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1. Ich habe gestern auch Heilerde gekauft - die enzigste, die es gab, heisst Luvos - "Heilerde ultrafein, Pulver zum Einnehmen, traditionell angewendet als mild wirkendes Arzneimittel bei Sodbrennen". Ist es ähnlich wie die Heilerde, die hier empfohlen wurde, d.h. darf ich D+R das Pulver anbieten? (Die Beschreibung macht mich etwas stutzig.)
Die Luvo-Heilerde ist goldrichtig, damit kannst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
Die Chins haben ein wundervolles Staubbad (und mensch freut sich, vermehrt staubwischen zu dürfen ) und sie fressen diese Heilerde auch, um ihren Darm zu entgiften. Die Tonerden (außer Attapulgit und Sepiolith) bestehen mikroskopisch gesehen aus verschiedenen Schichten, zwischen denen diverse giftig wirkende Stoffe gebunden werden und dann mit der Tonerde zusammen ausgeschissen werden.
Du kannst auch andere Tonerden nehmen, wie beispielsweise Lavaerde (findest du im Internet zum Haarewaschen, muß aber natürlich ohne Zusätze und als Pulver sein), Ghassoul (Gesichtsmasken und Mittel gegen Sodbrennen) oder, wenn du unterwegs findest, auch Lehm (trocknen lassen, kleinstampfen ... fertig ist das Chinstaubbad )
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2. Sollte ich die Pellets jetzt nicht bewusst herunterfahren, wenn die Tiere auch die anderen Sachen bekommen? Werden sie sonst nicht zu gefräsig oder sogar übergewichtig? Im Moment gebe ich statt ein total volles Schälchen (ca 5cm Durchmesser) ein gestrichenes Schüsslechen Pellets. Es bleibt am Morgen auch nur ein bischen davon übrig und im Laufe des Tages wird davon noch etwas gegessen.
Grundsätzlich ist die Hauptnahrung der Chins Kräuter und Gräser ... und da die Beiden das noch nicht gewohnt sind, erstmal getrocknet, so viel sie wollen, frisch kannst du nach und nach anbieten. Du kannst im Grunde genommen dich quer durch die Shops kaufen, geeignet sind fast alle Kräuter, alle Gräser (meist findest du eh nur Bambus, Grünhafer oder Zitronengras, ansonsten sind noch Gräser im Wiesenheu drin), alle angebotenen Blätter und fast alle Blüten ... nur Kohl und Klee solltest du vorsichtshalber noch weglassen, wenn keine Pellets mehr gefressen werden, ist das früh genug, auch Kohl und Klee anzubieten. Wenn du genügend Kräuter, Gräser, Blätter und Blüten anbietest, wird auch dein Pelletjunkie ganz von allein weniger Pellets fressen ...
Alles an Kraftfutter zusammengenommen (also Pellets, Nüsse und Saaten) sollten nicht mehr wie zwei gehäufte Eßlöffel pro Chin im Winter sein, besser weniger. Im Sommer sollte es nur die Hälfte höchstens sein, zumindest, bis es sich eingepegelt hat.
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3. Das Schüsselchen mit Frischfutter ist am Morgen immer leer. Soll ich ruhig mehr Frischfutter geben? Wieviel? Ich habe auch Bedenken, dass die Tiere durch die Salatblätter zuviel Chemie einnehmen - anders bei einigen anderen Salatsorten habe ich in den Läden weder Endivie noch Chicoree in Bioqualität gesehen. Welche anderen Salat-/ Obstsorten darf ich anbieten? (Ich habe hier in dem Thread sogar Banane gelesen?!)
