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 Betreff des Beitrags: Das antworten Tierärzte bzgl. naturnaher Ernährung
BeitragVerfasst: 03.07.2011, 14:41 
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Registriert: 14.08.2010, 13:08
Beiträge: 1964
Huhu
Da der Thread leider versehentlich gelöscht wurde, schreib ich ihn nochmal:
Zudem hat Kaktus ebenso einige Tierärzte bzgl. Ernährung angeschrieben. Sie hängt sich dann hier dran.

Ich habe mehrere Tierärtze angeschrieben und gefragt was sie von meiner Ernährung halten. Hintergrund ist natürlich, dass ich wissen wollte, was Tierärzte tatsächlich zur Pelleternährung sagen. In einigen Foren werden Pellets ja immer noch als überlebensnotwendig und optimal an die Chinchillabedürfnisse angepriesen.

Hier erstmal meine E-Mail:

"Sehr geehrtes Praxisteam,

Ich halte Chinchillas und habe bezüglich ihrer Ernährung noch einige Fragen. Die Ernährung meiner Chinchillas setzt sich wie folgt zusammen:
Grünfutter, sowohl getrocknet als auch frisch, dazu gehören verschiedenste Kräuter, Blätter, Blüten, Gräser und Heu.
Die Menge ist dabei 2 Handvoll Getrocknetes und 2 Handvoll Frischfutter.
Im Winter gibt es aufgrund der Verfügbarkeit vermehrt Getrocknetes, wobei ich zusätzlich frisches Gemüsegrün anbiete.

Als Kraftfutter gebe ich täglich 2 Teelöffel Samen (gemischt) und 1mal die Woche 2 Teelöffel getrocknetes Gemüse.
Dazu kommt eine kleine Menge Leckerlies in Form von Nüssen oder getrocknetem Obst.

Nun habe ich in vielen Chinchillaratgebern und auch im Internet von speziellen Chinchillapellets gelesen. Nun meine frage an Sie: Brauchen Chinchillas diese Pellets wirklich? Zudem würde mich interessieren, was in den Pellets enthalten ist, was die Tiere brauchen?

Ich ernähre meine Chinchillas nun seit 2 Jahren ohne diese Pellets und sie sind normalgewichtig, gesund und munter. Trotzdem möchte ich natürlich, dass es Ihnen an nichts fehlt.

Bitte informieren sie mich über die Kosten einer anfallenden Beratungsgebühr.
Ich würde mich über eine fachkundige Antwort wirklich sehr freuen und bedanke mich im Vorraus.


Mit freundlichen Grüßen

Lea S***"

Und hier die Antworten:
Antwort 1.)
"Sehr geehrte Frau S*,

Sie werden vedrstehen, dass wir keine kostenlose Ernährungsberatung per Internet machen. Bevor ich Ihnen Ratschläge zure ERnährung geben würde, häte ich gerne die Tiere untersucht (die Zähne wären da am Wichtigsten),k um zu sehen, ob man wegen dem Zahnstatur spezielle Ernährung einhalten muss, wie das Skelett mineralisiert iost usw.

Heimtiersprechstunde ist Mo-Mi 8.00-10.00 Tel Anmeldung unter 2180-2635

Mit freundlichen Grüßen

*** ***"


Also erst Tiere untersuchen? warum kann man nicht allgemeingültig was über gesunde Ernährung sagen? Das zeigt meiner Meinung nach wieder, dass die TÄ es oftmal nicht wissen




Antwort 2.)
"Sehr geehrte Frau S***,

Sie haben eine ausgesprochen gute Wahl der Ernährung Ihrer Chinchillas
getroffen.
Dies Fütterung würde ich genauso beibehalten. Sie abwechslungsreich und
beinhaltet alles was Ihre Chinchillas benötigen.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Vergnügen und Spaß mit Ihren Chinchis und
vor allem Gesundheit für Sie und Ihre Lieben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Praxisteam"





Antwort 3.)
"Sehr geehrte Frau S*,

Ihre Anfrage bzgl. Ernährung von Chinchilla wurde an mich weitergeleitet. Teilen Sie mir doch bitte Ihre Adresse mit, damit ich Ihnen entsprechende Literatur zu diesem Thema zuschicken kann.

