Hi!
Da andernorts die Foren von CC und Pelletkügelchen-Brei-Mammis kaputt geschrieben worden sind und CC/Pelletbrei und -kügelchen bei jeder Gelegenheit sinnfrei empfohlen und in das Tier appliziert werden, hier mal ein kritischer, murxistischer Beitrag zu CC und Co:
Zitat:
Ich persönlich halte gar nix von RodiCare, Critical Care und wie sie auch immer heißen mögen - es mag sein, daß RodiCare eine bessere Zusammensetzung wie Critical Care hat - zum Päppeln eignet es sich jedoch genausowenig wie Critical Care.
Die Wirkung dieser Breie lassen sich auf den Fakt zurückführen, daß Nahrung mit entsprechend zerkleinerten Fasern länger braucht, um durch den Darm transportiert zu werden. Dadurch hat der Darm vereinfacht gesagt mehr Zeit, Nährstoffe aus den Nahrungsbrei aufzunehmen - der Nachteil jedoch ist in jedem Fall, daß auf die Art und Weise Fehlgärungen gefördert werden! Der Nahrungsbrei hat nämlich durch die verlangsamte Darmpassage nun auch mehr Zeit zum gammeln!
Zudem stellen die meisten Breie eine eklatante Nahrungsumstellung da, was beim kranken Tier zu einer zusätzlichen Belastung der Ausscheidungsorgane und des Verdauungstraktes führt - und genau dies ist zu verhindern!
Noch ein Aspekt möchte ich hier mit einbringen - es kann nicht Sinn und Zweck eines Päppelbreies sein, ein Tier nur noch damit zu ernähren! Dies ist nicht artgerecht für Stopfdarmtiere. Hier muß einfach geschaut werden, ob das Tier überhaupt noch eine Chance hat, irgendwann wieder ohne Päppelbrei auszukommen und wieviel Lebensqualität tatsächlich noch unter der Päppelbreigabe bleibt. Spätestens, wenn ein Tier mit Zwang nur noch mit Päppelbreien versorgt wird und kein Ende von diesem Zustand absehbar ist, kann davon ausgegangen werden, daß die Lebensqualität nicht mehr vorhanden ist und damit die ganze Päppelei einfach nur noch Leiden verursacht ...
Wenn ein Päppelbrei notwendig wird, ist es günstiger wie jeder gekaufte Päppelbrei, sich selbst einen herzustellen. Man nehme das Futter, was man die letzten Monate verfüttert hat, entferne alle problematischen Bestandteile (für den Degu also meist Lauch, rote Beete und Luzerne), mische das Futter mit etwas Wasser und püriere das Futter.
Ist die Bakteriengesellschaft im Blinddarm gestört, kann Blinddarmkot von gesunden Kaninchen oder Kot von gesunden Meerschweinchen, gesunden Degus oder gesunden Chinchillas zugemixt werden. Nur wenn dieses nicht zu beschaffen ist, geht auch Naturjoghurt (möglichst aus dem Bioladen, aber es geht auch Naturjoghurt der Firma Emzett). BB ist Naturjoghurt nach meinen Erfahrungen in den letzten Monaten haushoch unterlegen, es kann Hefen fördern, was Naturjoghurt nicht macht. Eine übermäßige Vermehrung von Hefen belastet den Magen-Darm-Trakt zusätzlich.
Weiterhin können einige Kräuter als Appetitanreger zugemixt werden:
Thymian, Fenchel samt Kraut, Basilikum, Majoran, Dill, Koreander, Wermut (auch als alkoholfreie Tropfen), Oregano und ähnliche sind frisch im Päppelbrei echte Appetitanreger, die das Tier dazu veranlassen, wieder normal zu fressen.
Wird Energie gebraucht, kann über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen auch Haferflocken, Nüsse, Amaranth, Quinoah, Buchweizen und Hanfkörner gemahlen und in den Päppelbrei gemixt werden.
Als Rohfaserquelle geht entweder kleingeschnittenes Gras oder kleingerebeltes Heu, welches mit dem Mixer in den Päppelbrei gemixt wird.
