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Gleiches hast du bei Kaninchen ... sie können sich auf Mangelsituationen einstellen und von Heu und sehr wenig Frischkost über mehrere Monate leben, ohne viel abzunehmen - das gilt sowohl für Deutsche Widder mit einem Gewicht über 6kg als auch für Farbzwerge mit einem Gewicht unter 800g ...
Nennen wir doch das Kind gleich beim Namen. Die Kaninchen können vermutlich - ebenso wie Degus - ihre Stoffwechselrate senken, wenn energiereiches Futter knapp ist. Das geht aber auf Kosten von Wachstum, Fortpflanzung und anderem energiezehrenden "Luxus".
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Der Ausnutzungsgrad des Futters kann also beim Kaninchen alleine über körpereigene Sparmaßnahmen so optimiert werden, daß Kaninchen eigentlich von Kot, Blinddarmkot und ernorm wenig Pflanzenmaterial prima auskommen können. Diese Besonderheit wurde bisher noch von keiner wissenschaftlichen Studie berücksichtigt!
Jein, es gibt durchaus Studien, die das Thema anschneiden. Gerade das Phänomen mit dem Fressen des harten Kots ist stark damit verbunden, denn dieser wird bekanntlich nur bei sehr schlechtem Futter gefressen und kommt daher häufig in der Natur vor, wo hochwertiges Futter im Sinne von energiehaltigem Futter knapp und selten ist, dass die Tiere durchaus Durststrecken durchleiden müssen, in denen sie mit sehr kargem Futter auskommen müssen. Das findet man sehr wohl in wissenschaftlichen Arbeiten, aber explizite Versuche, die dieses Phänomen untersuchen sind mir natürlich auch keine bekannt (was aber nicht heissen muss, dass es wirklich keine gibt... das Forschungsgebiet der Kaninchen ist weit und die Möglichkeit, dass ein interessanter Artikel es nur in eine kleine, unbekannte Fachzeitschrift schafft ist sicher auch nicht gerade klein).
Und was die Chinchillas angeht, zumindest ansatzweise ist deren Ernährung in der Wildnis schon bekannt. Details wie man sie sonst bei anderen Wildtieren teils hat gibts zwar nicht so, aber es kommt auch noch erschwerend dazu, dass es ein paar Futterstudien über Chins gibt, die schwer erhältlich sind. Ich bin da gerade welchen auf der Spur, sie zu beschaffen ist aber nach wie vor das grösste Problem. Ich überlege mir daher tatsächlich ernsthaft ob ich deshalb nicht vielleicht Crossley kontaktieren könnte... er hatte sich ja sogar persönlich noch mit Jiménez unterhalten (vmtl. Briefwechsel) über die Ernährung wildlebender Chinchillas und einige spanische Quellen und deren Übersetzung.Statistik: Verfasst von davX — 24.02.2008, 16:09
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