Vor Chemie im Salat brauchst du keine Angst zu haben, denn in den Pellets finden sich die zwanzig- bis hundertfache Menge an Chemie, wie für Salat für den menschlichen Genuß überhaupt zugelassen ist. Dazu kommt, daß die Schadstoffe, Pestizide etc in den Pellets zudem auch noch sehr gut vom Organismus aufnehmbar sind. Pellets bestehen nunmal aus Futtergetreiden und Futtersoja, welche deutlich stärker gespritzt und gedüngt werden, wie für den menschlichen Genuß (schließlich gehts hier nur um den Hektarertrag, da braucht keiner Angst davor zu haben, daß da mal jemand nachmißt, wieviel da wirklich an Pestiziden drin sind), Grünmehle (das sind oft das gemahlene Heu von Gräsern und Kräutern, welche an Straßengräben, auf Autobahnmittelstreifen etc geschnitten werden und dieses Heu wird zudem meist auch noch schonend heißluftgetrocknet, also Gras auf Tenne, Dieselmotor drunter und dann ordentlich mit den Abgasen einnebeln, bis das Zeug trocken ist), Antioxidantien, die es erst seit einigen Jahrzehnten auf der Erde gibt (Etoxiquin, BHA, BHT) oder Konservierungsstoffe (oft hochgiftige Kupferverbindungen) und vieles Leckere mehr ... dazu kommen immense Konzentrationen an Vitaminen, welche Chinchillas natürlicherweise gar nicht aufnehmen (Vitamin A, Vitamin D3).
Kurzum - nun weißt du, weshalb die Beiden über die Luvo Heilerde regelrecht herfallen werden und viel davon futtern werden ...
Abzuraten ist vom Gartensalat, gerade im Winter ... zu den Gartensalaten gehört Kopfsalat, Eisbergsalat, Bindesalate, wie Römersalat und Romana und Schnittsalate wie Lollo blondo und Lollo rosso. Wenn genügend Frischfutter in entsprechender Menge und sehr artenreich gefüttert wird (das wirst du sicherlich im Frühjahr geschafft haben ), können auch die Gartensalate mit aufgenommen werden, nur machen die mit der Hochzüchtung auf ertragreiches Wassergemüse ohne Bitterstoffe zunehmend diversen Haustieren Probleme - für die Umstellung also nicht unbedingt geeignet.
Spinat kann in seltenen Fällen blähen, ist also auch für die Umstellung nicht geeignet.
Ansonsten gehen eigentlich alle anderen Salate: Chicorree, Endivie, Rucola, Mangold, Portulak und Winterportulak, guter Heinrich und alle Ampferarten. Wenn der Kot normal aussieht, steigerst du einfach täglich und gibst das Doppelte, bis Frischfutter liegenbleibt, dann habt ihrs geschafft
An Frischfutter sehr wichtig, gerade für deinen Pelletjunkie, ist Basilikum, er wird von vielen Chins als erstes neben Apfel gefressen und sorgt dafür, daß die Schäden im Darm abheilen.
An Gemüse ist unproblematisch Artischocke (falls du da günstig an Reste rankommst), Gurken, Zucchini und Kürbis (wird allerdings von den meisten Chins boykottiert), Tomate, Mohrrübe, Pastinake, Wurzelpetersilie, Schwarzwurzel, Sellerie, Fenchel, Topinambur und frisches Korianderkraut.
Küchenkräuter sind eigentlich alle frisch geeignet, werden jedoch meist nur in sehr kleinen Mengen gefuttert.
An Obst besonders geeignet ist Wildobst, wie Eberesche, Hagebutte, Weißdorn und Schlehe, weiterhin eigentlich fast alles andere Obst, was man kaufen kann ... grundsätzlich, bei Obst solltest du dich erstmal auf das beschränken, wo du gut rankommst. Du kannst hier nach und nach erweitern und ausprobieren, wichtiger ist erstmal, daß sowohl getrocknete, als auch frische Kräuter gefuttert werden.
Bei mir kannt Lino gerade mal zwei Tage Frisches, bevor er zu mir kam, davor kannte er vermutlich nur Kuntibunti, Heu und Pellets - dennoch hatte er nach einer Woche eine ganze Basilikumpflanze am Tag gefuttert und fing relativ schnell an, Apfel in großen Mengen zu futtern (teilweise hatten Medo und Lino nen halben Apfel in der Nacht verdrückt.)
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4. Nüsse - ich habe in einigen Beiträgen gelesen, dass Nüsse als Leckerli angeboten werden. Ich habe mir jedoch von einigen Büchern über Chinchillahaltung eingeprägt, dass Nüsse gar nicht angeboten werden sollen, da sie fettreich und für Chins äusserst ungeeignet sind. Ist es bei der pelletfreien Ernährung anders?