Mit freundlichem Gruss
Dr. *** "


Sie hatte mir Literatur zugeschickt, die übrigens kritisch gegenüber Pellets ist. Allerdings wird, meine ich, von Frischfutter abgeraten. Ich muss es mir nochmal durchlesen. Ist schon eine Weile her.


Antwort 4.)
"Sehr geehrte Frau ***,

es gibt bezüglich der richtigen Ernährung von Chinchillas so viele unterschiedliche Ansichten wie es Halter gibt.

Man kann nicht generell sagen, daß die Fütterung von Chinchillapellets unbedingt notwendig ist. Wichtig ist, daß die Zusammensetzung des Futters ( Vitamine, Mineralstoffe, etc.) für die Chinchillas optimiert ist. Um Ihnen dazu genaueres sagen zu können, bräuchten wir eine genaue Auflistung der einzelnen Futtermittel und deren Mengenangaben. Dann könnten wir eine ausführliche Fütterungsberatung durchführen ( Kosten etwa 20 €).

Wir und viele der Halter unserer Praxis füttern den Chinchillas eine Mischung aus Kräutern, Pellets und Sämereien. Genaueres hierzu können Sie auch in dem Buch "Haltung und Pflege von Heimtieren -Chinchillas" von Guido Schweigart, ISBN: 978-3-938517-02-4 nachlesen ( http://www.vetmedverlag.de )

Mit freundlichen Grüßen

*** ***
prakt. Tierärztin"







5.) Antwort

"Sehr geehrte Frau S***,
Gerne beantworte ich alle Ihre Fragen zu Chinchillas und deren Ernährung. Da diese auch Zeit beanspruchen, bitte ich Sie mit meinen Helferinnen einen Telefontermin zu vereinbaren. Ich bitte Sie um Ihr Vrständnis, dass telefonische Beratung kostenpflichtig ist. 15 Minuten kosten 22€.

MfG *** ***"





6.) Antwort
"Werte Frau S***!
Sie machen das perfekt, es ist nichts hinzuzufügen. Pellets brauchen Sie keine!!
Lg Dr. ***"

Hier geht's im übrigen um eine Tierärztin, die sich viel mit Ernährung von Haustieren beschäftigt und unter Anderem auch ein Buch über artgerechte Ernährung und Fertigfutter geschrieben hat.





7.) Antwort
"Sehr geehrte Frau S***,

Chinchillas sind an sehr karge Verhältnisse angepasst. Meiner Meinung nach brauchen Chinchilla Heu. Sie brauchen weder Frischfutter, Obst, Gemüse noch Spezialkraftufutter oder Körner. Es gibt einige Pellets im Handel, die gepresstem heu sehr nah kommen. Auch diese sind für Chinchillas geeignet. Leider kann ich hier kein Pauschalurteil über Pellets abgeben, da verschiedene im Umlauf sind.

Schöne Grüße

*** ***"

Dieser spricht zwar von Pellets, aber wohl eher von Heupellets, also so Cobs. Die Antwort find ich echt krass. Heu besteht nur aus Stengeln, hat kaum Nährwert und dazu noch einen extrem hohen Rohfasergehalt, der dafür sorgt das andere Nährstoffe nicht verwertet/aufgenommen werden können.
Eine Mangelernährung ist vorprogrammiert *nein*

_________________
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Ist auch der Vater einer Krankheit unbekannt, die Mutter ist immer die Ernährung.
-Chinesisches Sprichwort-


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 Betreff des Beitrags: Re: Das antworten Tierärzte bzgl. naturnaher Ernährung
BeitragVerfasst: 29.07.2011, 20:06 
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Registriert: 11.01.2009, 11:46
Beiträge: 6114
So, ich hab nun meinerseits auch an die 15/20 TÄ wegen Chinernährung angeschrieben und zwar stand in der Mail folgendes drin:

Zitat:
Sehr geehrtes Tierpraxis-Team,

ich würde gerne Ihre Meinung zur artgerechten Chinchillaernährung hören. Falls bei der Beratung Gebühren fallen sollten, bitte ich Sie hiermit, mich im Voraus darüber zu unterrichten und auch über die Höhe.

Ich halte 17 Chinchillas im Alter zwischen 4 Monaten und 9 Jahren.

