Das mit dem langsamen Umstellen von einer Pelletsorte auf eine andere ist reine Augenwischerei - wie so vieles rund um die Pellets ...
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Chargen einer Pelletsorte sind oft deutlich größer, wie die Unterschiede zwischen den Pelletsorten - selbst auf die angegebenen Analysedaten kann man sich da nicht verlassen, denn die dürfen bis zu 30% von den tatsächlichen Inhaltsstoffen abweichen!
Es ist also egal, was in die Pellets reingehauen wird ... mit der neuen Futtermittelverordnung ist das Ganze noch schlimmer, da noch mehr ohne Auszeichnungspflicht in die Pellets reingehauen werden darf. Du bist also letztendlich nicht mal sicher vor Milchprodukten in Pellets, da die auch als Hydrolysate und ähnliches in den Pellets enthalten sein dürfen, die Ausgangssubstanzen brauchen nicht mehr vollständig aufgelistet werden.
Kurzum ... Pellet = Pellet
Also ist auch eine "Umstellung" von einer Pelletsorte auf die andere nicht weiter problematisch ...
Problematisch ist nur das überaus geniale Selektionsvermögen der Chins, welche nämlich die besonders krankmachenden Pellets erst gar nicht anrühren - da kann es dann schon mal passieren, daß man die alten Pellets durch vermeintlich bessere Pellets ersetzt und die Chins die Pellets nicht mehr fressen ... und abnehmen, da Heu nur selten die hohe Qualität hat, daß Chins von leben könnten.
Weiterhin ist es kein Problem, zu den Pellets einen Riesennapf mit unterschiedlichen Kräutern, Blüten und Blättern zu packen, selbst frische Äste und Zweige diverser Baumarten samt der Blätter ist kein Problem. Die Chins stellen sich dann einfach ganz von alleine um ... in ihrem Tempo, sie brauchen uns dazu nicht.
Gibt eigentlich nur wenige Regeln dazu:
1. Kein Kohl und keinen Klee, auch nicht getrocknet - den kannst du einführen, wenn die Chins eh die Pellets liegenlassen (denn das tun sie, wenn sie Kräuter in genügender Menge und Vielfalt bekommen
). Ausnahme scheinen Kleeblüten zu sein ... Kohl und Klee können bei bestimmten Darmschäden zu lebensgefährlichen Koliken und dünnflüssigem Durchfall führen. Das muß nicht so sein, aber die Gefahr besteht.
2. Keine frischen Steinfrüchte in den ersten zwei Monaten der Kräutergabe verfüttern - der durch die Pellets geschädigte Darm könnte mit frischen Steinfrüchten nix anfangen, das würde Matsche geben. Steinfrüchte sollten, solange die Chins diese noch nicht gewöhnt sind, eh nur in sehr kleinen Mengen verfüttert werden.
3. Mit der Frischkost kann man sich ruhig Zeit lassen ... frischgeschnittene Zweige sind wie gesagt sehr gut verträglich, weiterhin sehr gut in der Umstellung sind Kallisien (findet man oft unter dem geschützten Handelsnamen Golliwoog), Grünlilien, Basilikum im Topf, Petersilie, Bananenblätter. Weiterhin hat sich Apfel bewährt. Nach ein paar Tagen kann man dann auch verträgliches Gemüse und Obst einführen, auch Wiesenkräuter, Gräser und so sind einen Versuch wert. Fast immer hat man dabei eh das Problem, daß die Chins sehr, sehr vorsichtig an Frisches rangehen, sie wissen nämlich selbst, wieviel sie davon vertragen, das ist ihnen angeboren, gibt nur ganz, ganz wenige Fälle, wo sich Chins dann doch verschätzen (beispielsweise bei Steinfrüchten, Klee und Kohl, da kann das durchaus passieren.)
4. Chins sind keine Körnerfresser, sie können mit Saaten nicht so gut umgehen ... heißt also, in der Umstellung erstmal keine Mehlsaaten (die können dann später dazukommen, wenn sie vertragen werden), sondern nur einige Ölsaaten. Saaten erstmal rationiert, damit die Chins sich nicht an den Saaten dick und fett fressen, sondern eben auch genügend Kräuter futtern. Dazu ist zu bedenken, daß die Chins gerade in der Zeit der Umstellung ja noch Pellets fressen. Pellets und Saaten sind Kraftfutter, welche dickmachen können.
Was diese ganzen Unkenrufe angeht, da gibts auch Horrorschilderungen von Versuchen, auf naturnah umzustellen, wenn man da mal genauer hinschaut, stellt man fest, daß das alles vom zeitlichen Ablauf nicht so ganz hinhaut ... so sollen beispielsweise bei einem Chin nur wenige Tage nach Verfütterung von getrockneten Kräutern die Zähne durch Nährstoffmangel vollständig weiß geworden sein ...
Sowas ist schlichtweg nicht möglich, da die Zähne nur langsam wachsen - wenn der Zahnschmelz also ohne Farbeinlagerung aufgebaut wird, sieht man das erst zwei, drei Monate später, wenn dieser weiße Zahnschmelz aus dem Zahnfleisch herauswächst. Dann tun sich da teilweise extreme Widersprüche auf, vor allem, wenn solche Menschen in mehreren Foren schreiben.
Kurzum, von den ganzen negativen Erfahrungsberichten bleiben nur ganz, ganz wenige glaubwürdige Erfahrungsberichte über ... bei den Leuten, die gute Erfahrungen, auch mit schnellen Umstellungen, gemacht haben, kann man in den meisten Fällen auch vorbeikommen und sich vom Gesundheitszustand und der Fütterung per eigenen Augen überzeugen.
Es gab auch keine Pelzer, welche nur Pellet-Heu-Wassser gefüttert hatten - trotzdem Kräuter teuer sind, wurden immer auch geheime Rezepturen an Kräutern zugefüttert, anders hätten die Chins nicht so lange überlebt als daß sie noch hätten Junge bekommen können.
Sämtliche Behauptungen, das sei anders gewesen, sind definitiv falsch!