Medikamtente, Supplemente etc, soweit sie sich nach Absprache mit dem TA mit den Bestandteilen des Päppelbreies vertragen, können zugemixt werden. Vitamine sollten niemals vorsorglich, sondern nur nach Absprache mit dem TA zugemixt werden, man kann hier mehr zerstören, wie künstliche Vitamine überhaupt in der Lage sind zu helfen! Selbst Vitamin C kann sich schädlich auswirken und ist, wenn man Frischkost im Päppelbrei verarbeitet, nicht nötig.
Ein solcher Päppelbrei ist je nach Zutaten im Kühlschrank für zwei bis zehn Stunden haltbar, er sollte beim Verfüttern immer Zimmertemperatur haben.
QuelleHier etwas explizit zu RodiCare:
Zitat:
Also wenn das Urteil so aussieht, brauchts doch noch mal ne kurze systematische Murxsche Analyse:
Deklaration: Vorbildlich, weil offene Volldeklaration
Sojabohnenschalen* 28 %:
Beschaffungskosten: billig, weil Abfall der Nahrungsindustrie und Nutztierfutterindustrie.
Energiegehalt: Gering.
Verdaulichkeit: Für mehrere Nagerarten (Zwergmäuse, Striemengrasmäuse) bedenklich, eventuell aufgrund der Pflanzenöstrogene sogar leicht giftig. Für Meerschweinchen vollverdaulich, für Ratten Balaststoff, also unverdaulich.
Beschreibung: die Sojabohnenschalen stammen von gentechnisch verändertem Soja, welches sich wiederum in diversen Fütterungstest schon nach kurzer Zeit als Blutschädigend, Leberschädigend und Nierenschädigend herausgestellt hat. Die Fütterungsexperimente haben bei mehreren Arten die gleiche Wirkung gezeigt. Selbst Monsantos Studien haben an Ratten blutbildschäden und Leberschäden nachgewiesen.
Bewertung: Schädlich.
Haferschälkleie 18.8 %:
Beschaffungskosten: Billig, da Abfall der Nahrungsmittelindustrie.
Energiegehalt: Gering.
Verdaulichkeit: Für Meerschweinchen vollverdaulich, für Ratten unverdaulicher Ballaststoff.
Beschreibung: Haferschälkleie ist reich an Mineralstoffen und Saponinen, es fördert die Verdauung.
Bewertung: Gesund.
Luzernegrünmehl 15,8 %:
Beschaffungskosten: Billig, da in großen Mengen zu Futterzwecken industriell angebaut.
Energiegehalt: Hoch.
Verdaulichkeit: Da aufgeschlossen voll verdaulich.
Beschreibung: Enthält einen Trypsinhemmer.
Bewertung: Schädlich für Tiere mit krankem Darm, gestörtem Stoffwechsel oder herabgesetzten Immunsystem.
Weizenkeime 14 %
Beschaffungskosten: Billig, da auf dem Weltmarkt ein nicht verkäuflicher Überschuß an Weizen existiert. Weizen wird in großen industriellen Anlagen mit wenig technischem Aufwand für Futtermittel gekeimt.
Energiegehalt: Hoch
Verdaulichkeit: Zu hoher Gehalt an Glutaminsäure im Protein, für alle Blatt-, Kräuter- und Grasfresser zu kohlenhydratreich, gut verdauliche Stärke.
Beschreibung: Zwar baut sich das Gluten bei der Keimung ab, allerdings wird die GLutaminsäure nur in neue Verbindungen eingebaut. Das Verhältnis von Glutaminsäure zu den anderen Aminosäuren nimmt zwar ab, allerdings nur relativ langsam. Die Weizenkeime kommen mit ca. 8 Tagen in den Handel, also in einem Stadium, wo sich Sproß und Wurzel gerade zeigt - erst nach 14 Tagen ist das Aminosäureverhältnis jedoch ausgewogen.
Die Weizenstärke ist aufgeschlossen sehr gut verdaulich, macht jedoch insbesondere bei Meerschweinchen und Kaninchen Probleme, wenn diese vorher schon ein Darmproblem und damit verstärktes Wachstum an Darmbakterien haben. Bei Stopfdarmtieren führen gemahlene Weizenkeime zu Fehlgärungen, die zu gefährlichen Koliken werden können.