Die Tiere werden folgenermaßen ernährt:

- eine Mischung aus getrockneten Kräutern, Blättern, Blüten, Wurzeln, Rinde, Zweigen
- frisches Grünfutter (Zweige, Kräuter, Gras, Blüten)
- Heu und Stroh
- frisches Obst und Gemüse
- als Kraftfutter gibt es Sämereien und eine Mischung aus getrocknetem Gemüse

Fertigfutter jeder Art wie Pellets, Knabberstangen oder Mischfutter gibt es hier nicht.
Bis auf das Kraftfutter gibt es von allen aufgezählten Futtermitteln täglich alles soviel die Tiere möchten. Das Kraftfutter wird an die Bedürfnisse jeder Gruppe angepasst d.h. z.B. Tiere im Wachstum bekommen mehr Kraftfutter als Tiere, die zu Übergewicht neigen.

Viele meiner Tiere sind Notfallchinchillas, die aus schlechter Haltung stammen und auch welche, die krank waren/sind. Keines dieser Nasen hat wegen meiner Fütterung Verdauungsprobleme bekommen - Durchfall oder Aufgasung hatten wir hier bisher noch nicht.

Meine Art der Fütterung entstand nachdem ich mich gründlich über die Ernährung von Wildchinchillas erkundigt habe. In freier Wildbahn fressen Chinchillas verschiedene Gräser; Kräuter; Blüten, Rinde, Blätter, Wurzeln und Früchte verschiedener Sträucher sowie das Fruchtfleisch und Früchte einiger Sukkulenten (wasserspeichernder Pflanzen) und letztenendes einen kleinen Teil Sämereien dieser Pflanzen.

Auf diese Erkenntnisse habe ich versucht die Ernährung meiner Tiere anzugleichen.

Nun wird diese Art der Ernährung insbesondere der hohe Anteil an Frischfutter und die fehlenden Pellets (Chinchillapellets, die von Haltern insbesondere von Züchtern oft als Hauptfutter neben Heu gereicht werden und aus eißweißreichen Hülsenfrüchtlern wie Luzerne und Soja und kohlenhydratreichem Getreide(-nebenprodukten) sowie anderen pflanzlichen Nebenerzeugnissen bestehen und mit synthetischen Vitaminen versehen sind) von vielen Haltern kritisiert und ich deswegen angegriffen – auch andere Halter, die sehr ähnlich ihre Tiere ernähren.

Ich persönlich halte aufgrund meiner Recherchen aber nichts von Fertigfutter wie Pellets und halte auch das oft verteufelte Frischfutter für einen sehr wichtigen Bestandteil der Kleinsäugerernährung, nicht nur weil dieses in der Natur verspeist wird, sondern auch weil es wichtige Nährstoffe und v.a. Wasser bietet, welches diversen Krankheiten vorbeugen kann wie z.B. Nieren- und Harnsteinen. Auch bei säugenden Muttertieren unterstützt Frischfutter die Milchbildung. Ich persönlich kann bezüglich Frischfutter keine Nachteile für Chinchillas erkennen.

Daher würde ich sehr gerne von Ihnen hören, welche Fütterung Sie empfehlen, was sie von Frischfutter halten und ob Chinchillapellets unbedingt notwendig für eine gesundere Chinchillaernährung sind und falls ja weshalb.

Ich freue mich auf ein Feedback von Ihnen und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.

Viele Grüße,

Aleksandra J.


Bisher bekam ich eine Antwort von nur wenigen Leuten.

1)
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

können Sie uns bitte Ihre postalische Adresse zukommen lassen (gerne wieder per E-Mail),
damit wir Ihnen Literatur zur Chinchillafütterung schicken können?

Mit freundlichen Grüßen
i.A. xxx

Da Lea dieselbe Literatur schon bekommen hat, brauch ich sie nicht, die Literatur ist recht gut und steht auch nicht drin, dass Chins unbedingt Pellets benötigen.


2)
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

da Sie sich mit Ihrer mail an die Chirurgische Tierklinik gewandt haben, die kein Spezialist für Ernährung ist, möchte ich Sie bitten mit dem Instritrut für Tierernährung Kontakt aufzunehmen. Dieses Institut wird Ihre Fragen ausführlischst beantworten können. Ich persönlich bevorzuge es ein Röntgenbild des Kopfes anzufertigen, um zu sehen, wie die Knochenstruktur ist. Von einem Tier mit veränderten Zähnen kann man nicht erwarten Heu zu fressen, da muss man auf Alternativen ausweichen. Nach dem Röntgen kann ich auf die Ernährung detraillierter eingehen. Alternativ hier eine Internetseite:

http://www.ernaehrung.vetmed.uni-muench ... index.html
http://www.diebrain.de/ch-futter.html

Mit freundlichen Grüßen

xxx

Ich hab nun den Bereich zur Tierdiätetik der Hochschule angeschrieben.


