatisierten Tieren? :?

Läßt einen wieder darüber nachdenken, was man den Tieren so in der Heimtierhaltung alles antut... :(


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 Betreff des Beitrags: Re: Futter-Präferenzen in Abhängigkeit von der Jahreszeit
BeitragVerfasst: 30.11.2007, 13:36 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
Wohnort: Hessen
Temperatur: stark schwankend zwischen tagsüber 14°C - 20°C und nachts 10°C - 16°C
Luftfeuchte: zwischen 70% und 90%

Auffällig für mich war, daß die Beiden erstmal schon nach vier Tagen, nachdem sie bei mir waren, anfingen, viel Frischfutter zu futtern (auch Gemüse), nun aber seit drei Tagen fast ausschließlich von Heu, Getreide und Trockenkräutern leben, trotzdem nach wie vor genügend Frischfutter im Angebot ist. An Frischfutter wird bei mir mom nur noch Apfel, Basilikum und ein paar Korianderblätter gefuttert, sämtliches Gemüse bleibt liegen, gekeimtes Getreide und Getreidehalme werden mom gar nicht mehr angerührt.
Auffällig ist für mich auch die sehr abrupte Umstellung erst auf Frischfutter, jetzt auf Trockenkost. Bisher kenn ich solch abrupte Umstellung nur vom im gleichen Lebensraum vorkommenden Degu - auch bei Degus kann bei ad libitum-Futtergabe ein deutlicher Wechsel zwischen Frischkost im europäischen Sommer und Trockenkost im europäischen Winter beobachtet werden. Selbst Meerschweinchen stellen sich langsam von sommerlicher Frischkost zu winterlicher Trockenkost um - übrigens auch hier der Wechsel von Frischkost im europäischen Sommer und Trockenkost im europäischen Winter, selbst bei Gras- und Heugabe ad libitum.
Bei Wohnungstieren ist dieser Wechsel nur bei Degus deutlich zu beobachten, bei Meerschweinchen ist der Wechsel bei Wohnungstieren kaum merklich, aber bei einigen Tieren immerhin vorhanden. Wie es bei Chinchillas aussieht, weiß ich noch nicht.
Nach dem, was ich aus dem Berliner Tierpark von den dortigen Tierpflegern weiß, soll das auch bei Viscachas und Wildmeerschweinchen so sein, bei Indoor-Haltung nicht so stark ausgeprägt wie bei Outdoor-Haltung. Allerdings soll auch bei den Wildmeerschweinchen und den Viscachas die Umstellung ziemlich abrupt verlaufen.

Meine Vermutung:
Den südamerikanischen Nagern ist dieser jahreszeitliche Wechsel angeboren (Südamerika wäre der Juni/Juli so eine Art heiße Trockenzeit, der Dezember/Januar eine kühle Regenzeit), sie können jedoch bis zu einem gewissen Grade sich an die europäischen Bedingungen anpassen, also sich an die Wohnungshaltung mit dem gleichbleibendem Klima bis zu einem gewissen Grade anpassen. Bei der Haustierform Hausmeerschweinchen ist vermutlich dieser angeborene Wechsel weniger stark ausgeprägt, weil sie jahrhundertelang in eher gleichbleibenden Klimata in den Behausungen ihrer Halter sich vermehrt haben und ein mehr oder weniger gleichbleibendes Futter als Gemüse-, Gras- und Getreidegrünreste bekamen.
Wenn dieser Wechsel in der Wohnungshaltung verschwindet, könnte es sein, daß einfach das Wohnungsklima dann doch zu heavy ist für die entsprechende Nagerart. Es könnte aber auch die erfolgreiche Anpassung an das ganz anders geartete Klima sein.

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