Erstens sind die Gehalte an Calcium in fast allen Fertigfuttermitteln bedeutend höher, wie in der Trockensubstanz von dem, was die entsprechenden Tierarten natürlicherweise futtern, zweitens wird die Aufnahme von Calcium von einer ganzen Reihe von sekundären Pflanzenstoffen mitbeeinflußt, drittens braucht es zum Calcium ein ausgeglichenes Verhältnis von Phosphor, Magnesium, Vitamin D, Vitamin E, Kieselsäure und Vitamin K, welches bis heute nicht bekannt ist. Schon allein die Schätzungen vom Calcium zu Phosphor Verhältnis schwanken je nach Autor und Institut zwischen 1:1 bis 2:1
Wir haben es hier also mit einem sehr komplexen System zu tun, welches bisher in Fertigfuttermitteln nicht mal ansatzweise hatte nachgebildet werden können - so treten durchaus am gleichen Tier gleichzeitig Skeletterkrankungen, welche durch Kalziummangel gefördert werden, gleichzeitig mit calciumhaltigen Blasensteinen und ähnlichen Scherzen auf.
Bei einer natürlichen Ernährung ist es nur durch genetisch bedingte Stoffwechselstörungen möglich, zuwenig oder zuviel Calcium zuzuführen ...
Die oft auf einen Überschuß von Calcium zurückgeführten Blasen- und Nierensteine entstehen unabhängig von der tatsächlich aufgenommenen Menge von Calcium. Wichtiger sind hier eher der pH-Wert des Urins (kann man bei Katzen sehr gut beobachten, je nachdem, ob der Harn angesäuert wird oder eher basisch gehalten wird, entstehen unterschiedliche Blasensteine), die vom Tier aufgenommene Flüssigkeitsmenge, Bakterien als Kristallisationspunkte und genetische Faktoren. Die Entstehung von Blasen- und Nierensteinen ist bis heute nicht voll verstanden.
Die beste Vorsorge gegen Blasen- und Nierensteinen ist eine ad libitum Fütterung von für das Tier geeignetem Frischfutter ... wobei zu beachten ist, daß Chinchillas offenbar an Trockenzeiten angepaßt sind. Sie brauchen also im Gegensatz zum Kaninchen auch getrocknetes Futter - zumindest saisonal.Statistik: Verfasst von Murx Pickwick — 11.04.2008, 22:48
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