3)
Zitat:
Werte Frau J.!
Sie machen das super mit der Ernährung.Dem kann ich nichts hinzufügen!
Lg xxx



4)
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

es gibt bezüglich der richtigen Ernährung von Chinchillas so viele
unterschiedliche Ansichten wie es Halter gibt.

Man kann nicht generell sagen, daß die Fütterung von Chinchillapellets
unbedingt notwendig ist. Wichtig ist, daß die Zusammensetzung des Futters
( Vitamine, Mineralstoffe, etc.) für die Chinchillas optimiert ist. Um Ihnen
dazu genaueres sagen zu können, bräuchten wir eine genaue Auflistung der
einzelnen Futtermittel und deren Mengenangaben. Dann könnten wir eine
ausführliche Fütterungsberatung durchführen ( Kosten etwa 20-30 €).

Wir und viele der Halter unserer Praxis füttern den Chinchillas eine
Mischung aus Kräutern, Pellets und Sämereien. Genaueres hierzu können Sie
auch in dem Buch "Haltung und Pflege von Heimtieren -Chinchillas" von Guido
Schweigart, ISBN: 978-3-938517-02-4 nachlesen ( www.vetmedverlag.de )

Mit freundlichen Grüßen
xxx



5)
Zitat:
Sehr geehrte Frau Jakubiak,

grundsätzlich wird bei Chinchillas - wie auch bei anderen Nagetieren und Kaninchen - empfohlen, hochwertiges Heu als Hauptnahrungsquelle anzubieten. Zusätzlich sollte täglich Trockenfutter gefüttert werden - am besten in Form von Chinchillapellets. Diese sind im Energie- und Nährstoffgehalt optimal an die Bedürfnisse von in Gefangenschaft lebenden Chinchillas angepasst. Auf keinen Fall sollten "Mischfutter" oder sog. "Nagerfutter" angeboten werden, da diese in der Regel zu gehaltvoll für Chinchillas sind (zu hoher Protein- und Kohlenhydratanteil). Mehrmals wöchentlich sollten dazu getrocknete Kräuter gegeben werden. Frischfutter sollte nicht täglich gefüttert und auch nur in kleinen Portionen angeboten werden. Gut geeignet sind Gemüse wie Karotten oder Kräuter wie Löwenzahn und Kamille. Auf gar keinen Fall sollten Kohlsorten gefüttert werden, da diese stark blähen und die Verdauung der Chinchillas massiv stören können. Wichtig ist zudem bei einem Futterwechsel, die Fütterung nicht abrupt umzustellen, sondern immer nur ein bisschen des neuen Futters zuzugeben und die Fütterung so allmählich umzustellen. Andernfalls kann es zu schwerwiegenden Dysbakterien im Magen-Darm-Trakt kommen.

Der von Ihnen angewendete Futterplan deckt die Bedürfnisse Ihrer Schützlinge bereits sehr gut ab. Gegebenfalls könnten Sie jedoch die von Ihnen hergestellte Kraftfuttermischung - zumindest zum Teil - zugunsten von Chinchillapellets ersetzen. Diese haben nämlich eine genau definierte und - wie bereits gesagt - speziell auf die Bedürfnisse von Chinchillas abgestimmte Zusammensetzung und sind in den Mengenverhältnissen Ihrer Inhaltsstoffe stets konstant. Bei selbst hergestellten Mischungen (auch bei sehr guten) können gerade die Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen zum Teil sehr stark variieren, sodass gegebenfalls ein Mangel auftreten kann.

Wichtig bei Frischfutter ist, dieses vor der Fütterung gründlich zu waschen und natürlich, nur ungiftige bzw. nicht mit Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln behandelte Pflanzen zu verwenden.

Ansonsten ist an Ihrer Fütterung, so wie Sie sie durchführen, nichts zu bemängeln.

Wir hoffen, dass wir Ihnen damit weiterhelfen konnten und stehen für weitere Fragen gerne jederzeit zur Verfügung.

Viel Spaß und Freude noch mit Ihren 17 Schützlingen!

