was man doch dafür wissen muß, ist...
- wie hoch ist wirklich der Bedarf beim Meerschweinchen? Beim Menschen spricht man von 20mg/Tag Mindestration, Ernährungsempfehlung zwischen 30 und 100mg/Tag
, beim Meerschweinchen zwischen 10 und 30 mg/Tag... entweder sind die Daten falsch oder der Bedarf des Meerschweinchens extrem hoch. Außerdem - wie will man das überhaupt bestimmen? Vitamin C aus der Nahrung zu entfernen ist schon kritisch genug, die Bakterien im Blinddarmkot kann man ja nicht entfernen (bzw. dann stirbt das Tier an was anderem als Vitamin C-Mangel 
)...- wie viel Vitamin C braucht/enthält ein Bakterium
und wie viel davon kann das Meerschweinchen erreichen und verwerten?- warum haben Meerschweinchen keine GLO mehr? Wenn Blinddarmkot-Bakterien den Bedarf decken würden, bräuchten doch auch einige andere Tierarten kein selbst synthetisiertes Vitamin C, da finde ich es unwahrscheinlich dass dieser Schritt (das Ausschalten der GLO) bisher nur beim Meerschweinchen geschehen ist. Also muß es meiner Meinung nach eine andere Quelle geben, man sagt ja immer die Nahrung im natürlichen Verbreitungsgebiet sei so Vitamin C-reich - kannst du das bestätigen?
Statistik: Verfasst von Gast — 13.12.2007, 09:51
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Gut, nun wissen wir, daß Meerschweinchen selbst kein Vitamin C herstellen können - aber was ist mit den Bakterien im Blinddarmkot?
Sollten doch wohl ausreichen, oder nicht?
Also brauchen wir nur plastikabbauende Bakterien für den Blinddarm, und schon bekommen unsere Meerschweinchen auch ohne Pflanzen ihr Vitamin C ...
(Oder wir weisen nun nach, daß das Meerschweinchen ein Primat ist ...
)Statistik: Verfasst von Murx Pickwick — 12.12.2007, 17:43
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in Lias Vorstellungsthread wurde über die Vitamin C- Synthese beim Meerschweinchen diskutiert. Ich denke ich habe die gesuchte Quelle gefunden
.Zunächst bin ich auf ein Review zu Vitamin C in Säugetieren gestoßen:
Vitamin C. Biosynthesis, recycling and degradation in mammals.
Linster CL, Van Schaftingen E
FEBS J. 2007 Jan;274(1):1-22.
Dort fand ich einen Verweis auf dieses Paper:
Guinea pigs possess a highly mutated gene for L-gulono-gamma-lactone oxidase, the key enzyme for L-ascorbic acid biosynthesis missing in this species.
Nishikimi M, Kawai T, Yagi K.
J Biol Chem. 1992 Oct 25;267(30):21967-72.
Allgemeines zur Vitamin C- Biosynthese kann man übrigens auf dieser Seite hier nachlesen.
Ich hoffe ihr könnt die Paper herunterladen, es kann immer sein dass ich durch die Uni hier Zugang habe, Privatrechner aber nicht
.Um das Paper kurz zusammenzufassen: Das Fehlen des letzten Enzyms der Vitamin C-Biosynthese, GLO, wurde auf genetischer Ebene nachgewiesen. Die Autoren haben ein intaktes GLO-Gen aus Ratten verwendet und im Meerschweinchengenom nach ähnlichen Sequenzen "gesucht". Die entsprechende Region ist im Meerschweinchengenom auch noch vorhanden, enthält aber so viele Mutationen (Fehlende Intron/Exon-Schnittstellen, nicht-konservativer Aminosäureaustausch, mehrere Stop-Codons....), dass es auf keinen Fall mehr funktioniert. Die Zahl der Mutationen läßt darauf schließen, dass es seit Millionen von Jahren als "Überrest" noch im Genom ist und zufällig weitermutiert.
Das ist doch mal was handfesteres als Ernährungsstudien
.LG Camie
Statistik: Verfasst von Gast — 12.12.2007, 17:27
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