Bewertung: Schädlich für Stopfdarmtiere, zweifelhafter Nutzen für andere Nager
Leinschrot 5 %
Beschaffungskosten: Nicht ganz so billig, wird direkt als Futter durch grobes Schroten in Schrotmühlen hergestellt.
Energiegehalt: Hoch.
Verdaulichkeit: gut verdaulich, enthält für Ratten einen hohen Ballaststoffanteil.
Beschreibung: Leinschrot enthält, je nach Haltbarmachung, einen hohen Anteil an Fetten, insbesondere ungesättigten Fettsäuren. Das Eiweiß hat eine hohe biologische Wertigkeit. Der Gehalt an cyanogenen Glycoside wird in den Schrotmühlen entfernt. Saponine bleiben.
Bewertung: Gesund, fördert Fellwachstum und Fellglanz, hemmt Ekzeme, Verdauungsfördernd bei Verstopfung. Bei Durchfall nicht geeignet.
Sojaproteinisolat 4 %
Beschaffungskosten: Billig, da in großen Mengen aus gentechnisch veränderten Soja hergestellt. Daß es genverändert ist, muß zumindest in Deutschland nicht kenntlich gemacht werden, da verarbeitet und unter 4% der Gesamtmasse.
Energiegehalt: Hoch.
Verdaulichkeit: Gut verdaulich, wahrscheinlich für Zwergmäuse problematisch bis giftig.
Beschreibung: Sojaproteinisolat wird aus amerikanischem Soja in China in großen Mengen gewonnen, es ist nicht auzuschließen, daß diese Zutat genau solches Sojaproteinisolat ist. Ähnlich wie Weizenlecitin aus China ist auch Sojaproteinisolat bedenklich, regelmäßig werden in Hundefutter und Katzenfutter mit solchen Zutaten giftige Beistoffe nachgewiesen, die bei Hunden und Katzen Nierenschäden verursachen und zum Tode führen. Zumindest Hunde- und Katzenfutter wird erst dann vom Markt zurückgezogen, wenn nachweislich mehrere Hunde und Katzen dran krepiert sind!
Natürlich kann auch hochwertiges Sojaproteinisolat aus biologischer Produktion zugesetzt sein - nur ist dieses sehr teuer, wie wahrscheinlich ist es, daß hier eine teure Zutat verwendet wurde und nicht das Billigste vom Billigen?
Bewertung: Da nicht die Herkunft vermerkt ist, muß es als bedenklich eingestuft werden.
Bierhefe, getrocknet 2,5 %:
Beschaffungskosten: Billig, da Abfallprodukt der Bier-, Wein- und Schnapsherstellung.
Energiegehalt: Mäßig hoch.
Verdaulichkeit: Hoch.
Beschreibung: Hefe gilt als gutes Supplement mit hohem Gehalt an Mineralstoffen, Vitamin B und Vitamin K - nur, warum wurde billige Bierhefe und keine teurere Futterhefe benutzt? Die Futterhefe ist leichter bekömmlich und es ist sichergestellt, daß sie keine Koliken verursacht. Das ist bei der Bierhefe nicht gewährleistet.
Bewertung: Bei gesundem Darm gesund.
Sojaöl 1,5 %:
Es steht nicht bei, ob kaltgepreßt oder vollraffiniert. Vollraffiniertes Sojaöl enthält keine ungesättigten Fettsäuren mehr und ist ungesund, kaltgepreßtes Sojaöl hat ein sehr gutes Verhältnis von ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren. Kaltgepreßtes Sojaöl ist teuer, volldurchraffiniertes billig, weil aus Verwertung von nicht verkäuflichem Soja. Da beides gleich Wahrscheinlich ist, ist eine Bewertung dieser Zutat nicht möglich.
Pfefferminzblätter 1 %, Kümmelfrüchte 1 %, Bockshornkleesamen 0,5 %, Süßholzwurzel 0,5 %, Kurkumawurzel 0,5 %, Kalmuswurzel 0,5 %, Fenchelsamen 0,5 %, Kamillenblüten 0,5 %:
Beschaffungskosten: teuer.
Energiegehalt: Niedrig.
Verdaulichkeit: Hoch.