Mit freundlichen Grüßen
xxx



6)
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

Gemäss Ihren Angaben füttern sie Ihre Chinchillas sehr abwechslungsreich und haben damit auch gute Erfahrung. Wenn Sie keine Probleme haben, würde ich nichts ändern!

Die Industrie verkauft sehr gerne Fertigfutter und propagiert das natürlich dementsprechend. Für gewisse Leute ist es ja gut, wenn vorgefertigte Futter angeboten werden, die den Aufwand verringern und eine adäquate Ernährung erlauben. Sonst wären sie überfordert oder füttern ihre Tiere nicht richtig.

Betreffs Fütterung gibt es immer verschiedene Meinungen und jeder behauptet, das Richtige zu machen.

Also nochmals, nichts ändern, wenn keine Probleme vorhanden sind!


Mit freundlichen Grüssen
xxx


7.
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,
die von Ihnen beschriebene Chinchillafütterung erscheint ausgewogen. Es gibt keinen zwingenden Grund zur Fütterung von Pellets. Frischfutter als Bestandteil der Futterration ist in Ordnung. Probleme mit Frischfutter treten überwiegend auf, wenn die Tiere nicht daran gewöhnt sind.
Soweit ersichtlich können Sie weiterfüttern wie bisher.

MfG
xxx


8.
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

ich habe mich gerade auf Ihrer Website ein wenig umgeschaut und bin begeistert.

Was Ihre Frage zur Fütterung angeht, so ist die Antwort ganz einfach: wenn die Tiere langfristig gesund sind, so ist die Fütterung richtig. Lassen Sie sich nichts anderes erzählen!

Der Grund, warum Fertigfutter so beliebt ist, ist die doch recht aufwendige Zusammenstellung der Futterrationen. Wie Sie selbst wissen, können durch fehlerhafte Fütterung sehr schnell Verdauungsprobleme oder langfristig Zahnfehlstellungen durch unzureichenden Abrieb auftreten.
Leider machen sich manche Leute nicht die Mühe, sich von Anfang an derart intensiv mit der Fütterung auseinanderzusetzen.
Und da die Zoohandlungen ja auch Geld verdienen wollen, wird dort natürlich das Fertigfutter empfohlen. Die "Experten" in den Zoohandlungen haben also Interesse daran, selbst zusammengestelltes Futter zu verteufeln.
Beim "barfen" von Hunden gibt es übrigens ganz ähnliche Diskussionen.

Ich empfehle Anfängern ehrlich gesagt auch meist, erstmal Fertigfutter zu verwenden, denn es verursacht in der Regel weniger gesundheitliche Probleme als eine schlecht selbst zusammengestellte Futteration. Da siegt dann leider der Pragmatismus. Wenn mir das Tier vorgestellt wird, wurde es ja schon angeschafft und es dauert eine Weile, bis die stolzen Neubesitzer sich entsprechend eingearbeitet haben.

Eine ausgewogene eigene Zusammenstellung des Futters, wie Sie sie machen, ist aber sicher von Vorteil. Meiner Erfahrung nach werden die meisten Leute mit der Zeit etwas mutiger und fangen an, die Pelletfütterung mehr und mehr zu ergänzen bzw. zu ersetzen.


Ich hoffe, Ihre Fragen damit beantwortet zu haben.


Mit freundlichen Grüßen

xxx



9.
Zitat:
Sg Frau J.,

wenn die Tiere keine Mangelerscheinungen zeigen, ist gegen Ihrer Fütterung nichts einzuwenden.

MfG

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Es grüßt Kaktus mit den geliebten Plüschbällchen
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Tierquälerei beginnt schon bei der Missachtung der natürlichen Bedürfnisse von Tieren.
Prof. Dr. Helmut Pechlaner

meine Seiten: www.chinchilla-scientia.de und www.chinchillaschutzforum.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Das antworten Tierärzte bzgl. naturnaher Ernährung
BeitragVerfasst: 29.07.2011, 21:23 
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Registriert: 28.04.2008, 19:26
Beiträge: 2255
*daumenhoch* Top. Interessant die Meinungen der Ärzte zu lesen.

Aber wo sind den die viiieelllen TÄ´s, welche in anderen div. Foren so gern aufgeführt werden? Welche das Frischfutter verteufeln? Welche Pellets so heilig sehen?

Gebs zu, du hast nur die inkompetent Tierärzte angeschrieben :twisted: oder gar die Antworten selbst verfasst...