Die gleichen Leute, die behaupten, Nüsse seien schlecht für Chins, sind dann auch solche Leute, die behaupten, Chins hätten keinen Magen oder Chins hätten keine Gallenblase ... also kurzum, alles kappes!
Dieser Myth entstand, als festgestellt wurde, daß wenn Nüsse geboten wurden, die Pellets liegenblieben - nun wollte man jedoch ein billiges Futter, um die Chins zum Pelzen durchzufüttern, bis sie endlich geschlachtet und gepelzt werden konnten. Und Nüsse waren nicht billig!
Wurden jedoch zuwenig Nüsse gefüttert, hielten sich die meisten Chins ans Heu und verweigerten die Pellets - und nahmen ab, weil sie zuwenig Kraftfutter aufnahmen. Kurzum, man sperrte ihnen die Nüsse, die eh viel zu teuer waren und so wurden die Pellets liebend gern gefressen, war ja schließlich nix anderes außer unzureichendes Heu mehr da ...
Tatsächlich ist es jedoch so, daß die Pellets voll sind mit diversen Giftstoffen, welche besonders viele ungesättigte Fettsäuren verbrauchen, um diese zu entsorgen - nur sind ungesättigte Fettsäuren in Heu und Pellets Mangelware! Dafür haben Nüsse besonders viele ungesättigte Fettsäuren ... also genau das Richtige für Pelletchins! Pellet-Chinchillas, die Nüsse als Leckerchen bekommen, sind deshalb deutlich gesünder, wie Chins, die keine Nüsse bekommen ...
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5. Mehlsaaten - die gleiche Frage wie bei Punkt 4. Sollen sie wie in diesem Thread erwähnt in kleineren Mengen im Streu untergemischt angeboten werden?
Mehlsaaten würd ich erstmal weglassen ... die meisten Futtermittelunverträglichkeiten, die wir bislang bei Chins beobachten konnten, waren Futtermittelunverträglichkeiten auf Mehlsaaten. Später, wenn kaum noch Pellets gefuttert werden, kannst du langsam eine Mehlsaat nach der anderen ausprobieren, ob sie vertragen wird, und hier fängst du am Besten mit Paddyreis, Buchweizen, Quinoah oder Amaranth an ...
Momentan für die Umstellung sind Ölsaaten und aromatische Samen besser ...
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6. Durch das viele Frischfutter trinken die Tiere jetzt so gut wie kein Wasser. An sich ist es logisch, trotzdem beunruhigt es mich. Eure Erfahrungen?
Meine Chins trinken in der Sommerzeit eigentlich nur an sehr warmen Tagen ... oder im Winter, wenn sie sich auf Trockenkost umstellen. Einzig ne Woche lang abgestandenes Wasser oder Wasser aus den Regentonnen mögen sie ab und an - sie brauchen die dort enthaltenen Bakterien zur Gesunderhaltung.
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7. Bestellung im Online Shop. Bei der grossen Auswahl keine einfache aufgabe für mich. Wäre die u.a. Shoppingliste ein guter Anfang, um sich heranzutasten, was den beiden am besten schmeckt?
Ja, allerdings solltest du von Anfang an auch Schachtelhalm mit aufnehmen, das ist notwendig, um die Zähne, die durch das Fressen von Pellets zu lang geworden sind, wieder abzuschleifen. Gibt nix Besseres, um die Zähne zu schleifen
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8. Die beiden Mitbewohner sind sehr unterschiedlich - Raul ist ein echtes Pellet- und Trockenfuttertier, es ist max. 1 - 2 Stück frischapfel drin . Wobei ich natürlich nicht ganze Nacht da sitze und schaue, wer was futtert. Sollte dann doch nicht die komplette Futterauswahl inkl. reichlich Pellets zur Verfügung stehen? Wobei ich wieder bei Punkt 2 wäre...
Soviel, das immer was überbleibt:
- getrocknete Kräuter, Blüten, Blätter und Gräser (Heu!)
In der Umstellung langsam steigern, bis soviel da ist, das immer was überbleibt:
- Frischkost
Rationiert:
- Nüsse
- Sämereien
- PelletsStatistik: Verfasst von Murx Pickwick — 05.11.2013, 19:20
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