Beschreibung: Da vermutlich billigere Kräuter aus osteuropäischem und russischem Anbau benutzt wurde, ist der Wirkstoffgehalt fast Null und die Schadstoffbelastung hoch. In der geringen Menge können sie kaum wirken. Vermutlich sind die Kräuter nur zum Aufpeppen der Deklaration und als Geschmacksstoff drin.
Bewertung: Wenn aus russischem oder osteuropäischem Anbau, dann ungesund, wenn aus Anbau für Apotheken verdauungsfördernd und appetitanregend.
Natriumchlorid 0,5 %:
Beschaffungskosten: Niedrig.
Energiegehalt: 0
Verdaulichkeit: Hoch.
Beschreibung: Wichtiges Elektrolyt bei Durchfallerkrankungen. Bei Verstopfung und genügender anderweitiger Kochsalzzufuhr ungesund.
Bewertung: Mit Leinsaat zusammen eine zweifelhafte Kombination
Calciumcarbonat 0,4 %
Gleicht den hohen Phosphorgehalt aus den Weizenkeimlingen aus, ist also bedingt sinnvoll. Besteht eh schon durch Fehlernährung ein Calciumüberschuß oder es ist zuwenig Mangan in der täglichen Futtergesamtzufuhr, ist das Calciumcarbonat schädlich ...
Fazit: Billig geht auch hier vor Gesundheit, eine Menge Zutaten sind gesundheitlich bedenklich. Der Wert von Rodicare ist nicht sinnvoll und zweifelhaft. Kurzum - genau wie Critical Care ein Mittel, was die Tierheit nicht braucht.
CC und Rodipet können eine gesundheitsstützende Wirkung bei kranken, hauptsächlich pelletgefütterten Tieren haben.
QuelleAm bedenklichsten finde ich Dental-Aid Herbi. Es scheint in anderen Foren Breifälle zu geben, die dauerhaft auf dem Zeug leben müssen. Man schaue sich mal die Zusammensetzung an -
Rohprotein 20,10%, Rohfett 4,60%, Rohfaser 8,70%, Rohasche 5,90%. Da kommt beim kritischen, informierten Halter der leise Verdacht auf, dass die bejubelten Erfolge/Gewichtszunahmen eventuell teuer erkauft werden... Und damit meine ich nicht nur die Zahnsanierung alle 3-4 Wochen...
Aktuell haben wir hier einen Foren-Breifall par excellence... Nur nicht mit mir. Nach all den Erfahrungen anderer mit Brei- und Pelletkügelchen habe ich beschlossen dies diesem Tier nicht anzutun und mich an Schweigart zu halten:
Zitat:
...Die ständige Ernährung mit immer gleich aussehenden und gleich schmeckenden Pellets wird auf die Dauer langweilig und steigert, vor allem im Krankheitsfall, nicht gerade die Freßlust. Besonders bei den recht häufigen Erkrankungen der Maulhöhle ist es wichtig, daß die Tiere auch weichere Futterbestandteile aufnehmen können, an die sie breits gewöhnt sind...
Chinchilla - Heimtier und Patient
Wie bereits
hier erwähnt, gibst bei uns eine andere Auslegung von Konstanz und Kontinuität. Und so gibt es für das Tier (und seine Gruppe) eben alles, was es über die Woche verteilt bekam, nun täglich auf einmal in den Napf. Restriktiv. Pellets (ja, die gibts hier ja noch), Sämereien, Getreideflocken, Kräuter... Das Tier hat nicht einen Milliliter Brei bekommen, bei einer schlechten Prognose und Erkrankung der Maulhöhle, mit dem Ergebis, dass es sein Gewicht hält und in der Akte bei den Nachfolgeuntersuchungen/-eingriffen "Tier ist super fit" vermerkt wurde. Nach den zwei unter Narkose erfolgten Eingriffen verlor es zwar jeweils zu Beginn der Erkrankung an Gewicht, was imo jedoch verstädlich und normal ist und dieser Gewichtsverlust nicht kopflos mit CC oder anderen Breien aufgeholt werden müsste, wie es bei den Brei-Mammis üblich ist.
Zum Sinn und Unsinn von CC-Brei unter dem Aspekt, dass damit Gewichtszulagen angestrebt werden, siehe nochmal
Futtermenge Zwangsernährung... Wer meint, dass von 10-15-20ml CC das Tier an Gewicht zulegt, ist selber doof...
B.