Erfahrungswerte zu den Beeren:
Unice frißt die Früchte ab und an, allerdings inzwischen nur noch reif, nicht mehr im grünen Stadium. Im grünen Stadium machen sie also offenbar Bauchgrimmen.
Aber auch die reifen Früchte sind nicht ganz ohne, wenn zuviel gefressen werden, gibts nen Flotten - hab ich bislang allerdings nur bei Kanin und Meerschwein beobachten können und immer nur bei Tieren, welche den Efeu vordem nicht kannten.
Inwieweit die reifen Früchte zusammen mit Pellets Probleme bereiten können, weiß ich bislang nicht ...
Also vorsichtshalber - Früchte akribisch entfernen, ist sicherer bis wir mehr wissen.
Ungefährlich für Chins sind die Blätter und die Zweige/Rinde und Haltewürzelchen an den Trieben. Die unterirdischen Wurzeln hab ich bislang noch gar nicht angeboten und kenne auch niemanden, der sie bislang angeboten hat.
Geschichtliches:
Efeu wurde schon seit den ersten Anfängen der Tierhaltung an Schaf, Ziege und Rind als Winterfutter verfüttert. Im Mittelalter galt der Efeu als sehr gutes Winterrauhfutter. Damit die Rinder sich nicht am Efeu vergifteten, wurde der Efeu überbrüht. Desgleichen wurde auch in strengen Wintern mit dem Efeu gemacht, wenn die Ziegen und Schafe fast nur mit Efeu gefüttert werden konnten, sie konnten ja dann nicht mehr auf Anderes ausweichen.
Das Überbrühen führt zu einer Entgiftung des Efeus, ohne den Nährwert selbst zu ändern.
Erst seit der Industrialisierung gilt Efeu als giftig ... davor galt er als gutes und bewährtes Winterfutter.
Quelle:
http://www.chinchillaschutzforum.com/t699-efeuVom Laub der Hedera als Viehfutter spricht CATO ausdrücklich, und was er sagt, wird durch neuzeitliche Nachrichten bestätigt. Karl KARSTOFER berichtet von einer Alpenreise um 1825: "Im Berner Oberland werden oft von Kindern ganze Ladungen von Epheublättern zur Fütterung der Schafe und Ziegen während des Winters gesammelt." Und BROCKMANN verweist 1936 neben der Verwendung der Mistel auf den selben Zusammenhang: "Auch der Efeu ist ein beliebter, aber eben nicht in Mengen vorkommender Notbehelf."
Quelle:
Machatschek, M. (2002): Laubgeschichten. Gebrauchswissen einer alten Baumwirtschaft, Speise- und Futterlaubkultur. Böhlau Verlag, Wien.