_________________
LG Janet

Man trägt für so lange Zeit eine Maske, dass man vergisst, wer man darunter eigentlich ist ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Das antworten Tierärzte bzgl. naturnaher Ernährung
BeitragVerfasst: 31.07.2011, 15:58 
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Registriert: 11.01.2009, 11:46
Beiträge: 6114
Hast Recht nettl ;)

10)
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

abwechslungsreiches Futter ist grundsätzlich gut, es sollten viele abrasive Bestandteile enthalten sein um eine physiologische Abnutzung der Zähne zu gewährleisten. Heu ist dazu besonders zu empfehlen, jedoch ist auch Grünfutter grundsätzlich der Abnutzung dienlich. Auf die Mischung kommt es letztlich an. Pellets dahingegen bedeutet „vorgekautes“ Futter in unüblicher Form, so dass Heu und Grünfutter der Vorzug zu geben ist.


Mit freundlichem Gruß

xxx

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 Betreff des Beitrags: Re: Das antworten Tierärzte bzgl. naturnaher Ernährung
BeitragVerfasst: 01.08.2011, 10:18 
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Registriert: 11.01.2009, 11:46
Beiträge: 6114
11) eine Vet Med Uni
Zitat:
Sehr geehrter Frau J.,

ich persönlich halte ihre Fütterung für vorbildlich. Es ist durchdacht und das seltene Auftreten von Verdauungsstörungen gibt ihnen recht ;-) Sicher sollte man etwas vorsichtig mit Frischfutter vorallem in der Gewöhnungsphase sein, aber Heu und Frischfutter ist deutlich sinnvoller für den Zahnabrieb als Pellets. Mischfuttermittel halte ich eh für schlecht, da die Chinchis sich ihr Lieblingszeug raussuchen und es häufig zu Mangelerscheinungen kommt.

Wichtig ist es die Tiere langsam an Frischfutter zu gewöhnen und trotzallem Heu, Kräuter und ähnliches ganz oben auf der Liste zu haben. Mit Obst wäre ich auch sparsam - süße Sachen machen satt und vermindern die Heuaufnhame und fördern Hefen und Obstipationen. Wichtig ist das die Zähne gut abgerieben werden, es nicht zu Verstopfungen kommt und das kein Calciummangel auftritt. Das erkennt man beim Chinchilla ganz gut an den Schneidezähnen - entfärben sich diese ist das ein Hinweis für einen Calciummangel- oder auch Krampfanfälle sind ein Hinweis für einen Calciummangel. Bei ihrere ausgewogenen Ernährung sollte das nicht passieren, den vieles enthält ja ausreichend Calcium (z.B. Sämereien und Löwenzahn....). Wiederum sollte man davon aber nicht zuviel geben. Das ist der Grund warum Mischfutter sehr schlecht sind. Die Chinchis sortieren da die calciumhaltigen Pellets aus und bekommen Probleme. Besonders gilt das für laktierende Tiere und Tiere im Wachstum.

Es gilt ja wer heilt hat recht, in ihrem Fall wer gesunde Tiere hat hat Recht ;-)

Liebe Grüße
xxx



12)
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

wir empfehlen die Fütterung entsprechend der Fortbildung von Frau Dr, Glöckner, incl der Pelletfütterung, dabei ist der hohe Rohfasergehalt (Heu) wichtig um Fellbeissen und Fellverschlucken zu vermeiden. Ausserdem ist Ca-Bedarf zu beachten, ein Mangel ist an der Entfärbung der Schneidezähne sichtbar.

Aus meinen Fortbildungsunterlagen:

"Chinchillas:

Fütterung:

hochwertiges Heu als Grundnahrungsmittel, jedoch zusätzl. täglich Trockenfutter, Chinchillapellets notwendig

kein „Nagerfutter“ für mehrere Tierarten, da zu hoher KH- und Proteinanteil und gleichz. geringer Mineralsuppl.

zusätzl. mehrmals wöchentl. getrocknete Kräuter, auch getrocknete Blüten oder etwas Trockengemüse mgl.

nur gelegentl Leckerbissen wie getrocknete Hagebutten, Rosinen oder getrocknete Apfelscheiben in kl. Mengen

Frischfutter wie Gemüse (Karotten), Kräuter (Löwenzahn, Kamille) nicht täglich und nur in kl. Mengen

zur Beschäftigung als Nahrungsergänzung ungespritzte Obstbaum-, Weiden- Haselnusszweige."


Viel geforscht und Chinchillas gehalten hat auch Kollege Schweighardt, evt dort nachfragen.

Mit freundlichen Grüßen
xxx



13)
Zitat:
Sehr geehrte Frau J.,

gerne helfen wir Ihnen mit Ihrer Anfrage weiter, hierfür werden keine Kosten erhoben.

Die richtige Fütterung kleiner Heimtiere ist von großer Bedeutung. Bei keinen anderen Haustierarten werden so viele Fehler gemacht, wie bei unseren "Exoten".
Im Weiteren wird ausschließlich auf die Ernährung eingegangen und nicht auf Haltungsproblematiken etc.

Für Chinchillas als reine Pflanzenfresser und Haltung in unseren Breitengraden ist Folgendes zu empfehlen:

Die Basis für eine gute Chinchillaernährung sind Rohfasern, sprich Heu. Heu guter Qualität MUSS IMMER zur Verfügung stehen. Dies wird häufig versucht mit Pellets aus dem Handel zu ersetzten. Unsere Erfahrung zeigt, dass diese häufig nicht einen ausreichenden Rohfasergehalt und gleichzeitig einen zu hohen Fett-und Kohlenhydratgehalt aufweisen. Verdauungsprobleme sind die Folge und häufig Grund zur Vorstellung.

Leckerchen (mehrmals wöchentlich): getrocknete Kräuter, Äste (z.B. Weide), getrocknete Blüten

Grünfutter (gelegentlich): Gemüse, Kräuter (z.B. Löwenzahn), Salate

Pelletiertes Trockenfutter (abends): z.B. bei laktierenden Chinchillas, oder zum "päppeln". Nicht zwingend notwenig

Alle Futterumstellungen müssen langsam und Schrittweise erfolgen, da die Chinchillas eine ausgesprochen empfindliche Darmflora aufweisen.

Zusammenfassend: Ihre beschriebene Ernährung erscheint sehr ausgewogen und abwechslungsreich. Mengen und Häufigkeiten der einzelnen Fütterungsbestandteile sind jedoch nicht aufgelistet, so kann ich abschließend Ihre Fütterung nicht vollständig bewerten. Jedoch finde ich es sehr empfehlenswert, sich an der Herkunft der Chinchillas zu orientieren und halte dies für den richtigen Ansatzpunkt.
Züchter entscheiden sich häufig aufgrund des damit verbundenen Arbeitsaufkommen für die pelletierte Fütterung. Dies muss von Fall zu Fall unterschieden werden, da Pellets häufig in ihrer Zusammensatzung variieren. Zusätzlich entfällt das psychologisch wichtige "Knabbern" von z.B. Ästen, Karotten etc. und ist aus tierschutzrechtlicher Sicht sicherlich zu hinterfragen.

Ich hoffe mit dieser Antwort Ihnen weitergeholfen zu haben.
Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
xxx

_________________
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Prof. Dr. Helmut Pechlaner

meine Seiten: www.chinchilla-scientia.de und www.chinchillaschutzforum.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Das antworten Tierärzte bzgl. naturnaher Ernährung
BeitragVerfasst: 02.08.2011, 20:22 
Kaktus hat geschrieben:
Die Industrie verkauft sehr gerne Fertigfutter und propagiert das natürlich dementsprechend. Für gewisse Leute ist es ja gut, wenn vorgefertigte Futter angeboten werden, die den Aufwand verringern und eine adäquate Ernährung erlauben. Sonst wären sie überfordert oder füttern ihre Tiere nicht richtig.

Bin grad fast vom Stuhl gefallen, so ein Spassvogel. *haha*
Aber er oder sie hat leider recht, dass sehr viele Leute überfordert/unfähig sind ihre Tiere artgerecht zu ernähren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das antworten Tierärzte bzgl. naturnaher Ernährung
BeitragVerfasst: 02.08.2011, 22:42 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
Wohnort: Hessen
Ja ... aber sie sind doch nur überfordert, ihre Tiere artgerecht zu ernähren, weil sie weder bereit sind, Fehler zu machen, noch bereit sind, zu beobachten!
Hirn bleibt eh besser ausgeschaltet, das spart Energie ... ist gut gegen die Klimaerwärmung ...

_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka


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